Architekturobjekt 33 von 37

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer


Schmalspurbahn - Projekt im Master

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fachhochschule Dortmund, Architektur, Jana Muschlewski

Außenansicht - Schmalspurbahn - Projekt im Master

© Jana Muschlewski

Gemeinschaftsfreiraum - Schmalspurbahn - Projekt im Master

© Jana Muschlewski

Piktogramm Entwurfskonzept - Teil 1 - Schmalspurbahn - Projekt im Master

© Jana Muschlewski

Piktogramm Entuwrfskonzept - Teil 2 - Schmalspurbahn - Projekt im Master

© Jana Muschlewski

Schema - Module - Schmalspurbahn - Projekt im Master

© Jana Muschlewski

Schema - Konstruktion - Schmalspurbahn - Projekt im Master

© Jana Muschlewski

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fachhochschule Dortmund, Architektur, Jana Muschlewski

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Verwendete Produkte

Lignatur

Hohlkastendecke

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

AUFGABE
Ausgangspunkt für das hier vorgestellte Projekt ist der VPB - Studentenwettbewerb „Einfach Zukunftsfest Wohnen“. Es soll eine reale innerstädtische Situation ausgewählt werden, welche sich auf andere Grundstücke übertragen lässt und zukunftsfähige Wohnkonzepte aufzeigt. Die aktuellen Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind bei der Entwicklung der Idee und des Entwurfes im Mittelpunkt.

KONZEPT
NACHVERDICHTUNG
Rund 31.200 km Schienennetz durchqueren ganz Deutschland.
Immer wieder findet man entlang des Streckennetzes brachliegende, ungenutzte oder unbebaute Flächen.Vor allem im innerstädtischen Bereich bieten diese ein großes Potential zur Nachverdichtung und vielleicht einen Lösungsansatz für die steigende Wohnungsknappheit und wachsenden Immobilienpreise.
Aufgrund der großen Schallimmission und der oft sehr schmalen Geometrie, sind diese Grundstücke für potentielle Bauherrn bisher eher uninteressant.
Dabei könnten durch entsprechende Maßnahmen diese Problematiken minimiert oder gelöst werden und bezahlbarer Wohnraum in bester innerstädtischer und verkehrsgünstiger Lage entstehen.

GRUNDSTÜCK
Zwischen Kreuz- und Klinikviertel, eine Wohngegend in beliebter und bester Lage.
Durch die nahe gelegene Innenstadt, den Städtischen Kliniken in unmittelbarer Nachbarschaft, die Nähe zur Fachhochschule Dortmund und dem Hauptbahnhof und nicht zuletzt durch die zahlreichen Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten ist hier Wohnraum sehr begehrt.
Daher sind an der „Dortmunder Möllerbrücke“ vor allem kleine Studentenwohnungen und temporäre Wohnungen für Professoren oder Ärzte gefragt.
Derzeit wird das in einer Sackgasse gelegene Grundstück „Dortmund Möllerbrücke“
(U- und S-Bahn-Station) mit all diesen Vorzügen lediglich durch alte Garagenbauten, also nicht effizient, genutzt.

FLEXIBILITÄT
Das Gebäude soll an verschiedene Grundstücksgrößen und -tiefen sowie an die jeweilige Zielgruppe - vom Single, über den Zweipersonenhaushalt, bis hin zur fünfköpfigen Familie – flexibel anpassbar und in der Zukunft auch erweiterbar sein.
Um dies zu ermöglichen besteht jede Wohnung aus Modulen, welche je nach Bedarf miteinander kombiniert werden können.
Vier verschiedene Größen dieser Module ermöglichen verschiedene Apartmentgrößen,
die „barrierefreie Wohnung“ oder das „Stadthaus“.
Je nach Bedarf können die Wohnungen vermietet oder verkauft werden.
Drei aneinandergefügte Module mit einer jeweiligen Tiefe von 2,50 m ergeben die Gesamttiefe einer Wohnung.

DAS GEBÄUDE
Das Erdgeschoss übernimmt aufgrund der hier höheren Schallimmission und im innerstädtischen Bereich eher unbeliebten Lage die Funktion eines veredelten Kellers
- Technik, Kellerersatzräume und Garagen -, der flexibel nutzbar ist.
Auch Einzelhandel mit Schaufensterflächen könnte hier angesiedelt werden.
Durch den Wegfall eines Kellergeschosses können Kosten und Bauzeit für den Erdaushub oder einer aufwändigen Gründung reduziert werden.
Der Wohnraum beginnt somit ab dem ersten Obergeschoss.
Versorgungs- und Erschließungskerne untergliedern die gestapelten Module in Wohneinheiten. Der Entwurf für das Beispielgrundstück bildet vier Wohneinheiten.
Außenliegende Laubengänge auf der Nordseite ermöglichen die horizontale Erschließung der einzelnen Wohnungen.
Durch die Möglichkeit der Vorfertigung der Module (max. Modulgröße 8,75 x 2,50m) können Bauzeiten und Kosten erheblich eingespart werden.
Vor Ort werden die Module mittels eines Stecksystems aneinander gefügt und müssen nur noch verschraubt werden.
Innenausbau und WC-Kerne (vorgefertigt) erbringen die notwendige Aussteifung.
In jedem Apartment oder Stadthaus sind die Wohnräume zur Südseite ausgerichtet und offen gestaltet.

FREIRÄUME
Angegliedert an die Erschließungsstränge befinden sich die Freiräume für die Gemeinschaft. Unterschiedliche Plätze und Freiräume bieten die Möglichkeit zum verweilen, zum gemeinschaftlichen Austausch oder sogar für Grillabende. Zusätzliche Freiräume in der obersten Etage, zwischen einzelnen Wohnmodulen, können auch zum gemeinschaftlichen Gärtnern genutzt werden.
Im ersten Obergeschoss befinden sich, aufgrund der hier noch etwas höheren Schallbelastung, geschlossene Räume für die Gemeinschaft. Vor allem Mietern der „XS Apartments“ bietet sich hier die Möglichkeit mit Gästen diese Räumlichkeiten zu nutzen.
Auf der Südseite des Gebäuderiegels befinden sich die privaten Freiräume in Form von Loggien, welche durch aufklappbare, bodentiefe Fensterelemente dem gesamten Wohnraum zugeschaltet werden können. Sichtschutzwände zwischen den Wohnungen können bepflanzt werden und dienen so ebenfalls als natürlicher Schallabsorber.

Beschreibung der Besonderheiten

SCHALLSCHUTZ
Die Herausforderung der Schallimmission wird durch eine Art flexibel ausgestaltete „zweite Fassade“ minimiert.
Je nach Anforderung kann hier zwischen verschieden Materialien gewählt werden.

  1. lichtdurchlässiger und schallabsorbierender Stoff
  2. bepflanzte Wandelemente oder...
  3. ...bei stark befahrenen Gleisen auch eine zweite Glasfassade

Der private Freibereich wird so vor dem Lärm vorbeifahrender Züge (ggf. auch vor dem Lärm von Autobahnen) geschützt.
Jedes der gewählten Elemente wird als verschiebbares Paneel ausgebildet.

MATERIAL - KONSTRUKTION
Das Gebäude wird in einer hybriden Bauweise (Holz-Beton) erstellt.
Bis auf das Erdgeschoss und die Erschließungs- / Versorgungskerne besteht das gesamte Gebäude aus einer Kombination verschiedener Holzkonstruktionen, welche die jeweiligen Vorteile miteinander vereinen. Holz als Baustoff bietet verschiedene Vorzüge. Es ist ein nachwachsender Rohstoff der, wenn er aus heimischen Wäldern stammt, einen positiven Beitrag zum Thema Klimaschutz mitbringt.
Neben seinem geringen Primärenergiebedarf ist Holz auch ein natürlicher CO2-Speicher.
Als schlechter Wärmeleiter hat Holz einen weiteren Vorteil. Im Winter bleibt die Wärme im Inneren, im Sommer gelangt weniger Wärme in die Wohnräume. Zudem sorgt Holz für ein angenehmes und gesundes Raumklima, da es die Luftfeuchte stabilisiert und keine Schadstoffe an die Raumluft abgibt.
Das Erdgeschoss, als nicht bewohnte Ebene, ist in Stahlbeton geplant.
Es spiegelt so die unterschiedlichen Funktionen zwischen Keller- und Wohnnutzung wider und hebt das für Feuchtigkeit anfällige Holz aus der potentiellen „Gefahrenzone“
In den oberen Geschossen werden die einzelnen Module aus Holz gefertigt.
Ein hohes Maß an vorgefertigten Elementen ermöglicht einen schnellen und wirtschaftlichen Aufbau. Die Geschossdecken werden aus Hohlkastenelmenten zusammengesetzt, welche auch die größeren Spannweiten von 8,75 m überbrücken können. Innerhalb der Hohlkastendecken werden Leitungen und Technik verlegt, um so auf eine zusätzliche Installationsebene verzichten zu können.
Um einen besseren Schall- und Brandschutz sowie eine effiziente Wärmespeicherung gewährleisten zu können, werden die Hohlräume der Decken vor Ort mit einer Splittschüttung aus recyceltem Material gefüllt.
Die seitlichen Modulwände sowie alle weiteren zum Ausbau notwendigen Wände bestehen dabei aus Brettsperrholz, welches bessere Eigenschaften für den Schall- und Brandschutz mit sich bringt.
Die einzelnen Elemente werden zusammengesteckt und miteinander verschraubt.
So ist das Gebäude am Ende seiner Lebenszeit fast vollständig demontier- und recyclebar. Außenliegende Fassadenelemente werden mit Hanfplatten (Hanf: schnell nachwachsender Rohstoff, geringer Primärenergiebedarf, recyclebar) Wärmegedämmt.

ZUKUNFT
Derzeit ist es bereits möglich geringe Mengen Strom mittels Generatoren aus Schallwellen zu erzeugen.
Es wird weiter daran geforscht akustische Energie noch effizienter zu nutzen.
Im Zusammenhang mit dem hier vorgestellten Gebäudekonzept könnte aus der vermeidlichen Problematik Schallimmission ein großes Potential entstehen.
Die freie Fassadenfläche im Erdgeschoss des Gebäudes könnte für diese Generatoren genutzt werden und zum Beispiel die dahinter liegenden (Elektro-)Autos mit Strom versorgen.

Schlagworte

Nachverdichtung, Schallschutz, schmale Grundstücke, Flexibilität, innerstädtisches Wohnen, Schmalspurbahn

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

26

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