Architekturobjekt 2 von 5.877

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer


Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

37079 Göttingen, Otto-Brenner-Straße 20

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bünemann & Collegen GmbH

Atrium viergeschossig - Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

© JESSE WIEBE | FOTOGRAFIE & FILM

Ansicht Nord - Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

© JESSE WIEBE | FOTOGRAFIE & FILM

Ansicht Nord-Ost - Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

© JESSE WIEBE | FOTOGRAFIE & FILM

Verbindungsbrücke vom Bestand zum Neubau - Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

© JESSE WIEBE | FOTOGRAFIE & FILM

Technikum EG - Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

© MORITZ LOCHMANN

Blick durch Labor in Bürozone - Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

© MORITZ LOCHMANN

Flexzone Labor I Büro - Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

© JESSE WIEBE | FOTOGRAFIE & FILM

Blick Ostfassade - Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

© JESSE WIEBE | FOTOGRAFIE & FILM

Atrium - Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

© JESSE WIEBE | FOTOGRAFIE & FILM

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bünemann & Collegen GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Otto-Brenner-Straße 20, 37079 Göttingen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2023

Nachhaltigkeit

DGNB - Platin

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Bünemann & Collegen GmbH

Hohenzollernstr. 56

30161 Hannover

Deutschland

Tel. +49 511 640746-0

info@buenemann-collegen.de

Fachplanung: Bauphysik

DREWES + SPETH Beratende Ingenieure im Bauwesen Partnerschaftsgesellschaft mbB

Raschplatz 6

30161 Hannover

Deutschland

Tel. +49 511 898447-20

mail@drewes-speth.de

Energieberatung

janßen energieplanung

Hohenzollernstraße 51

30161 Hannover

Deutschland

Tel. +49 511 390 89 444

info@j-ep.de

Fachplanung

GREAN GmbH

An der Universität 2

30823 Garbsen

Deutschland

Tel. +49 511 762 18290

info@grean.de

Fachplanung

EUROLABORS AG

Friedrich-Ebert-Straße 26

34117 Kassel

Deutschland

Tel. ‭+49 561 220762-0‬

info@eurolabors.de

Fachplanung: Brandschutz

BRAIN Brandschutz- Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG

Bavenstedter Straße 97b

31135 Hildesheim

Deutschland

Tel. +49 5121 102 3883

info@brain-brandschutz.de

Sonstige

ee concept GmbH

Spreestr. 3

64295 Darmstadt

Deutschland

Tel. +49 6151 667 860 0

info@ee-concept.de

Verwendete Produkte

Brüninghoff

Decken

MTZ - Metalltechnik Zitzmann

Fassaden

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

10.200 m²

 

Grundstücksgröße

243.000 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

70.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der Forschungsneubau arrondiert den Konzerncampus im Norden. Eine wellenförmige Aluminium-Doppelfassade mit kontrastreichem Wechsel zeichnet die Geschossigkeit nach und spiegelt die Dynamik der Forschungsprozesse im Inneren.

Auf vier oberirdischen Geschossen mit 260 Arbeitsplätzen sind Technikum, Labore und Büros verortet. Oberhalb des plattformartigen Erdgeschosses gliedern großformatige Einschnitte das kompakte Bauvolumen. So entstehen begrünte Höfe und optimal belichtete Arbeitsplätze bis in die Grundrisstiefe. Ein viergeschossiges Atrium mit gläsernem Dach bildet mit Besprechungsräumen, Pausenzonen, Innenraumbegrünung und einer zentralen Treppenskulptur den lichtdurchfluteten Mittelpunkt des Gebäudes. Kommunikationsfördernd ist der Bestand über zwei gläserne Brücken in unterschiedlichen Geschossen angeschlossen.

Der in der Materialwahl und Energiekonzept innovative Entwurf ist mit nutzungsneutralen Grundrissen, modularem Ausbauraster und sichtbarer Technikführung äußerst wandlungsfähig konzipiert. Eine besondere Rolle nimmt dabei der Einsatz von Holz im Verbund mit Stahl und Stahlbeton ein. Das Holz wird in Stützen, Decken und tragenden Fassadeninnenseiten sichtbar verwendet und unterstützt die atmosphärische Leichtigkeit der Räume. Mit diesem neuesten Baustein auf dem Campus werden die Firmenwerte Nachhaltigkeit, Offenheit und Freude in der Corporate Architecture sicht- u. erlebbar. Niedersachsens größtes Geothermiefeld entsteht und zum ersten Mal wird einem Forschungsbau in Deutschland die Auszeichnung Platin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen verliehen.

Beschreibung der Besonderheiten

In dem Gebäude werden verschiedene Forschungsflächen mit dem Schwerpunkt Biotechnologie vom Campus Göttingen zusammengeführt. Schwerpunkt ist die Entwicklung kundennaher Projekte für Bioreaktoren und Produkte für die Rückhaltung und Überwachung von biologischen Gefahrstoffen. Das Technikum im Erdgeschoss verfügt über Projektflächen für das Aufstellen und Betrieben von Bioreaktoren bis 2000 Liter Inhalt. In den Obergeschossen sind Labore gemäß BiostoIverordnung und GenTSV 1 angeordnet. Sämtliche Forschungsflächen gruppieren sich um ein offenes Atrium. Durch die zentrische Anordnung sind die Wege im Gebäude kurz und es erfolgt ein enger Austausch zwischen den Mitarbeitern.
Trotz der hohen technischen Anforderungen wurden die Forschungsflächen als transparente Schaufenster zum Atrium gestaltet und präsentieren somit Ihre Forschungsinhalte Besuchern und Kunden.

Eine besondere Rolle nimmt Holz in einer neuartigen Verbundkonstruktion aus Holz, Stahlbeton und Stahl ein. Das Gebäude integriert flexibel anpassbare Labor-, Büronutzungsbereiche und enthält im Erdgeschoss ein Technikum mit hohen Nutzlasten. Es besteht aus einem viergeschossigen, vollständig unterkellerten Baukörper mit einem vorgelagerten unterirdischen
Sprinklertank sowie zwei Verbindungsbrücken, die zu einem südlich gelegenen Bestandsgebäude führen.

Die Geschosse werden in Holz-Betonhybridbauweise ausgeführt. Das Stützenraster von 7,20 x 7,20 m erfüllt die Anforderungen der Nutzungsflexibilität und ergibt eine Konstruktion aus 2,4 m breiten gut transportierbaren Elementen. Die Geschossdecken werden von 24 cm starken Brettsperrholzplatten mit einer 12 cm starken Ortbetonschicht als Verbundquerschnitt gebildet. Die Holzbetonverbunddecken spannen im Regelfall über
7,20 m und liegen auf deckengleichen Stahlverbundträgern auf. Der Verbund zwischen Holz und Beton wird im Wesentlichen über Kerven in den Massivholzelementen realisiert. Diese liegen direkt auf dem Unterflansch der Stahlverbundträger (System Peikko) auf. Die so entwickelte Flachdecke trägt hohe Nutzlasten und erfüllt die Anforderung maximaler Flexibilität bei der technischen Installation. Das geringe Gewicht der Bauteile, der hohe Genauigkeitsgrad der Holz- und Stahlbauteile sowie deren Anfangstragfähigkeit sorgten für einen reibungslosen und schnellen Baufortschritt. Die in einem Guss aufgebrachte Ortbetonschicht bildet zusammen mit den Treppenkernen das räumliche Aussteifungssystem, wirkt als Druckzone für die Holzbetonverbunddecken und die Stahlverbundträger und schafft durch ihre Masse und Formschlüssigkeit wichtige Beiträge zum Schallschutz, Schwingungsschutz und zur Rauchdichtheit.

Die über 6,25 m hohen Stützen werden je nach Beanspruchungsgrad aus Brettschichtholz oder Baubuche ausgeführt. Die Festigkeit der Baubuchenstützen GL75 liegt deutlich über der Festigkeit des Konstruktionsbetons. Entsprechende Details zur Lasteinleitung wurden entwickelt. Programmabhängig werden Nutzlasten von 3,0 bis 12,5 kN/qm vorgesehen, wobei durch die Art der Nutzung z.T. erhebliche Lastanteile überwiegend unter der Decke angehängt werden. Für die Holz- Betonverbunddecken wurde eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung
erwirkt.

Die vorgehängte und für Wartungszwecke betretbar geplante Fassade wird an den tragenden Brüstungen aus Brettsperrholz befestigt. Sie umfasst im 3. Obergeschoss auch Außenbereiche für die Aufstellung der Geräte der technischen Gebäudeausrüstung. Dort wird die Fassade durch eine ringbalkenartige Stahlkonstruktion gestützt.

Im Atrium erfolgt die zentrale Erschließung durch eine als Faltwerk konstruierte Stahltreppe. Die Verbindungsbrücken „Tube“ und „Skywalk“ im 1. bzw. 2. Obergeschoss werden als eigenständig gegründete Stahlkonstruktionen ausgeführt. Teilweise geben sie ihre Vertikallasten auf den dem Gebäude vorgelagerten Sprinklertank ab. Horizontale Lasten aus Wind und Personengang werden in das Laborgebäude geleitet.

Das hochwertig genutzte Untergeschoss wird als WU-Konstruktion mit Zusatzmaßnahmen ausgeführt und von einer punktgestützten Stahlbetonflachdecke überspannt. Die Gebäudelasten werden über eine durchgehende Stahlbetonsohlplatte mit einer Stärke von 70 cm in den Baugrund eingeleitet, die über einem Feld von Geothermiesonden errichtet wurde.

Nachhaltigkeit

Die Grundlage des Energiekonzepts bildet die hohe energetische Qualität der Gebäudehülle, die selbst das Anforderungsniveau eines KfW-Effizienzhauses 40 noch unterschreitet. Die Fensterflächen der außenliegenden Fassaden und die verglasten Fassaden der Innenhöfe sorgen für eine gute Tageslichtversorgung. Externe Sonnenschutzeinrichtungen und Sonnenschutzverglasungen begrenzen die sommerliche Erwärmung des Gebäudes bereits durch bauliche Maßnahmen. Insgesamt schafft die hohe energetische Qualität der Gebäudehülle die Voraussetzungen für eine effiziente Energieversorgung mit begrenztem Energieeinsatz.

Das Energieversorgungskonzept sieht eine Kombination verschiedener, aufeinander abgestimmter Wärme- und Kälteerzeugungsanlagen vor. Die zentrale Komponente bildet eine Geothermieanlage mit Sole-Wasser-Wärmepumpe und Erdsondenfeld als Wärmequelle. Das Erdsondenfeld umfasst 90 Sonden mit einer Tiefe von jeweils 160 m, also insgesamt 14.400 Sondenmeter. Die Geothermieanlage deckt die Grundlast des Wärme- und Kältebedarfs. Zur Spitzenlastdeckung im Kühlfall sieht das Konzept eine Absorptionskältemaschine vor, die von einem Erdgas- Blockheizkraftwerk angetrieben wird. Dieses deckt darüber hinaus die Spitzenlast des Wärmebedarfs. Der von dem Blockheizkraftwerk erzeugte Strom wird vollständig im Gebäude selbst genutzt. Die Wärme- und Kälteversorgungsanlage des Gebäudes ist zudem an das bestehende Energieversorgungsnetz des Campus gekoppelt. Das Netz dient sowohl als Puffer für die Einspeisung überschüssiger Energie als auch als backup für die Energieentnahme im Spitzenlastfall.

Im Auslegungsfall deckt die Geothermieanlage jeweils rund 70% des Wärme- und Kältebedarfs des Gebäudes. Damit werden bereits die aktuellen – zum Zeitpunkt der Gebäudeplanung noch nicht geltenden – gesetzlichen Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien in Energieversorgungsanlagen erfüllt. Der bisherige Gebäudebetrieb, der bereits eine Wärme- und Kälteperiode umfasst, hat jedoch gezeigt, dass der Wärme- und Kältebedarf zu 100% durch die Geothermieanlage gedeckt werden kann, also durch eine im Sinne der Zielvorgaben
im Gebäudesektor vollständig erneuerbare Energieversorgung.

Auszeichnungen

DGNB Gütesiegel in Platin

Niedersächsicher Staatspreis für Architektur, Nominierung - 2024

Holzbaupreis Niedersachsen - 2024

Schlagworte

F&E, Forschung, Entwicklung, Industrie, Forschung und Entwicklung, Forschungs- und Entwicklungsgebäude, Masterplanung, Sartorius, Labor, Labore, Medizin, Göttingen, Wirtschaft, Stedim

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 40

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Geothermie

 

Sekundärenergie

Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

180,50 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

100,30 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

33 %

 

Warmwasser

5 %

 

Beleuchtung

14 %

 

Lüftung

44 %

 

Kühlung inkl. Befeuchtung

4 %

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