Architekturobjekte
Sanierung des über 100 Jahre alten Geschwister-Scholl-Gymnasiums
06712 Zeitz, Humboldtstraße 7
Mit freundlicher Unterstützung von HASIT Trockenmörtel
Mit freundlicher Unterstützung von HASIT Trockenmörtel
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Humboldtstraße 7, 06712 Zeitz, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
09.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Komplettsanierungen ohne Modernisierung der Haustechnik sind schon lange nicht mehr denkbar, auch das enorme energetische Potenzial der Fassade ist fester Bestandteil jeder Planung geworden. Moderne Dämmputze wie der Fixit 222 Aerogel Hochleistungsdämmputz eröffnen hier vollkommen neue Wege: Den Verpackungskünstlern wird eine dünnschichtige Alternative entgegengesetzt.
Mehr als nur ein Gebäude
Auf einer kleinen Anhöhe in Zeitz gelegen, ist das Geschwister-Scholl-Gymnasium von allen Seiten jederzeit sichtbar und so ein wenig auch ein kleines Wahrzeichen der Stadt geworden. Das in massiver Ziegelbauweise errichtete Gebäude weist eine aufwändige Fassadengestaltung auf. Weit in das Erdgeschoss hochgezogene (Granit-) Sandsteinsockel und sorgsam gestaltete Sandsteingewände prägen im Zusammenspiel mit feingliedrigen Sprossenfenstern deren Erscheinungsbild. Schon seit langem steht das Gebäudeensemble unter Denkmalschutz.
Keine halben Sachen
Für die Komplettsanierung konnte auf Europäische Fördermittel zurückgegriffen werden und mit einer geplanten Bauzeit von drei Jahren sowie einer Budgetvorgabe von zirka acht Millionen Euro war klar: Hier bleibt kein Stein auf dem anderen. Neben der Haustechnik war auch die Instandsetzung der Fassade ein Schwerpunkt der Sanierung. Die unteren Bereiche mussten trockengelegt werden. Ganz oben auf der Agenda stand jedoch auch die energetische Ertüchtigung. Kein einfaches Unterfangen, denn: Eine Innendämmung hätte die für das Gymnasium dringend benötigte Nettofläche deutlich verringert, eine Außendämmung an einer denkmalgeschützten Fassade hingegen ist architektonisch eine große Herausforderung.
0,45 ist die Vorgabe
Das mit der Sanierung beauftragte Büro HSP architekten ingenieure hatte gemäß dem derzeit gültigen GEG (Gebäudeenergiegesetzt) sowie den Vergabekriterien für eine Europäische Förderung eine klare Vorgabe: Mit Abschluss der Sanierung musste das Außenmauerwerk einen U-Wert von 0,45 W/(m²·K) aufweisen. Dieser Wert gilt für historische Gebäude und ist deutlich moderater als der ansonsten für den Bestand und Neubauten geltende Wert von 0,23 W/(m²·K). Doch auch 0,45 W/(m²·K) waren bei diesem Projekt eine bautechnische Herausforderung, besonders bei einer Außendämmung, denn: Jeder Zentimeter mehr an Dämmung hätte die dreidimensionale Architektur der Fassade empfindlich gestört.
Eine dezente „Verpackung“
Abgesehen von der für 0,45 W/(m²·K) erforderlichen Schichtstärke von WDV-Systemen sprachen auch die vielen, teilweise runden Anschlüsse an den Naturstein sowie an die Sandsteingewände gegen steife plattenförmige Dämmstoffe. So etwas lässt sich besser anputzen. In enger Absprache mit der Denkmalbehörde waren eine maximale Dämmschichtstärke von zirka 30 mm geplant, bei gleichzeitiger Nachzeichnung der historischen Fassadenstruktur. Die einzige Möglichkeit bot hier ein Hochleistungsdämmputz, der bereits bei geringen Schichtstärken die erforderlichen Dämmwerte erreicht. Die Wahl fiel auf den Fixit 222 von Hasit, ein auf Kalk basierender, rein mineralisch aufgebauter Hochleistungsdämmputz der neuesten Generation. Durch die Verwendung des hochisolierenden, besonders leichten Zuschlagstoffes Aerogel, erreicht dieser, laut Europäischer Zulassung einen Dämmwert von 0,028 W/mK im Innenbereich und von 0,030 W/mK an der Fassade.
Ein kompletter „System-Baukasten“
Bei der Ausführungsplanung konnten die Architekten auf die große Erfahrung vom Hasit Objektmanagement zurückgreifen, denn der Fixit 222 ist mittlerweile im Denkmalschutz eine feste Größe geworden. Reinigen, entfernen des Altputzes und loser Bestandteile, standen zu Beginn der Sanierung. Es folgte der Auftrag des Kalkmörtels HASOLAN in einer Körnung von 0 – 6 mm als Vorspritzmörtel, welcher neben der Verfestigung des Bestandes auch das für Kalkputze wichtige gleichmäßige Saugverhalten sicherstellt.
Vor dem Auftrag des Hochleistungswärmedämmputzes wurden größere Vertiefungen in den Fugen oder der Fassadenfläche mit dem Ausgleichsputz 250 RENOPLUS ausgebessert. Dieser zeichnet sich durch eine mögliche Schichtstärke von 5-30 mm aus, wobei durch beigemengte Fasern Frühspannungsrisse wirkungsvoll unterbunden werden. Sein wesentlicher Vorteil bei diesem Projekt jedoch waren Kosteneinsparungen, denn: Für das Verfüllen ist der Hochleistungsdämmputz schlichtweg zu kostbar.
Mit diesen Vorarbeiten war alles perfekt vorbereitet für ein Aufbringen des Fixit 222, in einer der geplanten durchgängigen Putzstärke von zirka 30 mm, wobei großen Wert daraufgelegt wurde, die historische Struktur nachzuzeichnen. Der Hochleistungsdämmputz könnte in einem Arbeitsgang in Schichtstärken von bis zu 80 mm aufgetragen werden, ist also bei diesem Bauvorhaben diesbezüglich glatt „unterfordert“. 30 mm sind seine Mindestputzstärke. Dem Silikat-Tiefgrund PP 201 SILICA LF zur Verfestigung und Haftverbesserung folgte der Fixit 223 Spezial Einbettmörtel mit eingelegtem Armierungsgewebe. Den Abschluss bildet der spannungsfrei härtende, faserarmierte mineralische HASIT 252 RENODESIGN Renovierstrukturputz. Der exakt aufeinander abgestimmte Aufbau all dieser Hasit-Systemkomponenten gewährleistet hierbei höchste Systemsicherheit. Alle Produkte sind in deutscher Systemzulassung genau benannt und geprüft.
Ökologische Bestwerte
Der rein mineralische kalkbasierende Aufbau aller Systemkomponenten zeichnet sich durch eine hohe Alkalität aus und verhindert so auf natürliche Weise langfristig Schimmelwachstum. In Kombination mit dem abschließenden Anstrich PE 228 SILICATE SOL ist eine zusätzlich hohe Systemsicherheit gewährleistet, denn der wasserabweisende hochdeckende Silikatanstrich ermöglicht zusätzlich eine gute Feuchteadaption durch die dahinterliegenden Putzschichten, sodass einer Oberflächenfeuchte wirksam entgegengewirkt wird.
Frei von Fungiziden und mit in die Fassade eingelassenen integrierten Brut- und Nistplätzen für Mauersegler sowie Fledermäuse punktet die neue Fassade ökologisch und auch im Artenschutz. Sie ist somit nicht nur ein energetisches Vorzeigeprojekt, sondern eine rundum gelungene, zukunftsweisende Sanierung der Spitzenklasse.
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