Architekturobjekt 16 von 18

Architekturobjekte


Sanierung der Aula in der Lessing-Grundschule

29410 Salzwedel, Ernst-Thälmann-Straße 81

Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Die in den 1970er Jahren erbaute Aula der Lessing-Grundschule in Salzwedel nach der Sanierung. - Sanierung der Aula in der Lessing-Grundschule

© OWA

Die Decke überzeugt durch das ruhige Quadratraster der Deckenplatten, ohne dass sichtbare Lampen den Raumeindruck stören. - Sanierung der Aula in der Lessing-Grundschule

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Erst nach dem Einschalten wird klar, woher das Licht überhaupt kommt. - Sanierung der Aula in der Lessing-Grundschule

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Selbst bei Tageslicht lässt sich die stimmungsvolle Beleuchtung erahnen, die die LED-Lichtschienen und die umlaufende Friesbeleuchtung am Abend hervorrufen können. - Sanierung der Aula in der Lessing-Grundschule

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Sowohl der Projektor als auch die Leinwand lassen sich per Fernbedienung einfahren, sodass die Technik bei feierlichen Anlässen nicht die Atmosphäre beeinträchtigt. - Sanierung der Aula in der Lessing-Grundschule

© OWA

Selbst in der Nahansicht sind die Lichtschienen in den Fugen der Deckenplatten tagsüber nicht zu erkennen. - Sanierung der Aula in der Lessing-Grundschule

© OWA

Selbst in der Nahansicht sind die Lichtschienen in den Fugen der Deckenplatten tagsüber nicht zu erkennen. - Sanierung der Aula in der Lessing-Grundschule

© OWA

Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Ernst-Thälmann-Straße 81, 29410 Salzwedel, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.2015

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauleistung: Trockenbau

Andy Petzholz Innen- und Trockenausbau Fenster & Türen

Schillerstr. 36

29410 Salzwedel

Deutschland

Tel. 03901 3081333

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die überraschende Beleuchtung
Der Begriff des Lichtbandes wurde beim Umbau einer Aula in Salzwedel einmal auf ganz andere Art interpretiert: Während am Tag gar keine Leuchten zu sehen sind, laufen am Abend schlanke Lichtlinien in den Fugen der Deckenplatten in Längsrichtung auf das Podium zu. Die Funktionen Raumakustik und Licht vereinen sich elegant in einem gemeinsamen System.

Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so wirkt, gehört die Gestaltung der Aula zu den anspruchsvollen architektonischen Aufgaben im Rahmen des Schulbaues oder - umbaues. Denn ihrer Funktion gemäß sind die Räume vor allem groß, dabei aber baulich kaum strukturiert und meist auch wenig möbliert. Abgesehen von der Bestuhlung stehen mit den vier Wänden, dem Boden und der Decke nur die begrenzenden Oberflächen für ein unverwechselbares und spannendes Raumerlebnis zur Verfügung.

Ein Beispiel dafür, wie man mit diesen wenigen Mitteln eine beeindruckende Atmosphäre schaffen kann, ist die sanierte Aula der Lessing-Grundschule in Salzwedel (Sachsen-Anhalt). Die Abfolge der vorhandenen Stützen wurde mit dem Raster der erneuerten Fenster harmonisch gegliedert und der Raum komplett umlaufend mit einem Deckenfries optisch zusammengefasst. Das große Deckenfeld innerhalb dieses Frieses erhält durch die quadratischen Akustikdeckenplatten einen sehr dezenten eigenen Rhythmus – der weder durch untergehängte Lampen noch durch konventionelle Einbauleuchten unterbrochen wird. Woher das Licht eigentlich kommt, offenbart sich erst am Abend, wenn die OWAlights angeschaltet werden, die als LED-Lichtschienen in die Verbindungsprofile des Deckensystems integriert und so bei Tageslicht kaum erkennbar sind. Ihre konsequente Linearität verleiht dem Raum dann eine ganz neue Anmutung und lenkt die Blicke fast automatisch nach vorn zu den Akteuren.

Akustikberechnung für verschiedene Nutzungen
Die Initiative für diese besondere Gestaltung der Aula ging vom Bauamt der Stadt Salzwedel aus. Im Rahmen einer kompletten energetischen Modernisierung der Lessing-Grundschule wurde dort auch die Sanierung der Aula geplant, die in den 1970er Jahren mit dem Schulgebäude zusammen als Stahlbeton-Skelettkonstruktion einer Typenserie errichtet wurde. Obwohl also ein standardisierter Bau vermag die Aula noch heute durch ihre aufgeständerte Bauweise überraschen: Der Saal befindet sich im ersten Obergeschoss, während der darunter liegende Freiraum zwischen den Stützen einen regengeschützten Teil des Schulhofes bildet.

Im Rahmen der Modernisierung wurden die Heizungstechnik und Elektrik der Aula komplett erneuert sowie die Fassaden mit einem Wärmedämm-Verbundsystem und der wärmegedämmten Aluminium-Fensterkonstruktion energetisch verbessert. Der Innenraum erhielt eine frische Farbfassung, einen neuen Fußbodenbelag und die moderne Akustikdecke. Sie sollte vor allem eine Nutzung der Aula für sehr unterschiedliche Veranstaltungen ermöglichen: Allgemeine Diskussionsrunden oder vom Podium gesprochene Einzelvorträge waren dabei ebenso zu berücksichtigen wie verschiedene Musikdarbietungen – als Solo, im Chor oder im kleinen Orchester. „Diese Nutzungsarten stellen jeweils eigenständige Anforderungen an die Akustik des Raumes“, erklärt Axel Gagelmann, Fachberater beim Akustikdecken-Spezialisten OWA. „Für eine verzerrungsfreie Hörsamkeit aller Arten von Sprache oder Musik müssen die Schallabsorption der Oberflächen und die Nachhallzeit in einem gut ausgewogenen Verhältnis stehen. Es geht also nicht einfach um das Maximum oder Minimum eines einzelnen Parameters, sondern um das bauakustische Optimum für den jeweiligen Raum.“

Wegen dieser komplexen Aufgabenstellung nahm das Bauamt der Stadt Salzwedel den Service einer Akustikberechnung in Anspruch, den OWA im Rahmen des Objektgeschäftes anbietet. Die detaillierte Beurteilung der Raumgeometrie und des geplanten Innenausbaus führte zum Einsatz der Akustikdecke OWAcoustic® premium Cosmos 68/N im zentralen Deckenfeld. Die genadelten weißen Mineralplatten haben eine Schallabsorption αW bzw. NRC von 0,65 und boten genau die gesuchte akustische Qualität für die verschiedenen Veranstaltungsarten.

Licht in der Länge des Raumes
Nach der Entscheidung für die Platte war das Konstruktionssystem der Decke festzulegen. „Wir haben schon bei mehreren städtischen Projekten OWA-Decken eingebaut“, erinnert sich Heike Treuchel vom Bauamt an diese Phase. „Für die repräsentative Aula an der Lessing-Grundschule sollte es einmal etwas anderes sein als eine klassische Rasterdecke. Beim Stöbern im Internet bin ich dann auf die Lösung mit den eingebauten Lichtschienen gestoßen, die uns sofort begeistert hat.“
Diese stromsparenden LED-Lichteinheiten sind in die Verbindungsprofile des Deckensystems OWAconstruct S 15b integriert und dadurch im ausgeschalteten Zustand kaum zu erkennen. Es entsteht ein glatte, ungestörte Deckenansicht, die allein vom zurückhaltenden Raster der 600 x 600 mm großen Platten geprägt ist. Die Lichtschienen OWAlight können längs und quer in Längen von 600 oder 1.200 mm
eingebaut werden und damit über ein oder zwei Felder reichen. In Salzwedel wurden 600 mm lange Schienen in fünf Reihen angeordnet, die parallel nach vorn verlaufen und so die Länge des Raumes betonen. Auch mit den OWAlights bleibt jede Platte der Decke einzeln herausnehmbar, sodass Installationen im Deckenhohlraum jederzeit für Wartungsarbeiten zugänglich sind.

Ambiente für Vorträge und Festlichkeiten
Das Motiv des Lichtes findet sich in der Aula auch im umlaufenden Deckenfries wieder. Neben seiner Funktion als innenarchitektonische Raumfassung kaschiert er in technischer Hinsicht den Übergang von den Glasfassaden zum Dach aus Spannbeton-Kassetten.Außerdem enthält er mehrere Spotlights, die die Aula mit einer Art Lichtkranz umrahmen und zugleich als Notbeleuchtung dienen. In den Fries hinein kann die für Präsentationen verwendete Leinwand eingerollt werden, die ebenso über eine Fernbedienung angesteuert wird wie der elektrische Deckenlift für den Beamer. Die Vortrags-Installationen lassen sich also komplett aus dem Gesichtsfeld verfahren und beeinträchtigen zu eher festlichen Anlässen nicht die Atmosphäre im Saal.

Mit der verwendeten Akustikdecke und vergleichsweise wenigen technischen Features ist es in Salzwedel gelungen, die Aula zu einem modern ausgerüsteten, vielfältig nutzbaren Veranstaltungsraum umzubauen, ohne dabei auf eine sehr klare und elegante Innenarchitektur verzichten zu müssen.

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