Architekturobjekte
Sanierung des Stammsitz der Erbe GmbH
72072 Tübingen, Waldhörnlestraße 17
Mit freundlicher Unterstützung von LAMILUX
Mit freundlicher Unterstützung von LAMILUX
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Waldhörnlestraße 17, 72072 Tübingen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Erbe GmbH, Hersteller hochwertiger elektronischer Medizintechnik, nimmt 30 Millionen Euro in die Hand und investiert einen großen Teil davon in die energetische Flachdach-Sanierung seiner Produktionsgebäude an seinem Tübinger Stammsitz. Basis bildet ein auf nachhaltiges und energieeffizientes Bauen ausgerichtetes Gebäudekonzept: Energie sparen, steuern und gewinnen. Ein ganzheitliches Gesamtpaket dafür liefert LAMILUX mit hoch wärmegedämmten Tageslichtsystemen in Passivhaus-Qualität, intelligenten Gebäudesteuerungen für die natürliche Be- und Entlüftung und den Rauch- und Wärmeabzug sowie in die Sheddach-Konstruktionen integrierten Photovoltaikanlagen. Wovon die Erbe GmbH neben der hohen Energieeffizienz und der Nutzung regenerativer Energien profitiert: LAMILUX bietet diese drei Gewerke aus einer Hand an – optimal aufeinander abgestimmt.
Die Tageslichtsysteme – hocheffiziente Sheddachkonstruktionen
Die Dachlandschaft der sanierten Produktionsstätten in Tübingen ist geprägt von 10 großdimensionierten Sheddachkonstruktionen. Auf den Nordseiten der teils über 40 Meter langen und jeweils knapp 2,5 Meter breiten Tageslichtsysteme befinden sich die Verglasungen. In die Südseiten sind die in einen Sandwichverbund integrierten Photovoltaikmodule eingebettet. Zahlreiche steuerbare Klappensysteme sorgen für die natürliche Be- und Entlüftung der Gebäude und den Rauch- und Wärmeabzug im Brandfall.
Tageslichtsysteme, PV-Anlagen und Gebäudesteuerungen aus einer Hand
„Da LAMILUX die drei Bereiche Tageslicht, Gebäudesteuerungen und Photovoltaik aus einer Hand anbietet, konnte das Projekt ohne kritische Schnittstellen entwickelt und realisiert werden“, betont Architekt Stefan Hofmann vom Architekturbüro Schmitt, Dannien, Hofmann in Tübingen. Die Tageslichtsysteme seien zudem objektspezifisch ausgelegt worden, wodurch man die gestalterischen Vorstellungen sehr gut habe um-setzen können.
Energie sparen – Lichteinfall bei bester Wärmedämmung
Die thermisch getrennten Sheddächer sind in einer 90°/30°-Fächenneigung konstruiert und verfügen über einen wärmegedämmten Fußpunkt mit einer umlaufenden Sekun-därentwässerung. Die Aluminium-Profile der Pfosten weisen einen Wärmedurchgangskoeffizienten (Ut,m) von 0,95 W/(m2K) auf.
In der 90° geneigten Nordseite der Sheddächer sind insgesamt 358 Glasfelder integriert. Sie bestehen aus einer VSG-Wärmeschutzverglasung mit drei Glasschichten und haben eine Lichtdurchlässigkeit von 69 Prozent und einen Gesamtenergiedurchlass von 48 Prozent. Der nach DIN EN 673 ermittelte Wärmedurchgangskoeffizient (Ug) liegt bei 0,6 W/(m2K). Zudem ist der Randverbund der Scheiben durch die „warme Kante“ thermisch optimiert.
Ebenfalls auf der Nordseite der Sheddächer befinden sich insgesamt 77 Klappensysteme für die energieeffiziente natürliche Be- und Entlüftung und den Rauch- und Wärmeabzug. Die nach EN12101-2 geprüften RWA-Flügel sind ebenso wie die Aluminiumtragkonstruktionen thermisch getrennt und mit der gleichen Verglasung wie die übrigen Flächen ausgestattet. Geöffnet und geschlossen werden sie von je einem 24-Volt-Kettenschubantrieb.
Energie gewinnen – 712 PV-Module liefern 89.000 Wp
Die Südseiten der zehn Sheddächer hat LAMILUX mit Photovoltaikanlagen mit insgesamt 712 Modulen bestückt. Immer in einem Zweier-Paar übereinander angeordnet, sind sie direkt in die eingespannten Sandwichplatten integriert. Die Nennleistung dieses „solaren Kraftwerkes“ auf dem Dach beläuft sich auf 89.000 Wp (Watt Peak).
LAMILUX plante und dimensionierte die PV-Anlagen und übernahm die komplette PV-Montage sowie Installation der Leitungen, Wechselrichter und Einrichtungen für die Leistungsüberwachung samt Großdisplay. Der Service umfasste zudem die Anmeldung der Gesamtanlage beim Netzbetreiber und eine umfassende technische Einweisung des Kunden.
Eine nachhaltige und energetisch wertvolle Sanierung
„Unser Ziel war eine nachhaltige und energetisch wertvolle Sanierung des Daches. Durch die großflächigen Sheddachkonstruktionen erhalten wir jetzt viel energiesparendes Tageslicht im Halleninneren“, sagt Armin Flaisch, Leiter des Gebäude- und Umweltmanagements der Erbe Elektromedizin GmbH. „Und mit den integrierten Dünnschichtmodulen erzeugen wir jetzt unseren kompletten Strom für den Eigenverbrauch.“
Energie steuern – Sonnenschutz, Gebäudesteuerung, natürliche Be- und Entlüftung
Das gesamte Gebäude verfüge laut Armin Flaisch nun über eine herausragende Energiebilanz. „Durch die intelligent gesteuerte natürliche Be- und Entlüftung sowie den Sonnenschutz haben wir auch den Raumkomfort erheblich optimiert.“
Um den solaren Wärmeeintrag energetisch ausbalanciert zu dosieren, befinden sich vor den Glasfeldern der Shedkonstruktionen durchlaufende Raffstores. Dieser Sonnenschutz ist so gesteuert, dass er im RWA-Fall automatisch hochfährt, sich die RWA-Flügel öffnen können und der Brandrauch ohne Hemmnisse abziehen kann. Hierfür werden die teils miteinander gekoppelten Behänge unterbrechungsfrei mit Strom versorgt. So ist auch bei einem Netzausfall gewährleistet, dass die Verschattung auf „Auffahren“ angesteuert wird.
Die gesamte Anlagen-Steuerung übernimmt eine frei programmierbare Steuerung auf SPS-Basis, die die RWA- und Lüftungselemente in 5 RWA- und 10 Lüftungsgruppen ansteuert. Die RWA-Funktion wird über die Brandmeldeanlage oder manuelle Notauslösetaster aktiviert. Die Steuerung der natürlichen Be- und Entlüftung kann zum einen auf manuellem Wege über Lüftungstaster erfolgen, zum anderen komfortabel automatisiert über die zentrale Gebäudeleittechnik. Für das automatisierte, wetterabhängige Öffnen und Schließen der Klappensysteme ist in die Steuerung eine Wind- und Regen-Messanlage eingebunden.
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