Architekturobjekt 13.008 von 13.905

Architekturobjekte


Sanierung Hopfenspeicher

Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials

Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

90762 Fürth, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.2010

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Architekturbüro schillai pinnow gmbh & co. kg, Fürth

Generalbauunternehmen

Rohr Hoch-, Tief- und Stahlbetonbau GmbH

Faber-Castell-Str. 23

90522 Oberasbach

Deutschland

Tel. 0911/699088

Bauleistung: Hochbau

FRIEDRICH GmbH Verbundsysteme

Hofer Straße 21

95233 Helmbrechts

Deutschland

Tel. 09252991919

info@Friedrich-Verbundsysteme.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

Nach der Revitalisierung versprechen historische Hallen ein ganz besonderes Wohngefühl. Für die moderne Ertüchtigung und den Erhalt traditioneller Holzbalkendecken sorgt eine innovative Estrich-Verbundlösung.

Leben in fabrikartigen Lofts ist Ausdruck eines besonderen Lifestyles. Doch angenehm Wohnen und Arbeiten lässt sich in den alten Gemäuern nur, wenn die Bausubstanz nach heutigen Gesichtspunkten saniert ist, wenn Schall-, Brand- und Wärmeschutz auch zeitgemäßen Kriterien entsprechen. Mitten im Zentrum der Stadt Fürth/Bayern wurde auf diese Weise ein alter Hopfenspeicher in fünfzehn großzügige Wohnungen umgewandelt.

In Altbauten genügen gerade die Decken selten heutigen Anforderungen. Oft werden sie aus statischen oder Brandschutz-Gründen einschließlich der Schüttung aufwendig entfernt und durch moderne Konstruktionen ersetzt.

In Fürth konnte das Architekturbüro schillai pinnow die charakteristische Holzkonstruktion mitsamt der markanten Holzverschalung der Wohnungsdecken unter Aspekten des Denkmalschutzes erhalten. Sie wählten in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Friedrich-Verbundsysteme, dem Estrichbetrieb K & P Fußbodensysteme und dem MDF Mörtel- und Estrich- Dienst Franken GmbH & Co. KG eine Verbundkonstruktion aus der bestehenden Holzbalkendecke und Zementfließestrich CemFlow von Heidelberger Beton.. „Dabei funktioniert der Holz-Fließestrich-Verbund nach dem gleichen Prinzip wie ein Stahlbetonverbund“, so der Systemgeber des Verbunds, Matthias E. Friedrich, der diese Methode schon seit Jahren bundesweit anwendet. In Fürth wurden speziell gehärtete, bauaufsichtlich zugelassene Schubverbinder in die bestehende Balkenlage eingebracht und anschließend mit CemFlow der Güte CT-C35-F5 vergossen. Die Spezialschrauben haben ein höheres E-Modul; nur an der Oberfläche gehärtet, ist ihre Elastizität für diese Konstruktion entscheidend. So entsteht eine schubsteife Verbindung zwischen Holzbalken und massiver Platte, die eine vielfach höhere Tragfähigkeit bringt. Damit können selbst Konzertflügel oder frei stehende Badewannen mitten in die sanierten Räume gestellt werden.

Mit der Methode ließ sich auch die enorme Höhendifferenz der alten Decken ausgleichen. Der neue Estrich dient nun als Basis für weitere Bodenaufbauten, die dem Ausstattungswunsch der einzelnen Bewohner – etwa nach Fußbodenheizung, Parkett, oder polierten Betonflächen – entsprechen. In Fürth konnte mit dem Holz-Fließestrich-Verbund zunächst die Tragfähigkeit der Deckenkonstruktion um das Doppelte erhöht, die Durchbiegung minimiert und der Schall- und Brandschutz verbessert werden. Die eingesetzte Variante „Top“ brachte bereits die geforderte Feuerwiderstandsklasse F 30. Ein zusätzlicher schwimmender Estrich auf der Verbundkonstruktion bringt F90 . Damit werden mit dieser Konstruktion auch Anforderungen für öffentliche Einrichtungen einfach erfüllt.

Insgesamt wurden von der ausführenden K & P Fußbodensysteme GmbH aus Auerbach 115,5 Kubikmeter CemFlow der Güte CT-C35-F5 in den Hopfenspeicher eingebracht. Drei Mitarbeiter verdichteten den Zementfließestrich in der für den Verbund nötigen Schichtstärke von 60 bis 80 mm mit der Schwabbelstange. Bei einer Flächenleistung von 800 Quadratmeter pro Tag ließ sich CemFlow von der Estrichkolonne mit einer Genauigkeit verlegen, die die Maßtoleranzen der Ebenheit- und Winkeltoleranzen des Hochbaus weit unterschreitet. „Speziell für diese Anwendung liegt der maßgebliche Vorteil von CemFlow zu herkömmlichen Betonen in seiner Konsistenz“, erläutert Christoph Laur vom MDF Mörtel- und Estrich-Dienst Franken, „denn das Verdichten herkömmlichen Betons mit der Rüttelflasche ist bei den geringen Schichtstärken und den im Beton verlegten Armierungseisen kaum vorstellbar.“

Auch für die besondere Lage der Baustelle war die Konsistenz von CemFlow von Vorteil. Liegt doch der ehemalige Speicher rund 30 Meter von der Straße abgerückt in einem großen Vierseithof und kann nur durch eine 2,30 Meter hohe Tordurchfahrt erreicht werden. Daher musste der Estrich zunächst über eine 40 Meter lange Schlauchleitung zum Gebäude und von dort aus nochmals weitere 50 Meter bis in alle Etagen und Flächen gepumpt werden.
Im Hopfenspeicher waren Planer wie Eigentümer von der Leistungsfähigkeit der Kombination CemFlow und K & P Fußbodensysteme beeindruckt. Die innovative Lösung bringt dem Bestand den Komfort, der für Vermarktung und Wohlbefinden heute erforderlich ist.

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