Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Sanierung Rathaus Stuttgart Bad Cannstatt
70372 Stuttgart, Marktplatz (CA) 2
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Manderscheid
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Manderscheid
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Marktplatz (CA) 2, 70372 Stuttgart, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
06.2013
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
5.850 m³
Bruttogrundfläche
1.825 m²
Nutzfläche
675 m²
Verkehrsfläche
385 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
8.300.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Geschichte erzählen
Das Gebäude soll durch die Sanierung seine abwechslungsreiche Geschichte erzählen – markant, wie mit den angedeuteten Fensterläden des Treppenhauses. Diese übersetzen die historischen Klappläden in moderne Streckmetallgitter und sollen Fragen aufwerfen: Warum sehen sie ähnlich, aber doch ganz anders aus, als die übrigen Läden? Die Antwort gibt bei näherer Betrachtung der Bau selbst. Das Treppenhaus musste, weil der Bau hier im Laufe der Jahrhunderte 80cm abgesunken war, in Beton erneuert werden. Seine Fenster sind aus Brandschutzgründen nicht zu öffnen. Es gibt Übergänge zwischen den schrägen historischen und den geraden neuen Bauteilen. Dass alles wurde sichtbar gemacht.
Über die Baugeschichte erzählt auch ein gerahmten historischen Fachwerkfeld aus der Erbauungszeit in der Ostfassade: Beim Rückbau des Anbaus war dieses historische Bauteil mit handwerklichen Spuren auf dem Tragwerk und authentischem Putz mit Resten alter Bemalung wieder sichtbar geworden - eine der vielen Überraschungen des Altbaus. Wir entschieden uns für eine zurückhaltende Inszenierung als „Fenster in die Geschichte“.
Reiche Details
Die gestalterische Grundhaltung des Büros ist: „Neues soll als solches erkennbar sein. Je wertvoller die Substanz, umso zurückhaltender wird das neue Bauteil eingefügt.“ Diese Haltung zieht sich durch das gesamte Gebäude. Sie betrifft Details ebenso wie die große Form. So ist das Treppenhaus als neu zu erkennen.
Die Tür des Ostportals ist verspielt mit flächigen und grafischen Elemente aus Kupfer gestaltet, die das Licht weicher machen. Sie lenken den Blick, wie die geschnitzten Ornamente der historischen Eingangstür auf der Westseite.
Andere Details verstärken die räumliche Großzügigkeit. So sind die Last tragenden Stahlstützen im Erdgeschossflur dennoch dezent und leicht. Die filigranen Fugen der Feuerschutzverglasung des Treppenhauses sind kaum sichtbar.
Angenehme Materialien
Die Materialien schaffen positive Angebote für alle Sinne. Der Kalkputz im Innenraum ist mit Kalk weiß getüncht. Dadurch werden die Wände ein angenehmes Raumklima schaffen und die Luftfeuchtigkeit ausgleichen. Dämmputz außen und sein Oberputz aus reinem Kalk enthalten keine Biozide. Die Sandsteingewände der Eingangstür sind sparsam restauriert. Die Substanz ist gereinigt, gefestigt und gesichert aber nicht ergänzt. Die Gewände des Treppenhauses sind aus sandgestrahltem Beton. Bei der Produktion wurde in die Schalung Kies eingestreut, so dass ihre Oberfläche besonders lebendig ist. Ein dunkler Terrazzo mit hellen Zuschlägen bindet die öffentlichen Flächen der Flure und des Treppenhauses zusammen. In den Büros ist Eichenparkett verlegt.
Schöne Augen
Mit einem Farbakzent machen die Fenster des Gebäudes den Vorübergehenden schöne Augen. Die historischen Giebelfenster aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden weitgehend erhalten. Nur die Fenster aus den 1970er Jahren wurden komplett erneuert. Bei ihren Profilen rang das Büro um jeden Millimeter. Die schlanken Innenfenster zwischen Treppenhaus und den großzügigen Fluren machen deutlich, dass das Treppenhaus neu gebaut wurde und schließen es optisch an.
Energetische Ertüchtigung
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) konnte trotz Denkmalschutz eingehalten werden. Nach sechs Jahren Planungs- und Bauzeit ist ein modernes Denkmal entstanden, das nutzerfreundlich, von hohem ästhetischem Wert und auch energetisch auf der Höhe der Zeit ist. Die gründliche Sanierung wurde in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden geplant, so dass heute mehr Nutzungskomfort, angenehme Materialien und handwerkliche Oberflächen zu erleben sind.
Beschreibung der Besonderheiten
- Nachgründung über einer Doline, im Heilquellenschutzgebiet
- Brandschutz
Auszeichnungen
2014 Führung am Tag der Architektur
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
201,00 kWh/(m²a)
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