Architekturobjekt 1.202 von 1.591

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer


Sanierung eines Altbremer Reihenhauses – W21

28217 Bremen, Winterfeldtstr. 21

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Philipp Oster Architektur

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Philipp Oster Architektur

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Winterfeldtstr. 21, 28217 Bremen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.2016

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Philipp Oster Architektur

Winterfeldtstr. 21

28217 Bremen

Deutschland

Tel. 0171 9050903

mail@philipposter.de

Bauleistung: Tischler

Tischlerei Grimm

Am Umspannwerk 6

27367 Sottrum

Deutschland

Tel. 04264 1259

info@tischlerei-grimm.de

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

Weru Studio Schwarmann GmbH

Stresemannstraße 54

28207 Bremen

Deutschland

Tel. 0421 436060

mail@weru-schwarmann.de

Bauleistung: Elektroinstallation

Elektro Strohschein

Am Knick 5

28777 Bremen

Deutschland

Tel. 0421 690520

kontakt@strohschein-gmbh.de

Sonstige

ProOffice

Martinistraße 47

28195 Bremen

Deutschland

Tel. 0421 3339300

lapp@prooffice.de

Bauleistung: Trockenbau

MK Montagen

Wegestätte 26

27339 Riede

Deutschland

Tel. Tel. 0172 1787885

mkm-kastens@ewe.net

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

395 m³

 

Bruttogrundfläche

157 m²

 

Nutzfläche

22 m²

 

Wohnfläche

92 m²

 

Grundstücksgröße

78 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

120.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Bei diesem ursprünglich 1897 errichteten Arbeiter-Hauses im Stadtteil Walle (Ortsteil Westend / Generalsviertel) handelt es sich um einen kleinen Typus des Bremer Hauses (ohne Souterrain, mit Teilkeller und straßenseitig einem Vollgeschoss).
Am westlichen Ende Walles entwickelte sich mit dem Bau des Freihafens nach 1888 der neue Ortsteil Westend. In der Nähe der Jutefabrik, die nach 1888 den Betrieb aufnahm, wurden die Arbeiterfamilien angesiedelt.
Im sogenannten Generalsviertel wohnten hingegen die mittleren Beamten und Angestellten. Bei der Winterfeldtstraße handelt es sich um eine Straße des Generalsviertels, zu denen auch die Derfflinger-, Dessauer-, Keithstraße, Schwerin-, Seydlitz- und Zietenstraße gehören.
Das Viertel ist eine Reverenz und Reminiszenz der Hansestadt Bremen an Preußens Glanz & Gloria.
Das Haus wurde von dem „Gemeinnützigen Bauverein Bremen“, einer Ausgründung der Sparkasse Bremen erstellt; dieser hatte als Leitidee „weniger bemittelten Einwohnern Bremens billige, gesunde, gut eingerichtete, das Familienleben fördernde Wohnungen“ zu beschaffen.

Das Grundstück ist ca. 78 m² groß; das Gebäude wurde ohne Vorgarten direkt an den öffentlichen Fußweg gebaut. Hinter dem Haus befindet sich ein ca. 28 m² Hofgarten.
Das Gebäude besteht aus einem Vollgeschoss; einem Obergeschoss (straßenseitig mit Dachschrägen ab ca. 1 m über OK FF / gartenseitig ohne Dachschrägen) und einem ausgebauten Spitzboden (im Firstbereich 2,78 m Höhe im Lichten). Im rückwertigen Bereich des Hauses befindet sich ein Teilkeller.
Bei der Sanierung ging es darum, die zahlreichen Details der alten Stilelemente (innen wie außen) behutsam zu erhalten und wieder möglichst originalgetreu herzustellen um das sich in der Straße noch zusammenhängende historische 3er-Ensemble weiter zu stärken. Gleichzeitig war es der Ansatz das Haus im Inneren und besonders zur rückwärtigen Fassade hin zu öffnen und ihm einen modernen und zeitgemäßen Charakter zu verleihen.
Das Erdgeschoss besticht nunmehr durch seine neu gewonnene Großzügigkeit und die klare, moderne Formensprache – einerseits durch die knapp 3 m hohen Decken und anderseits durch die Eckverglasung, die Weite und Licht ins Innere dringen lassen; zumal das Grundstück sehr klein bemessen ist.
Im 1.OG ist die Zimmeraufteilung nicht verändert worden. Trotz der eher kleinteiligen Räumen, genügen diese den heutigen Wohnansprüchen.

Beschreibung der Besonderheiten

Das Objekt wurde in Teilbereichen grundlegend saniert. Die straßenseitige Fassade wurde nach historischem Vorbild (siehe hierzu das Maßstab 1:10 Modell im Bremer Focke-Museum / Haus Winterfeldtstraße 19) wieder hergestellt, dies galt insbesondere für die Haustür und die Fenster mit klassischer Gliederung des Oberlichts bzw. der Öffnungsflügel. Auch die charmante Dachgaube wurde energetisch optimiert, aufgefrischt und mit einem zweiflügligen Fenster ausgestattet.
Die originalen Stuckverzierungen sind erhalten, hier wurden lediglich Malerarbeiten ausgeführt.

Die Gartenfassade hatte bereits zu Beginn der Sanierung des Hauses keine klassischen Elemente mehr vorzuweisen; wobei die Rückfassaden dieser Häuser ohnehin eher schmucklos gestaltet waren. Aus energetischen Aspekten und auf Grund des schlechten Allgemeinzustands wurde die Rückfassade komplett überarbeitet. Fensteröffnungen würden teils vergrößert, teils geschlossen und im Erdgeschoss wurde eine großzügige Eckverglasung als Austritt auf die Terrasse eingebaut. Gedämmt würde die Fassade aus ökologischen Beweggründen mit einem mineralischen WDVS.

Das Dach wurde neu gedämmt und mit einem flachen anthrazitfarbenen Tonziegel eingedeckt. Für eine ideale Belichtung des kleinen Zimmers unter dem Dachstuhl wurden Dachflächenfenster ergänzt.

Da das Grundstück sehr klein ist, galt es das Optimum an Effizienz zu erarbeiten. Auf Grund der Grundrissgestaltung ist man auf die alten Gartenschuppen zukünftig nicht mehr angewiesen und entschloss sich diese zu entfernen. Da nahezu alle Grundstücke in diesem Quartier teils bis zu 90% der Grundstücksfläche überbaut sind, war es äußert kompliziert das konstruktive und grundstücksübergreifende Geflecht der Träger und Wände behutsam abzutragen.
Schlussendlich ist nun ein kleiner Hofgarten mit Terrasse, wilder Bepflanzung und einer solitären Magnolie im Schieferbeet entstanden; dieser bietet gerade im Sommer die Möglichkeit – trotz der erheblichen Bebauungsdichte in diesem Quartier – ein wenig Natur im eigenen Garten zu genießen.

Schlagworte

Altbau, Stuckfassade, Hofgarten, Reihenhaus, Jahrhundertwende, Innenentwicklung, Denkmalpflege

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

120,00 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Betten

2

 

Anzahl Wohneinheiten

1

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