Architekturobjekte
Sanierung der Universität Erfurt
99089 Erfurt, Nordhäuser Straße 63
Mit freundlicher Unterstützung von Sto
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Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Nordhäuser Straße 63, 99089 Erfurt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Obwohl die Universität Erfurt die jüngste staatliche Universität Deutschlands ist, hat sie doch eine bis ins Mittelalter reichende Tradition. Doch etliche Umstrukturierungen sorgten dafür, dass die 1392 eröffnete Lehranstalt 1816 letztendlich geschlossen wurde. 1953 wurde an ihrer Stelle die Pädagogische Hochschule gegründet, für die im Norden Erfurts in den folgenden zehn Jahren ein neuer Campus angelegt wurde – überwiegend im damals noch üblichen neoklassizistischen Stil nach russischem Vorbild. Als vorläufig letztes Gebäude wurde 1964 jedoch – dem damaligen neuen Zeitgeist folgend – ein äußerlich an einen typischen Plattenbau erinnerndes, zehngeschossiges Hochhaus errichtet, das als Wohnheim für 278 Studenten diente.
Da es für diese Bauaufgabe noch kein festgelegtes Typenprojekt gab, wurde das Gebäude in herkömmlicher Mauerwerksbauweise errichtet. Zwar wurde das Gebäude kurz nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten saniert und zu einem Bürogebäude umgenutzt, doch betrafen diese Arbeiten eher die Innenräume. Die Sanierung der Fassade sowie des „Klubraums“ im obersten Geschoss musste dagegen aus Kostengründen vorerst zurückgestellt werden. Erst rund 20 Jahre später konnte sie mit den Mitteln des Konjunkturpakets II der Bundesregierung finanziert werden. Das damit beauftragte Büro AIG Gotha musste sich bei seinen Planungen eng mit dem Landesamt für Denkmalpflege abstimmen: Oberste Prämisse war dabei die möglichst originalgetreue Wiederherstellung der Fassade. Allerdings ließ sich unter den gegebenen Umständen der geforderte Brandschutz nicht umsetzen. Also stellten die Architekten einen schmalen Anbau an die Stirnseite des Gebäudes, der neben dem notwendigen zweiten Rettungsweg auch einen Feuerwehraufzug aufnimmt. Um die Energieeffizienz zu verbessern, wurden die bestehende Fassaden an den Längsseiten mit einer 18 Zentimeter dicken Dämmung versehen.
Deutlich dünner ist die Stirnseite gedämmt – optische Gründe gaben den Ausschlag. Das Besondere an der Sanierung ist jedoch die Fassade des Anbaus. In der anthrazitfarbenen vorgehängten hinterlüfteten Glasfassade sind auf einer Fläche von etwa 250 Quadratmetern kaum sichtbar Fotovoltaikelemente integriert, die pro Jahr rund 18.000 kWh Strom liefern werden. Nach der Sanierung liegt der Primärenergiebedarf um mehr als 40 Prozent unter den gesetzlichen Anforderungen.
Fotos:
Matthias Frank Schmidt, Erfurt
AIG Gotha GmbH - Henrik Meisel , Gotha
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