Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten
Sacra Cella
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Dortmund, Architektur und Städtebau, Karolin Idelberger
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Dortmund, Architektur und Städtebau, Karolin Idelberger
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Beschreibung
Objektbeschreibung
Da wir uns in diesem Stadtteil in einer Region befinden, die stets großen Zuwachs anderer Religionen erfährt, war mir bewusst, dass ich auch Angehörige anderer religiösen Gemeinschaften mit meiner Umnutzung ansprechen muss.
Hier haben wir die wunderbare Gegebenheit der engen Verwurzelung der Kirche zum BVB, sodass der Sport als Katalysator des interreligiösen Dialogs fungieren kann. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, die drei großen monotheistischen Religionen und Fußball an dieser Stelle zusammen zu bringen.
Bei meinem Entwurf habe ich im ersten Schritt die Kirche in ihrer Form und Gestaltung purifiziert, um einen schlichten, aber ausdrucksvollen Gebäudekorpus zu erhalten. Somit lässt er Raum für die Wirkung weiterer Sakralbauten. Dies ist die architektonische Translation jeder interkulturellen Begegnung, die mit der Rücknahme seiner selbst beginnt.
Den vorderen Bereich des Hauptschiffes habe ich für den christlichen Gottesdienst vorgesehen, im hinteren Bereich befindet sich das gemeinschaftliche Büro der drei Gemeindevorsteher, und im Obergeschoss ein Lese-und Konferenzsaal.
Bei der Integration der beiden weiteren Religionen war es mir wichtig, diese gleichwertig, aber in ihrer Eigenständigkeit individuell und mit ihrer eigenen Haltung zu präsentieren. Dem Islam wird dabei der Moschee-typische quadratische Grundriss zugewiesen, der Synagoge ein sechseckiger Raum, da das Hexagramm eine bedeutende Rolle im Judentum einnimmt.
Die so neu entstehenden Sakralbauten sind innerhalb eines großen, wesentlich flacheren, für gemeinschaftliche Zwecke angedachten Gebäudekorpus platziert.
Teil des Entwurfs ist auch eine vorgelagerte Wasserfläche mit einem Turm, der auf die Höhe der Kirchtürme eingeht. Dieser kann zum einen als architektonischer Spannungsausgleich der Höhen gesehen werden, zum anderen kann er den Gläubigen zur freien Interpretation zur Verfügung stehen, sei es beispielweise als Abstraktion eines Minaretts, als freistehender Glockenturm oder einfach nur als der dritte Weg zu Gott.
Beschreibung der Besonderheiten
Einen großzügigen Teil nimmt dabei der Multifunktionsraum ein. Dieser ist nur durch Wandscheiben begrenzt, in denen sich Schiebeelemente befinden, die unterschiedliche Abstufungen der Geschlossenheit erlauben. So kann dieser Raum beim gemeinsamen Fußballschauen offen bleiben und bei einem Fangottesdienst oder bei einer Hochzeit geschlossen werden. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Innenhof, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Die Glasscheiben können beiseitegeschoben werden, sodass ein fließender Übergang von Innen- und Außenraum entsteht.
An der südwestlichen Ecke des Gebäudes befindet sich ein Café, welches bei religiösen Festen der Bewirtung und des gemeinsamen Feierns dient.
Die Räumlichkeiten des Cafés und die des Sanitärbereichs sind so angeordnet, dass sowohl der Sakralbereich, als auch der Bereich des Cafés autark funktionieren können.
Bei der Gestaltung der Fassade der neuen Baukörper habe ich mich für Sichtbeton entschieden. Dieser greift, durch entsprechende Zusätze, die Farbigkeit des Sandsteins der Kirche wieder auf. Bei der horizontalen Schalung wird eine Bretterschalung verwendet. Diese wird im Vorfeld einer unterschiedlichen Bearbeitung unterzogen, sodass durch den Negativ-Abdruck eine sedimentäre Optik entsteht. Die Höhe einer Schicht entspricht einer Steinlage der Kirche.
Diese Fassadengestaltung lässt zum einen eine Transformation des Bestandsmaterials zu und hält somit eine subtile Verbindung zur Kirche aufrecht.
Schlagworte
Objektdetails