Architekturobjekt 429 von 535

Architekturobjekte


Schloss Freudenstein, Freiberg

09599 Freiberg, Obermarkt 1

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Außenansicht - Schloss Freudenstein, Freiberg

© ven Fröhlich, AFF architekten

Außenansicht - Schloss Freudenstein, Freiberg

© ven Fröhlich, AFF architekten

Außenansicht - Schloss Freudenstein, Freiberg

© ven Fröhlich, AFF architekten

Innenansicht - Schloss Freudenstein, Freiberg

© ven Fröhlich, AFF architekten

Waschbereich - Schloss Freudenstein, Freiberg

© ven Fröhlich, AFF architekten

Sanitäranlage - Schloss Freudenstein, Freiberg

© ven Fröhlich, AFF architekten

Innenansicht - Schloss Freudenstein, Freiberg

© ven Fröhlich, AFF architekten

Foyerbereich Mineralogische Sammlung - Garderobenschrank in magenta - Schloss Freudenstein, Freiberg

© ven Fröhlich, AFF architekten

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Obermarkt 1, 09599 Freiberg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.2008

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

AFF Architekten GmbH

Hauptstr. 13

10317 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 27592920

info@aff-architekten.com

Verwendete Produkte

Beschreibung

Objektbeschreibung

Interview mit Sven Föhlich, AFF architekten:

Wie haben Sie die Aufgabe, das sächsische Bergbauarchiv und die Mineraliensammlung der Freiberger Universität in das Konzept zu integrieren, umgesetzt?

Unsere architektonische Arbeit war eine große Herausforderung, denn wir hatten den Anspruch, für das Archiv und die Sammlung in einem Schloss zeitgemäße Nutzungsbedingungen zu schaffen. An erster Stelle sollte die Vermittlung zwischen den Zeugen der unterschiedlichen Bauepochen und den verschiedenen Nutzern stehen. Der Grundstein des Erfolges, dem „vergessenen“ Schloss wieder ein Gesicht zu geben, war die offene Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege. Wir diskutierten über die Bewahrung bauhistorischer Bestände und Erstellung neuer räumlicher Qualitäten. Die zentrale Gestaltungsaufgabe bestand darin, das Schloss Freudenstein als einheitliches Ganzes darzustellen. Somit entstand aus dem gemeinsam entwickelten Geschichtsverständnis ein neues Zentrum für die Stadt Freiberg. Die Besucher können heute die neue Repräsentanz besuchen und gleichzeitig in den bewährten Spuren der Baugeschichte die Umnutzungen ablesen.

Hat die kurze Bauzeit Ihren Entwurf beeinflusst?

Die Umsetzung der 2000m² Archivfläche für Europas vollständigste Sammlung montaner Schriften in der kurzen Zeit von knapp 3 Jahren für Planungs- und Bauzeit, verlangte von allen Beteiligten, mehr als man aus üblichen Projekten kannte. Bereits in der Konzeptphase wurde die Basis der Zusammenarbeit über das Prinzip der Teamarbeit aus Statikern und Haustechnikern sichergestellt.

Im Wettbewerb sahen wir für die Umsetzung des Archivs die Entkernung eines Schlossflügels vor. In den Varianten zur Ausführung wurde gemeinsam mit den Statikern die Idee von zwei Rückbauphasen entwickelt. Eine aufwändige Absicherung der Außenwände konnte damit entfallen.

Des Weiteren wurde ein neuer Baukörper aus anthrazit-gefärbtem Beton eingeschoben. Über die statischen Verankerungen in den alten Speicherfenstern trägt der skulpturale Körper seine neue Präsenz mit dem Motiv von so genannten Hutzen als Betonfertigteile nach außen. Mit einer einheitlichen Scharrierung (Bearbeitung von Sichtflächen eines Naturwerksteins) des Beton-Archivkörpers wurden die Spuren der knappen Bauzeit ausgeglichen und gleichzeitig eine neue Oberfläche zur Architektursprache eingefügt.

Welche Bedeutung haben die verschiedenen Betonoberflächen?

Die Wahl der Bearbeitung der Betonhülle ist ein bewusstes Zitat zur bergmännischen Arbeit. Der Kontrast von thematisch gestalteten Betonoberflächen (scharriert / strukturiert / glatt) gegenüber sorgfältig aufgearbeiteter historischer Substanz thematisiert die konzeptionelle und gestalterische Herangehensweise.

Durch Materialproben zur Einfärbung und Zuschlagstoffe des Betons, konnte eine Komposition gewählt werden, die der Scharrur einen besonderen optischen Eindruck verleiht. Die anthrazit-gefärbte Zementmasse umschließt die freigelegten und gebrochenen hell glitzernden Quarzsteine. Durch die homogene raue Oberfläche des Betonkörpers wird ein bewusster Kontrast zu den weißen Oberflächen der historischen Außenwand hergestellt.

In welchem Kontext steht die Innenraumgestaltung, insbesondere die mutige Farbwahl, zur alten Bausubstanz?

Der schützende und klimatisierte Archivkörper ist nicht nur Speicher des Wissens. Mit der statischen Verdichtung, die hohen Lasten an ausgewählten Kernbereichen abzutragen, wird der Architektur die Freiheit gegeben neue Räume zu schaffen.

Der Lesesaal mit Ausgabe und Informationstresen und ein Präsentationsfoyer mit der Dauerausstellung bedeutender Sammlungstücke finden auf diese Weise unter dem Wissensspeicher ihren Platz. Durch das scheinbare „Aufwölben“ des Archivkörpers und der gleichen Ansicht von Decke und Wand wird ein erhabener und imposanter Raumeindruck erzeugt, der an die einprägsame Begehung eines Bergwerksstollen erinnert.
Die bewusste Zurückhaltung in der Ausstattung mit schlichten weißen Möbeln soll ein angenehmes und ungestörtes Arbeiten und Ausstellen unterstützen. Im Gegensatz dazu stehen drei prägnante Einschlüsse neuer Räume.

Mit dem grünem Atrium der Verwaltung, dem gelben Nutzerkern des Archivkörpers und dem purpurnen Eingangsgebäude entstehen neue Verknüpfungen im Bestand. Sie nehmen genauso prägnanten Bezug auf die verlorene Pracht der Renaissanceräume wie auf die Entdeckungslust eines Bergmanns unter Tage.

Welche Anforderungen waren ausschlaggebend für die Wahl der Materialien und (GROHE)-Armaturen in den Sanitärbereichen?

Das Konzept des Gegenüberstellens von Neu und Alt wird folgend in den Sanitärbereichen fortgeführt. Zu dem rauen Gneismauerwerk des Gewölbes positionieren sich neue glänzende Oberflächen der WC-Boxen und der Installationstrennwand. In der Mittelwand sind die Waschnischen mit den dazugehörigen Sanitärobjekten eingelassen. Grundlage für die Wahl der Armaturen war das klare, geradlinige und funktionelle Design, welche deren Funktion nicht verklärt. Diese Anforderungen erfüllen die Contro Press Armaturen von GROHE.

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