Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Sanierung und Umbau des Missionshaus der Pallottiner
65549 Limburg an der Lahn, In den Klostergärten 11
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: MMZ GmbH Architekten BDA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: MMZ GmbH Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
In den Klostergärten 11, 65549 Limburg an der Lahn, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
09.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
12.960 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
11.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Verein der Pallottiner plante 2010, seine Liegenschaft den sich wandelnden Nutzungsbedingungen von heute anzupassen und auf zukünftige Entwicklungen vorzubereiten. Ziel war die Flächenkonzentration der diversen Funktionen im Bereich des Missionshauses, die Reduktion der Betriebs- und Nebenkosten, die Beseitigung brandschutztechnischer Mängel sowie die Entwicklung von Potentialen für die Liegenschaft. Unter Berücksichtigung und Wahrung denkmalpflegerischer Interessen und brandschutztechnischer Belange wurden die gewünschten und erforderlichen Nutzungen dem tatsächlichen Raumbedarf entsprechend auf die verbleibenden Gebäude (Missionshaus, Seminarbau und Kirche) verteilt und dadurch der Flächenbedarf optimiert. Auf dem Grundstück befanden sich Gebäude, deren Nutzung in Zukunft in andere, zum Teil neue Gebäudeteile verlagert wurde. Diese wurden im Zuge der 3-jährigen Bautätigkeit abgebrochen.
Im Wesentlichen waren im Missionshaus folgende Nutzungen untergebracht: Empfang, Wohnen bzw. Gästewohnen, Büro, eine Buchhandlung, Archiv- und Lagerflächen, eine Seniorenstation, sowie ein Speisesaal, Gemeinschafts- und Sozialräume. Die Gebäudeteile der Kirche beherbergen den Kirchenraum und eine Versammlungsstätte ( Pater-Richard-Henkes-Saal). Im vorderen Zwischenbau und Kreuzgang befand sich ein Museum sowie Besprechungsräume und Gästewohnen, im hinteren Bereich die Nebenräume der Kirche.
Die geplante Nutzungsänderung sah folgende Veränderungen vor:
Die bestehenden Gebäude rückwärtig zum Seminargebäude und Missionshaus wurden vollständig abgebrochen und so die Gebäude wieder freigstellt. Dabei wurden historische Fassaden aufgearbeitet und ergänzt.
Im vorderen Zwischenbau wurde das Museum rückgebaut. An dessen Stelle wurden Foyer und Empfang, darüber Besprechungsräume und eine Buchhandlung über beide Geschosse errichtet. Schwerpunkt lag hier auf der Neugestaltung des Foyers: Es sollte seiner Funktion als Ort der Begrüßung und des Empfangs gerecht werden. Die Erschließung der übrigen Gebäudeteile von dort aus sollte neu strukturiert werden. Im Außenbereich wurde die bestehene Treppe in das Missionshaus entfernt um die Gebäudekubaturen von Missionshaus und Zwischenbau klar zu trennen und einen proportional adäquaten Eingang vom Vorplatz in das Gebäude schaffen. Im vormals zweigeschossigen Zwischenbau von Pinand wurde im Bereich des Foyers die Geschossdecke entfernt und ein großzügiger Empfangsbereich gestaltet. Die sich ehemals im Missionshaus befindende Buchhandlung wurde neben dem Foyer angeordnet und über zwei Geschosse verteilt. Im Erdgeschoss wurden die Bereiche mit historischem Kreuzgewölbe zudem als Lesebereich umgenutzt. Die vergitterten Türöffnungen wurden entfernt und durch sensibel gestaltete öffenbare Türelemente in Spitzbogenform ersetzt. So konnte die Blickachse zwischen Hof und Vorplatz gestärkt werden. Zweiter Schwerpunkt im Zwischenbau bildete der Umgang mit Kreuzgang und Hof. Im Zuge ständiger Umbauten und Erweiterungen wurde der Kreuzgang mit einer hofseitigen Fensterfassade versehen und jahrelang als Innenraum genutzt. Ziel war diesen wieder in seine ursprüngliche Form zu versetzen und als außenliegenden Kreuzgang erfahrbar zu machen. Die Fensterebene wurde dazu versetzt und Oberflächen an Wand, Boden und Decke aufgearbeitet. Der Hof wurde vom vollflächig verlegten Ziegelbelag entfernt und neu begrünt. Die übrigen Teile des Missionshauses und des Seminarbaus wurden weiterhin zum Großteil mit Apartments belegt. Neu hergestellt wurden die Technikzentralen und Wäscherei im Untergeschoss. Sozialbereiche und Werkstätten wurden in konzentrierter Form im Erdgeschoss des Seminarbaus errichtet.
Von haustechnischer Seite wurde die damals zusammenhängende Medienversorgung mit dem umliegenden Nachbargebäuden voneinander getrennt, sodass die Gebäude autark versorgt werden konnten. Die im Bestand vorhandenden Technikzentralen wurden rückgebaut und in der ehemaligen Großküche neu errichtet. Durch die Verlagerung der Küche wurde die Küchentechnik inkl. Lüftung neu erstellt.
Im Bestand des Gebäudes waren erhebliche Brandschutzmängel vorhanden, so dass eine umfassend neue Betrachtung der Brandschutzabschnitte und der Flucht- und Rettungswege erforderliche wurde. Tragende Bauteile erfüllten nicht den erforderlichen Feuerwiderstand und mussten ertüchtigt werden. Als Kompensationsmaßnahme wurde unter anderem eine Brandmeldeanlage installiert.
Für die zukünftigen Nutzungen des Gebäudes und in Anlehnung an die Hessische Bauordnung war die Barrierefreiheit der Gebäudeteile erstrebenswert. Die Erneuerung eines bestehenden Aufzugs sowie die Neuerrichtung eines zweiten Aufzuges wurden notwendig. Rampen und Hebebühnen wurden nachgerüstet.
Während der gesamten Planung und Ausführung herrschte ein ständiger Austausch mit der verantwortlichen Denkmalschutzbehörde, um den Erhalt historischer Bauteile zu wahren und neue Bauteile sensibel in die Gesamtanlage einzufügen.
Die gesamte Ausführung fand im laufenden Betrieb statt. Die Zahl der Nutzer betrug 2010 ca. 75 Personen, davon waren etwa 10 Personen auf der Seniorenstation untergebracht.
Schlagworte
Objektdetails
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