Heinze ArchitekturAWARD 2019: Teilnehmer
Schlossscheuer Gomaringen I Bibliothek
72810 Gomaringen, Schlosshof 6
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HAEFEELE ARCHITEKTEN BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schlosshof 6, 72810 Gomaringen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
02.2015
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
4.257 m³
Nutzfläche
856 m²
Verkehrsfläche
81 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
2.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Sanierung, der am äußeren Schlosshof gelegenen denkmalgeschützten Gomaringer Schlossscheuer, ist ein weiterer Baustein zur Schaffung einer neuen Ortsmitte in Gomaringen. In den vergangenen 20 Jahren wurden bereits das benachbarte Schloss, der Farrenstall und das rote Haus saniert. In der Schlossscheuer ist heute die Gomaringer Bibliothek und der Gemeindeverband Steinlach - Wiesaz untergebracht. Die Schlossscheuer wurde 1541 als Zehntscheuer des Klosters Bebenhausen erbaut.
Die 3-schiffige und 6-zonige Konstruktion aus gezapftem Eichenholz zeigt eindrücklich ihren herrschaftlichen Ursprung. Der 2-geschossige Unterbau wird von einer etwa 70 cm starken Mauer aus Bruchsteinmauerwerk umschlossen.
Das 3-geschosshohe Satteldach ist nach Norden und Süden von Fachwerkgiebeln begrenzt.
Beim Südgiebel musste aus Brandschutzgründen auf Fenster verzichtet werden - an dieser Seite liegen nun Eingang, Treppenhaus, Aufzug, Toiletten und Nebenräume.
Tageslicht kommt hauptsächlich über die verglasten Scheunentore und einigen kleineren Bestandsöffnungen von früheren Ställen. Weitere neue
Öffnungen wurden unauffällig als Lichtbänder direkt unter die Traufe gesetzt. Im Dachgeschoss kommt über schmale Bandgauben Licht in die Büros, die Holzkonstruktion des Dachstuhls wurde nicht ausgewechselt.
Die Bibliothek stellt eine ideale Nutzung des Scheunenraums dar, da der Raum als Ganzes erhalten werden konnte und nun für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Nutzung der Bibliothek erstreckt sich auf 2 Ebenen EG und OG, eine Galerie umschließt 3-seitig den großzügigen Luftraum vor den beiden Scheunentoren. Um den Raum zweigeschossig nutzen zu können, wurde der neue Fertigfußboden im Erdgeschoss 20 cm tiefer gelegt als der frühere Scheunenboden. Die Raumhöhe war dennoch knapp, daher musste die Galeriekonstruktion trotz Brandschutzanforderungen so dünn als möglich sein – mit 12 cm Gesamtstärke sitzt sie zwischen den Bestandsbalken und ist zusätzlich noch oben abgehängt.
Die vorhandenen Materialien Holz und Stein wurden in ihrer Eigenfarbe und in ihrer Rauheit belassen, neue Materialien sollten ähnlich einfach und ursprünglich sein wie z. B. der Steinboden, ein geschliffener Estrich, und der Kalkputz an den Wänden. Im Gegensatz zu den Materialien Holz, Stein und Putz wurde bei der Möblierung auf Farbe verzichtet. Die weiße Oberfläche verstärkt die Wirkung der natürlichen Materialien des umgebenden Raumes und lässt die bunten Bücher in den Regalen leuchten.
Energetisch entspricht die Schlossscheuer der EnEV 2009.
Neben einer guten Dämmung im Dach und auf dem Fußboden wurden die Außenwände innseitig mit Kalkdämmputz verputzt. Mit diesem Putz konnte die unebene Oberfläche der kleinformatigen Bruchsteinwand erhalten werden. Die Wärmeversorgung erfolgt über ein Blockheizkraftwerk, das aus der gegenüberliegenden Kindler`schen Fabrik, ein ebenfalls denkmalgeschütztes Gebäude, Wärme liefert. Diese Heizzentrale wurde im Vorgriff auf die Sanierung dieses Gebäudes als späteres Dienstleistungszentrum der Gemeinde Gomaringen realisiert.
Auszeichnungen
Beispielhaftes Bauen Landkreis Tübingen 2011-2017
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Sekundärenergie
Fernwärme
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
10
Anzahl Stellplätze
13
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