Architekturobjekt 112 von 217

Architekturobjekte


Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

38700 Braunlage, Dr.-Barner-Straße 1

Mit freundlicher Unterstützung von Gerflor Mipolam

Über Verbindungsflügel, die sogenannten Wandelgänge, können die Patienten von dem hier abgebildeten Mittelhaus zu den äußeren Sanatoriumsgebäuden gelangen. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Ein Augenschmaus für jeden Kenner: Noch heute liegen im Sanatorium 1.300 Quadratmeter original erhaltene Inlaid-Linoleumböden. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Im runden Musikzimmer mit dem Blüthner-Flügel finden auch heute noch jede Woche klassische Konzerte statt. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Der „Blaue Speisesaal“, einer von drei Esszimmern im Sanatorium, erhielt seinen Namen aufgrund der eigens von Albin Müller gestalteten, farbigen Tapete. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Die Gästezimmer sind mit unterschiedlichen Tapeten, Vorhangs- und Bezugsstoffen sowie Teppichen und Linoleum individuell geprägt. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Auch als Wandverkleidung wurde oft Linoleum verwendet: Durch die speziellen Reliefmusterungen ist der Bodenbelag auch in anderen Bereichen einsetzbar. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Die von Albin Müller im Sinne des Jugendstils gestalteten Linkrusta-Tapeten sind noch heute an den Wänden des Sanatoriums zu bewundern. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Die Gestaltung der Räume entwarf Albin Müller bis ins Detail: Selbst die Musterung und Dichte der Vorhänge waren geplant. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Im „Grünen Speisesaal“ sind die Wandvertäfelung und die Anrichte aus gebeiztem Eichenholz sowie die Leuchten noch im Original erhalten. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Der großzügig verglaste Wandelgang verbindet den Mittelbau mit der südlichen Villa. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Auf den großzügigen, überdachten Terrassen können die Patienten die klare, allergenarme Höhenluft des Kurorts genießen. - Sanatorium Dr. Barner in Braunlage

© Werner Huthmacher, Berlin

Mit freundlicher Unterstützung von Gerflor Mipolam

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Dr.-Barner-Straße 1, 38700 Braunlage, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.1914

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Landschaftsarchitekt

Dr. Friedrich Barner, Braunlage, D

Architekt/Planer

Albin Albert Müller Baustoffe

Zum Sparrenberg 28

66629 Freisen

Deutschland

Tel. +49 6855 9977-0

info@baustoffe-mueller.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Sanatorium Dr. Barner in Braunlage ist einer der bedeutendsten noch erhaltenen Jugendstilbauten in Deutschland. Im Jahr 1900 erwarb der Philologe und Mediziner Dr. Friedrich Barner zwei in regionaltypischer Holzbauweise errichtete Villen oberhalb des Ortskerns und eröffnete dort das „Rekonvaleszentenheim der gehobenen Stände“. Zu den Heilung und Erholung suchenden Patienten gehörte 1904 auch Albin Müller, Lehrer für Raumkunst und Formenlehre an der Kunstgewerbeschule Magdeburg und späterer Leiter der Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt. Die während seines Aufenthalts geschlossene Freundschaft zum Sanatoriumsleiter zahlte sich für den Architekten aus: Friedrich Barner beauftragte ihn mit dem Bau eines Erweiterungsgebäudes. Mit dem 1914 fertiggestellten, repräsentativen Mittelbau verband Albin Müller die bestehenden Villen zu einer Dreiflügelanlage. Die wahre Besonderheit des Sanatoriums offenbart sich jedoch erst im Innenraum: Die gesamte Innengestaltung samt Möbeln, Holzeinbauten, Treppenhäusern, Wandbespannungen, Tapeten, Leuchten, Geschirr und Besteck wurde von Albin Müller im Sinne des späten Jugendstils entworfen und ist größtenteils bis heute erhalten. Jeder Raum beeindruckt durch einen speziellen Material- und Farbkanon. Neben Materialien wie Marmor und Massivholz kam vor allem das damals neue Linoleum zum Einsatz: Nicht nur viele Bodenflächen, auch Wände wurden mit Linoleum – so genannten Linkrusta-Tapeten – ausgestattet. Neben den hygienischen Vorteilen, die das Material bot, kam auch die Ästhetik nicht zu kurz: Dank des Inlaid-Verfahrens, bei dem farbige und ornamentale Muster in den Linoleumboden eingefügt werden, konnten sehr individuelle Dessins nach Entwürfen Albin Müllers für Böden und Wände des Sanatoriums hergestellt werden.

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