Architekturobjekt 79 von 103

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer


Sanierung LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima", Frankfurt a. M

60325 Frankfurt am Main, Georg-Voigt-Straße 12-16

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SSP AG

Der Erschließungssteg mit dem Hörsaalgebäude nach der Sanierung 2013 - Sanierung LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima", Frankfurt a. M

© 2013, Joerg Hempel, Germany

Historische Aufnahme des Instituts für Pharmazie und Lebensmittelchemie der Goethe-Universität Frankfurt am Main - Sanierung LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima", Frankfurt a. M

© Paul Förster, Germany

Eingangsbereich Hörsaalgebäude - Sanierung LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima", Frankfurt a. M

© 2013, Joerg Hempel, Germany

Südseite des Hauptgebäudes mit dem Hörsaalgebäude am linken Bildrand - Sanierung LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima", Frankfurt a. M

© 2013, Joerg Hempel, Germany

Treppenauge Haupttreppenhaus - Sanierung LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima", Frankfurt a. M

© 2013, Joerg Hempel, Germany

Blick vom Hörsaalzugang auf den Erschließungssteg - Sanierung LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima", Frankfurt a. M

© 2013, Joerg Hempel, Germany

Labor - Sanierung LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima", Frankfurt a. M

© 2013, Joerg Hempel, Germany

Hörsaal - Sanierung LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima", Frankfurt a. M

© 2013, Joerg Hempel, Germany

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SSP AG

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Georg-Voigt-Straße 12-16, 60325 Frankfurt am Main, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

04.2013

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

SSP AG

Lise-Meitner-Allee 30

44801 Bochum

Deutschland

Tel. +49 234 30709-0

info@ssp.ag

Projektsteuerung, Objektüberwachung

BMP Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Mobilfunk und Projektsteuerung mbH & Co. KG

Leibnizstr. 33

10625 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 7076536-0

info@bmp-ing.de

Fachplanung: Brandschutz

HHP West Beratende Ingenieure

Herforder Straße 20

33602 Bielefeld

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Stroh + Ernst AG

Trakehner Straße 7-9

60487 Frankfurt am Main

Deutschland

Architekturfotografie

Jörg Hempel Photodesign

Lousbergstrasse 39

52072 Aachen

Deutschland

Verwendete Produkte

GUTMANN Bausysteme

Holz-Alu-Fenster

System Mira Contour

KEIMFARBEN

Innenwand-Beschichtungen

Ecosil-ME

Promat

Brandschutzspritzputz

Cafco-Bondseal

Xella Deutschland

Innendämmung

Multipor Innendämmung WI

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

29.879 m³

 

Bruttogrundfläche

7.306 m²

 

Nutzfläche

4.580 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

SSP gewann 2009 den europaweiten Wettbewerb für die Sanierung des Objektes. Das integrale Planungsteam überzeugte mit seinem Konzept, die modernen Nutzungsanforderungen eines Laborgebäude unter Beibehaltung der vorhandenen architektonischen Qualitäten umzusetzen.

Der Gesamtkomplex der ehemaligen Pharmazie steht seit 2000 unter Denkmalschutz. Als besonders schützenswert wurde der Erhalt der Fassade mit dem prägenden Betonraster und den gelbbrauen Klinkerausfachungen bewertet. Die Denkmalpflege wünschte sich eine genaue restauratorische Ermittlung des Bestandes. Daher wurden die Erstanstriche der Wandoberflächen und der Einbauten und Türen dokumentiert bzw. fotografisch in einer Bestandstaufnahme festgehalten. In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde übernahm SSP weite Teile des bestehenden bzw. alten Farbkonzeptes. Absicht der neuen Planung war, den gestalterischen Grundkanon des Gebäudes widerzuspiegeln.

Fassadensanierung und EnEV 2009

Nach einer Ausnahmeregelung für denkmalgeschützte Bauten in der EnEV 2009, hätte bei der Fassadensanierung auf eine Dämmung verzichtet werden können. Trotzdem hatte sich SSP im Sinne der Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt, eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs zu erzielen - insbesondere da der zukünftige Nutzer im Bereich der Klimaforschung tätig ist: das Forschungszentrum BiK-F erforscht mit einem interdisziplinären Team aus über 160 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Wechselwirkungen zwischen Biodiversität und Klima.
Das außen sichtbare Betonskelett wies durch die Brise-Soleil-Struktur im Süden an jeder Geschossdecke Wärmebrücken auf. Die Ziegelausfachungen der Brüstungen waren ungedämmt und boten sich für eine Innendämmung an. Diese normalerweise eher problematische Konstruktion wurde optimal als monolithisches System mittels Silikatplatten und einem mineralischen Ausgleichsputz gelöst. Eine weitere Herausforderung waren die sich geschossweise verjüngenden Stützenquerschnitte, auf die mit Dämmlösungen in unterschiedlichen Dicken reagiert wurde. Das erste und zweite Obergeschoss wurde mit 20 cm dicken Porenbetonsteinen ertüchtigt. Diese erhielten nach dem Einbau einen mineralischen Kalkzementputz. Im Erdgeschoss sowie im dritten und vierten Obergeschoss konnten 6 cm dicke Dämmplatten eingebaut werden. Der Gesamtaufbau der Innendämmkonstruktion wurde dann deckend wiederum mit Kalkzementputz bedeckt und mit weißer Silikatfarbe gestrichen.
Der gesamte Innenausbau wurde mit Trockenbaumaterialien erstellt und vermeidet damit jegliche Wärmebrücken. Die Gesamtfassade erreicht unter diesen Bedingungen einen U-Wert von 0,65 W/m²K. Dadurch reduzieren sich die Transmissionsverluste über die Außenwandkonstruktion um etwa 50 %.

Das zweite Hauptelement der Fassade sind die bestehenden Holzfensterkonstruktionen – hier als Chicagoer-Fensterelement. Das Fenster nimmt die gesamte Breite des Rasterjoches ein und besteht aus einem breiten, feststehenden Mittelteil und zwei schmalen Seitenteilen. Diese Teilung blieb bei den gesamten Fensteranlagen der Ausgangspunkt für die Erneuerung durch eine Holz-Aluminium-Konstruktion mit Sonnenschutzisolierverglasung. Durch die neuen Anforderungen an Dichtigkeit und Wärmeschutz mussten die Fensterrahmen dicker gewählt werden. Die Flügelrahmen wurden in Anlehnung an das bestehende Fenster in weiß ausgeführt. Die Sonderelemente am Hörsaaleingang und am westlichen Treppenhaus wurden als filigrane, thermisch getrennte Profilkonstruktion aus Stahlglas mit Isolierverglasung hergestellt.

Betonsanierung innen und außen

Die größte Schwierigkeit stellte die Sanierung der bestehenden Betongeschossdecken dar. Hierbei handelt es sich um materialreduzierte Rippendeckenkonstruktionen. Die Vorgaben des Brandschutzes und der DIN-Normen machten eine besondere Vorgehensweise notwendig.

Eine große Schwachstelle ist die mangelnde Betonüberdeckung. Vorhandene Risse wurden geschlossen, um die volle Tragfähigkeit der Decken zu erreichen. Ebenfalls wurden die freiliegenden Bewehrungen mit Spachtelmasse bedeckt und damit vor erneuter Korrosion geschützt. Um den erforderlichen baulichen Brandschutz zu gewährleisten, wurde ein 2 cm dicker Spritzputz aufgebracht. Die Haftbrücke wurde aus Sanierungsmörtel hergestellt. Mit diesem Aufbau konnte die notwendige Qualität „F-60“ erreicht werden. An den außen liegenden Randstreifen wurde die Spritzputzausbildung 3cm dicker ausgeführt, um eine zusätzliche wärmedämmende Wirkung zu erzielen und die vorhandenen Wärmebrücken zu reduzieren. Der erstellte, ca. 1,50 Meter breite Streifen wirkt sich verzögernd auf die Wärmeverluste am thermisch nicht getrennten Rand aus.

Umsetzbarkeit

Für die Sanierung war es natürlich von Vorteil, daß die neue Nutzung des Gebäudes als Forschungsinstitut so nah am ursprünglichen Zweck lag. Doch die Anforderungen an ein modernes Laborgebäude unterschieden sich wesentlich von der vorgefundenen technischen Infrastruktur. Installationsschächte mussten verlegt und deutlich vergrößert werden. Für die Technikzentralen musste durch den gestiegenen Flächenbedarf ein neuer Platz gefunden werden. An die dafür notwendige Wandelbarkeit des Gebäudes hatte Ferdinand Kramer bereits in den 50er-Jahren gedacht. Die Architekten (SSP) bemerkten in einem persönlichen Brief zum Abschluss des Projektes an Frau Prof. Lore Kramer: „Wir haben in unserer täglichen Arbeit an bestehenden Gebäuden in diversen Projekten noch kein Projekt bearbeiten dürfen, welches sich so gut an die notwendigen Bedingungen der heutigen Zeit anpassen konnte.“

Beschreibung der Besonderheiten

Dank eines nachhaltigen Sanierungskonzeptes konnte das Gebäude an aktuelle Nutzungsanforderungen und Standards eines modernen Laborgebäudes angepasst werden, die vorhandenen architektonischen Qualitäten wurden dabei vollständig erhalten.

Auszeichnungen

AIT-Award 2014

Sanierungspreis 2014

DMK-Award für nachhaltiges Bauen 2014

Deutscher Architekturpreis 2015

Schlagworte

Brise-Soleil, Ferdinand Kramer, Frankfurt am Main, Forschungszentrum, Laborgebäude, Sanierung, Umnutzung, Stahlbeton, Fertigteil, SSP SchürmannSpannel AG, Award, Konstruktionsraster, 50-er Jahre, Sanierung, Bauhaus

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

318,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

150,80 kWh/(m²a)

Objektdetails

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