Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer
SANIERUNG UND ERWEITERUNG Berufliches Schulzentrum, Garmisch -Partenkirchen
82467 GARMISCH-PARTENKIRCHEN, AM HOLZHOF 5
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KNERER UND LANG Architekten GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KNERER UND LANG Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
AM HOLZHOF 5, 82467 GARMISCH-PARTENKIRCHEN, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
01.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
224.003 m³
Bruttogrundfläche
56.202 m²
Nutzfläche
3.706 m²
Verkehrsfläche
1.026 m²
Grundstücksgröße
79.132 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
22.850.485 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Fassade des beruflichen Schulzentrums in Garmisch wies erhebliche Defizite im Wärmeschutz auf. Durch die vollständig ungedämmten Wandflächen und die Kältebrücken im Bereich der auskragenden Fassaden und den Befestigungen der Sonnenschutzblenden aus Beton ist die Energiebilanz des Gebäudes äußerst negativ.
Im Rahmen der geplanten Erweiterungen und den damit verbunden Baumaßnahmen bestand die Chance, die Gebäudehülle auf einen sinnvollen energetischen Stand zu bringen.
HERANGEHENSWEISE
Die Gliederung der Baumassen des Altbaues der Berufsschule in drei Kuben und die prägnante Gestaltung der Fensterbänder mit dekorativen Betonelementen sind typische Elemente der Architektur der 1970er-Jahre.
Die Proportionen der Fensteröffnungen im Verhältnis zu den Fassaden sind harmonisch. Sie spiegeln die schulische Nutzung wieder.
Im Entwurfsprozess wurde untersucht, ob und in welcher Weise der Erhalt prägender gestalterischer Elemente bei der Erweiterung und Neugestaltung der Fassade wichtig sind. Obwohl die Beton-Sonnenschutzblenden erhebliche thermische Probleme erzeugen, sind sie doch für die Proportion der Fassade wichtig. Die Putzfassade des Bestandsgebäudes fügt sich harmonisch in das Umfeld der Wohnbebauung und des Neubaus aus den 80er-Jahren ein. Das Infragestellen des grundsätzlichen Entwurfsansatzes und der Farbigkeit des Ensembles hat sich als nicht zielführend erwiesen. Der Fassadenentwurf beschäftigt sich daher damit, eine Formensprache zu finden, die dem ursprünglichen Entwurfsansatz Rechnung trägt und gleichzeitig die Chance nutzt, eine für heute geltende Interpretation zu finden.
Als Grundmaterialien wurden Holz und Beton vorgeschlagen. Holz als typisches Baumaterial des Alpenraums zeigt sich in allen Bauteilen der Fenster sowie in der Aufstockung und in der Erweiterung der Mensa mit der neuen Eingangsfassade, großformatige Faserbetontafeln dienen als Vorhangfassade. Die Materialwahl stellt einen Bezug zu der ländlichen Umgebung her.
Die als prägend empfundenen Fensterbänder werden wie Intarsien in die geschlossenen Wandflächen eingesetzt. Fensterrahmen, Fensterbank und Sonnenschutzblenden werden durch das einheitliche Material zu einem Element, der Intarsie zusammengefasst. Dabei wird die Fensterteilung vereinfacht, um der Fassade eine klare Struktur zu geben. Anstelle der Rahmenverbreiterung für die Wandanschlüsse werden die Wände mit einem Fassadenschwert an das Fenster angeschlossen. Oberlichter werden mit einem feststehen Sonnen- und Blendschutz ausgestattet. Jalousien mit Lichtlenkung bilden den Sonnen- und Blendschutz der großen Fenster.
Die Aufstockung für die Abteilung Gastronomie erfolgt in Leichtbauweise in Stahll und Holz. Fensterteilung, Proportion und der Öffnungsanteil der Bestandsfassade wird aufgenommen und in der Holzbauweise neu interpretiert.
Die Erweiterung der Mensa bildet zusammen mit der neu gestalteten Eingangsfassade eine weitere „Intarsie“ und eine ist eine deutliche Aufwertung der Zugangssituation.
Durch die Dämmung der Fassade, die Dreifachverglasung der Fenster und das Einbinden der Stützen im EG werden die vorhandenen Wärmebrücken beseitigt. Für die Konstruktion der Aufstockung wurde aus statischen Gründen des vorgefertigte Stahlkonsturktion herangezogen werden. Fassade und Dach werden zur Minimierung der in den Bestand einzutragenden Lasten als Hol-Leichtbaukonstruktion konzipiert.
Der Charakter der Berufsschule wird erhalten und ihre Identität gestärkt. Durch die Materialwahl werden Bezüge zur Region und dem Umfeld hergestellt.
Beschreibung der Besonderheiten
Der Entwurfsansatz des Bestandsgebäudes wird neu interpretiert. Die ursprünglich grob verputzte Fassade mit Sichtbetonelementen erhält eine für das Projekt entwickelte und neu zugelassene Fassadenbekleidung aus extrem großformatigen Fasermodifizierten Betonfertigteilelementen mit einbetonierten Innengewindehülsen. Das Material erlaubt Tafelgrößen von 2.50 auf 2m und komplexe Zuschnitte. Durch die Sonderanfertigungen war es möglich in Zusammenarbeit mit der produzierenden und ausführenden Firma sowohl die Farbe, als auch die Körnung der Oberfläche der Tafeln genau festzulegen. Diese handwerklich produzierten Elemente zeigen ebenso wie der Eloxalton der Fenster, typische und gewünschte Nuancen, die der Fassade in dem speziellen Umfeld von Bergen und Fluss eine interessante Lebendigkeit verleihen. Die großen Toleranzen im Rohbau machen extreme Ausladungen der Unterkonstriktion notwendig
Das aussenliegende Fluchttreppenhaus musste mit einer an die Anzahl der Flüchtenden angepasste Breite erneuert werden. Die Treppe wurde als freistehende Skulptur in Ortbeton mit Sichtbetonoberfläche hergestellt.
Auch der Aufzugsschacht im Atrium wurde an die Optik der dominanten, zeittypischen Sichtbetonflächen mit einer Holzstruktur geschalt.
Nachhaltigkeit
Die Optimierung des Bestandsgebäudes, durch die Aufstockung und die Neuorganisation der Klassenräume ist ein weseltlicher Beitrag zum ressourcenschonend Bauen. Die vorhandene Baukonstruktion wurde erhalten und an heutige Standards angepasst. Für die Energetische Sanierung war die Erneuerung der Fenster und die Dämmung der Fassade und des Daches notwendig. Die Fassade aus Faserzemttafeln und die Holz- ALufenster sind Bausteine für ein Nachhaltiges, wartungsarmes Konzept. Bei der hausteschnischen Ausstattung wurde zusammen mit der Nutzerin ein Konzept entwickelt, das robust an den Bestand angepasst und angemessen ist. Daher wurde lediglich die Aula mit einer Lüftungsanlage versehen.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
133,10 kWh/(m²a)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Klassen
24
Anzahl Schüler
1.100
Das Objekt im Internet
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