Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
Sanierung und Erweiterung Realschule
70839 Gerlingen, Beim Brückentor 19
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: wulf architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Beim Brückentor 19, 70839 Gerlingen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
12.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
32.860 m³
Bruttogrundfläche
8.400 m²
Nutzfläche
4.500 m²
Verkehrsfläche
2.860 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
36.900.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
2019 – 2023
Auf Wunsch der Stadt Gerlingen sollte die bestehende Realschule, die Anfang der 1970er-Jahre realisiert wurde, auf drei Züge erweitert und aktuellen pädagogischen Ansprüchen angepasst werden. Der siegreiche Wettbewerbsentwurf definiert die Realschule innerhalb des bestehenden Schulzentrums als einen klar ablesbaren Ort der Identifikation. Das Bestandgebäude bleibt als Rohbau erhalten und wandelt sich durch Anpassungen und Erweiterungen zum zentralen Element eines modernen Schulensembles mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten. Durch den direkten Anschluss der Erweiterung an den Bestand wird einerseits die Flächenversiegelung auf ein Minimum reduziert, anderseits bleibt neben der Realschule ausreichend Platz für einen Spielplatz. Bis 2027 entsteht auf dem Gelände des Schulzentrums nach Plänen von wulf architekten eine Mensa in Holzbauweise, die von allen Schulen genutzt werden wird.
Freiraum – Antizipation der Hanglage
Der Freiraum antizipiert mit seinen Treppenanlagen die unterschiedlichen Geländeebenen. Durch die Anpassung an die Hanglage entstehen mit dem Forum attraktive Plateaus, die Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten bieten und bei Schulfesten zur Bühne werden können.
Lernhäuser und »Cluster-Konzept«
Die vorhandene Grundstruktur mit einer mehrgeschossigen Aula und den umlaufenden Galerien war architektonisch reizvoll und wurde, soweit notwendig, angepasst und erweitert. Ringförmig legen sich die Neubauteile mit den neuen Klassenräumen um den Bestandsbau, der zum »Lernhaus« wird und mit den »Cluster-Flächen« ein wesentliches Element des pädagogischen Konzepts beherbergt: Flexibel nutzbare Flächen, die sich auch für Still- oder Gruppenarbeiten sowie als Aufenthaltszonen für die Schülerinnen und Schüler anbieten. Um die Cluster herum gruppieren sich jeweils sechs Klassenzimmer pro Geschoss.
Zwei kleinere Vorbereitungsräume, die jeweils zwischen zwei Klassenzimmern liegen, lassen sich mittels mobiler Trennwände zusammenschalten. So können mit minimalen Aufwand zusätzliche Klassenzimmer geschaffen werden, die es der Realschule erlauben, in Zukunft weiter zu wachsen.
Die Aula – zentrale Verbindungszone
Die dreigeschossige Aula ist das lichtdurchflutete Herz der Schule. Sie bildet die zentrale Pausenhalle, die die Lernhäuser über Galerien mit dem Fachklassentrakt verbindet. Zwischen den verschiedenen Bereichen und Ebenen entstehen attraktive Blickbeziehungen. Der mittig im Bestandsgebäude platzierte Lichthof versorgt die Innenräume mit Tageslicht. Dank der Hanglage bieten zwei der drei Geschosse der Aula Verbindungen in die umgebenden Außenanlagen.
Fassade, Farb- und Materialkonzept
Die von großen Fensteröffnungen geprägte Fassade wird durch den Wechsel von glatten Betonfertigteilen und rauem Putz horizontal gegliedert, ihren besonderen Reiz erhält sie durch das subtile Relief der Oberflächen. Als Reaktion auf die sehr heterogene Umgebung mit mehreren weiteren Schulbauten fiel die Entscheidung auf ein zurückhaltendes Farbkonzept. Ziel war es, das sehr heterogene Schulzentrum gestalterisch zu beruhigen. Aufmerksamkeit rufen die gold-gelben Sonnenschutzelemente hervor. In den Innenräumen schafft Eichenholz an Boden und Wänden behagliche Atmosphäre. Einzelnen Bauteilen sind spezifische Farben zugewiesen, die einerseits die Orientierung im Gebäude unterstützen und andererseits den Schülerinnen und Schülern die Identifikation mit dem eigenen Bereich ermöglichen. Die Farben werden im Leitsystem wieder aufgegriffen.
Energie- und Nachhaltigkeitskonzept, integrale Planung
Ziel der Planung war es, den bestehenden Rohbau möglichst vollständig zu erhalten. Es wurden nur vereinzelte Änderungen vorgenommen, beispielsweise wurde ein neuer Lichthof geschaffen, um die Tageslichtversorgung zu verbessern. So konnte der Lebenszyklus des bestehenden Gebäudes nochmals um etwa 50 Jahre verlängert werden.
Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 130 Kilowatt-Peak (kWp) ist vollflächig auf dem Dach installiert. Der Strombedarf der Realschule wird im Jahresmittel vollständig durch die PV-Anlage abgedeckt. Überschüssiger Strom wird in den übrigen Gebäuden des Schulzentrums eigenverbraucht oder ins Netz eingespeist.
Hinter dem von wulf architekten entwickelten Konzept stand die Grundsatzentscheidung der Bauherrschaft, das Bestandsgebäude nicht abzubrechen, sondern umfassend zu sanieren. Durch den Erhalt des Bestandsgebäudes konnten die im bestehenden Rohbau gebundene graue Energie für die nächsten Jahrzehnte weiter gespeichert werden. Aufgrund der komplexen Schnittstelle zwischen Bestand und Neubau war eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Fachplaner während der Planungs- und Bauphase unverzichtbar.
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Klassen
22
Anzahl Schüler
536
Das Objekt im Internet
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