Schleusen am Main-Donau-Kanal

Die Dachflächen der Schleusenanlagen zwischen Hipoltstein und Berching am Main-Donau-Kanal wurden energetisch saniert. Der Dachdeckerbetrieb Fleischmann + Grummt verwendete den druckfesten Dämmstoff FOAMGLAS® in Kombination mit einer Abdichtung aus Kunststoff-Dachbahnen. Diese mussten – wie auch der Dämmstoff – gegen die Abgase der Schiffsdiesel beständig sein.

Der Main-Donau-Kanal ist eine ca. 170 km lange Bundeswasserstraße in Bayern, die den Main bei Bamberg mit der Donau bei Kelheim verbindet. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ist Eigentümer der Bundes-, See- und Binnenwasserstraßen. Die Dienststelle Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg ist für die Unterhaltung, den Aus- und Neubau der Wasserstraßen sowie der Betriebsgebäude zuständig. Mit dem Bau des Main-Donau-Kanals in Bamberg 1960 und der Verkehrsfreigabe 1992 auf dem letzten Teilstück zwischen Hilpoltstein und Berching sind die Betriebsgebäude an den Schleusenanlagen in die Jahre gekommen.

Sanierungsauftrag

Die steigenden Unterhaltskosten führten zu der Entscheidung, umfangreiche Sanierungen an den Flachdächern der Schleusenanlagen Berching, Dietfurt, Bachhausen, Sicherheitstor Fürth, Riedenburg und Kelheim vorzunehmen. Die Gebäude aus den Jahren 1981 – 1989 mussten grundlegend in Stand gesetzt werden. Für das Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg stand hierbei eine energetische und nachhaltige Sanierung der Flachdächer im Vordergrund. Die zu sanierende Dachfläche einer Schleuse beträgt ca. 1.100 m² und besteht aus den Dächern des Maschinenhauses, des Steuerhauses, des Pumpwerks und Nebengebäuden. Erkenntnisse der zurückliegenden Jahre haben gezeigt, dass instabile Dämmstoffe, Bitumenbahnen und Kiesschichten für die Wartung und Pflege der Dächer nicht geeignet waren. Vor allem die Sedimentation der Kiesschicht führte dazu, dass Wildbewuchs auf den Dachflächen entstand und eine zusätzliche Beschädigung der Dachabdichtung sowie eine Auffeuchtung des Dämmschichtpaketes zur Folge hatte.

Nach Abwägung der Vor- und Nachteile diverser Dachsysteme entschied sich das Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg für die Sanierung mit dem FOAMGLAS® Kompaktdach in Verbindung mit einer Kunststoff-Dachabdichtung. Mit den umfangreichen Sanierungsarbeiten wurde das Dachdeckerunternehmen Fleischmann + Grummt GmbH aus Uttenreuth beauftragt. Entscheidend für die Vergabe der Sanierungsarbeiten waren für das Schifffahrtsamt Umweltschutz-, Energieeffizienz- und Sicherheits-Aspekte, einschließlich der hohen Verarbeitungsqualität auch bei Sanierungen.

Druckfestigkeit des Dämmstoffs als Entscheidungskriterium

Im ersten Sanierungsschritt wurden alte Dacheindeckungen von den Dachflächen entfernt. Sie bestanden aus Bitumenbahnen mit Kiesauflage oder aus feuchten Dämmstoffen mit Bitumenbahnen und Kiesauflage. Nach Entfernung des Altaufbaus und Reinigung der Stahlbetondachflächen wurde an sämtlichen Schleusendächern eine einheitliche horizontale Anschlageinrichtung (Söll Multi-Rail) mit persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz installiert.

Zu den wichtigsten Bauteilen der Gebäudehülle zählt das Dach. Beim Flachdach werden an das Dämm-Dichtungssystem hohe Anforderungen bezüglich Funktionalität, Ausführbarkeit und Sicherheit gestellt. In Projektkooperation zwischen Bauherr, Industrie und Handwerksbetrieb wurde auf Basis von FOAMGLAS® ein Dämm- und Dichtungspaket entwickelt, das dem Bauherrn Sicherheit und Zufriedenheit für die weitere Standzeit des Verkehrsbauwerks verschafft. Beim FOAMGLAS® Kompaktdach kann – aufgrund von Materialeigenschaften und Verlegetechnik – auf zusätzliche Funktionsschichten verzichtet werden. Im Systemaufbau mit Schaumglas ist keine zusätzliche Dampfbremse erforderlich. Die hohe Druckfestigkeit von FOAMGLAS® ist ein weiterer Vorteil, der für das Kompaktdach bei diesen Sanierungen sprach. Beispielsweise konnte die horizontale Anschlageinrichtung dämm- und abdichtungstechnisch in das Dämmschichtenpaket integriert werden. Die Abdichtung selbst wird lagesicher auf der verformungsfreien Dämmung kompakt und homogen aufgeklebt. Damit werden Unterläufigkeit und Feuchteaufnahme verhindert. Der luftdichte Aufbau ist windsogfest und gewährleistet die langjährige Funktionsfähigkeit des Daches.

Fazit: Abgestimmter Schichtenaufbau

Die Sanierung der Schleusengebäude stellte hohe Anforderungen an den Schichtenaufbau der Flachdächer. Der Dachdecker verlegte die FOAMGLAS® Dämmplatten als druckfeste Lage in Heißbitumen ohne Dampfsperre. Die Abdichtung musste spezielle Standortanforderungen wie Rhizomfestigkeit und Beständigkeit gegen Dieselabgase erfüllen. Diesen wurde mit einer selbstklebenden Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahn entsprochen. Mit abgestimmten Systemeigenschaften bei Wärmedämmung und Abdichtung konnte ein Dach mit Langzeit - garantie hergestellt werden.