Architekturobjekte
Sanierung des Haupthauses des Maria-Lenssen-Berufskollegs in Mönchengladbach
41236 Mönchengladbach, Werner-Gilles-Straße 20
Mit freundlicher Unterstützung von Forbo Flooring
Mit freundlicher Unterstützung von Forbo Flooring
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Werner-Gilles-Straße 20, 41236 Mönchengladbach, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
07.2011
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
5.800.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Görgl: Das Berufskolleg ist ein Ensemble aus vier verschiedenen Gebäuden. Das älteste Haus stammt aus dem Jahr 1870, es ist bereits 1993 saniert worden. Zwei Häuser wurden 1991 ergänzt. Unsere Aufgabe war es, das in die Jahre gekommene rund 100 Jahre alte Haupthaus zu sanieren. Das Berufskolleg bietet insgesamt Schulraum für 1.200 Schüler und 62 Lehrer. Untergebracht ist die Modeschule Mönchengladbach sowie verschiedene Berufs- und Fachoberschulen für Sozial- und Gesundheitswesen. In dem viergeschossigen Haupthaus befindet sich heute auf einer Grundfläche von rund 2.000 m² die Schulverwaltung mit Lehrerzimmern und Direktionsbüros, ein großes Selbstlernzentrum mit Computerplätzen, verschiedene Fach- und Klassenräume sowie die Aula im Dachgeschoss.
Wie umfangreich war die Sanierung?
Jensen: Sehr umfangreich. Es handelt sich um eine komplette Grundsanierung und Restaurierung. Im Vordergrund stand dabei die energetische Instandsetzung des Bauwerkes. Die alten, einfachverglasten Fenster sind durch Wärmedämmfenster ausgetauscht worden. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes wurde das Dach neu eingedeckt, isoliert und statisch verstärkt. Die original erhaltene Fassade wies große Hohlschäden auf, sie ist denkmalgerecht restauriert worden. Im ganzen Haus wurden die Sanitär- und Elektroinstallationen erneuert. Wichtig war auch, dass das Gebäude den aktuellen Brandschutz-Anforderungen entspricht, daher haben wir auf jeder Etage zwischen dem Treppenhausfoyer und den Fluren Brandschutztüren nachgerüstet. Sämtliche Fußbodenbeläge sind nach historischem Vorbild ersetzt worden. Die wertvollen Stuckdecken in den Foyers und Fluren sowie die originalen Holztüren und Heizkörperverkleidungen wurden sorgfältig restauriert.
Gibt es ein besonderes Farb- und Materialkonzept?
Görgl: Ja, das Farb- und Materialkonzept orientiert sich am historischen Vorbild. Die Wände im Treppenhaus, im Foyer und in den Fluren haben eine ca. zwei Meter hohe, farbige Sockelzone, die wir originalgetreu wiederhergestellt haben. Die Flure und Klassenzimmer waren schon vor 100 Jahren mit unifarbigem Linoleum ausgestattet. Wir haben die Farben der neuen Linoleum-Bodenbeläge danach ausgesucht. Die vier Geschosse sind farblich unterschiedlich gestaltet. Die Farbkombinationen reichen von türkisgrünen Wandanstrichen und hellgrauem Linoleumboden im Erdgeschoss, über hellgrüne Wände und rote Böden im 1. Obergeschoss, bis hin zu blaugrünem Linoleum und gelb gestrichenen Wänden im 2. Obergeschoss. Im Dachgeschoss befindet sich auf der Ostseite die Aula mit einer Bühne für Veranstaltungen. Dieser historisch wertvolle Raum mit tonnengewölbter Kassettendecke ist mit einem markanten, dunkelroten Linoleumboden ausgestattet.
Wie sind die Klassenräume gestaltet?
Jensen: Die originale Farbgestaltung der Klassen war nicht mehr erkennbar. Die Wände sind heute verputzt und weiß gestrichen, da sie auch für Unterrichtszwecke, wie Projektionen, genutzt werden. In Abstimmung mit dem Denkmalamt haben wir alle Klassenräume mit schalldämmenden Akustikdecken ausgestattet. Als Bodenbelag kam ebenfalls Linoleum zum Einsatz. Wir haben die gleiche Farbe wie in den Fluren gewählt, allerdings kam in den Klassen die marmorierte Variante „Marmoleum Vivace“ zum Einsatz, um die Gestaltung aufzulockern und die Klassenzimmer optisch hervorzuheben.
Welche Vorteile ergaben sich durch den Einsatz des Linoleums?
Görgl: In erster Linie hat uns die farbliche Bandbreite der Linoleum-Kollektion überzeugt. Die Auswahl der Beläge ist sehr groß, sie reicht von unifarbenem Linoleum in vielen unterschiedlichen Farbnuancen bis hin zu zahlreichen gemusterten Strukturen. Dadurch war es einfach, die passenden Lösungen zu finden, die auch dem historischen Farbkonzept entsprechen. Zusätzlich bietet Linoleum gute technische Eigenschaften. Schallschutz ist zum Beispiel, insbesondere bei Schulbauten, ein wichtiges Thema. Linoleum ist sowohl schallhemmend als auch wärmeisolierend und natürlich sehr strapazierfähig. Wichtige Gründe waren auch, dass Linoleum emissionsfrei ist, aus Naturmaterialien hergestellt wird und ökologisch abbaubar ist. Sehr gut gefällt uns, dass Linoleum in Bahnen verlegt werden kann, so dass das optische Erscheinungsbild nahezu fugenlos ist.
Kam im Schulgebäude noch ein anderer Bodenbelag zum Einsatz?
Jensen: Ja, Lehrerzimmer, Sekretariat sowie Direktionsbüros sind mit dunkelrotem Nadelvlies ausgestattet. Das war der Wunsch der Lehrer, sie wollten ihren Raum gerne etwas wohnlicher gestalten. Die Sanitärbereiche sind gefliest.
Wie gefällt den Schülern und Lehrern ihre neu sanierte Schule?
Görgl: Gerade in Bezug auf die farbliche Gestaltung haben wir sehr gute Resonanzen bekommen. Die neuen Böden in teilweise kräftigen Farben sowie die farbig gestalteten Wände bringen Frische und Dynamik in den Schulalltag.
Frau Görgl, Herr Jensen, vielen Dank für das Gespräch.
Die Planer sprachen mit Stefanie Merbecks.
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