Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer
Schüco Welcome Forum
33609 Bielefeld, Schücostraße 1
one fine day: office for architectural design , D'art Design Gruppe GmbH
one fine day: office for architectural design , D'art Design Gruppe GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schücostraße 1, 33609 Bielefeld, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
05.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Sonstige
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
4.650 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Als “Herz von Schüco” dient das Haus mit Ausstellungsräumen, Flächen für Workshops und Präsentationen, sowie einem kleinen Café Besucher*innen und Mitarbeitenden als zentrale Anlaufstelle. Mit seiner diszipliniert skulpturalen Formensprache fügt sich das Haus in die Neuplanung des Campus ein.
Dazu wird das Welcome Forum funktional, formal und atmosphärisch in den Campus eingebettet. Der Haupteingang mit Vorplatz und “green lounge” im Norden und die Veranda mit Piazza im Westen sind dabei von zentraler Bedeutung. Beide liegen an der im neuen Masterplan gestärkten diagonalen Achse zwischen dem bestehenden “Technology Center” und der neuen Hauptverwaltung (“Schüco One”) im Westen, sowie dem neuen Parkhaus im Osten des Welcome Forums. Entsprechend wird das Gebäude hier durch das Aufbiegen des Volumens und großformatig gerahmte Öffnungen vergleichsweise stark formal ausformuliert: auf der einen Seite gibt das Schaufenster des “Fabrication Showroom” einen Einblick in die Maschinenhalle. Auf der anderen Seite bespielt eine in einem Rahmen gefasste illuminierte Präsentationswand mit dem danebenliegenden Schaufenster, das über gekurvte und holzvertäfelte Wand in die Tiefe des Innenraumes weist, den nördlichen Vorplatz.
Zwischen den so herausgedrehten Schaufenstern entsteht ganz selbstverständlich ein großzügiger Eingangsbereich, der die aus verschiedenen Richtungen ankommenden Besucher ins Besucherzentrum führt.
Der im Vorgängerbau bestehende Eingangsbereich an der nordwestlichen Ecke des Besucherzentrums wird zu einem Café transformiert, das sich nun mit einer großzügigen Veranda zu der Piazza im Westen ausrichtet. Diese bildet ein neues Zentrum zwischen Welcome Forum, “Technology Center” und Verwaltungsgebäude.
Besucher mit eigenem PKW erreichen den Campus for allem von Süden über die Schücostraße, um das dort gelegene Parkhaus zu anzufahren. Entsprechend wurde auch die Südfassade des Welcome Forums als eine Art “sneak preview” mit einem großen Schaufenster für den “Fabrication Showroom” ausgestattet.
Das Welcome Forum erscheint als skulptural überarbeitete ‘box’, die sowohl die Pragmatik der Gebäude des bestehenden Industrieterrains, als auch die Formensprache des neugeplanten Campus interpretiert. So fungiert das Raster der Bestandshallen als grundlegendes Ordnungssystem des Projektes. Diese pragmatische Ordnung wird mit fließenden Linien und collagierten Elementen überformt. Gekrümmte Oberflächen erzeugen dabei die für fließende Räume nötige Kontinuität. Geometrieverschnitte dagegen erzeugen prägnante Silhouetten. So gibt die aus dem liegenden Gebäudevolumen herausgehobene Form des Produktshowrooms oder die ebenfalls durch eine Volumenmanipulation artikulierte Eingangssequenz an der Nordseite dem Welcome Forum eine hoffentlich kraftvolle skulpturale Wirkung.
Die Fassade besteht aus großformatigen, glatten, sowie gekanteten und einfach gekrümmten Aluminiumpanelen, die zu einer homogenen und doch ausdifferenzierten Haut kombiniert wurden. Und während das Schwarz der Fassade das Gebäude je nach Blickwinkel abstrakt, teils maschinenhaft und eventuell sogar mysteriös erscheinen lässt, verleihen Relief und “Plissee” der bombierten Attika dem Haus eine durchaus festliche Note. Die Pfosten-Riegelfassade ist fassadenbündig eingesetzt. Die gestaffelten Attiken werden zunächst hinterlegt, um die vertikalen Paneele hervorzuheben, dann fein liniert, um die Kontinuität des Plissees zu betonen, und am höchsten Punkt des Showroomvolumens kräftig horizontal formuliert, um das Gebäude formal abzuschließen.
So, wie der Campus verschiedene Gebäude mit unterschiedlichen Funktionen zusammenfasst, so führt auch das Welcome Forum verschiedene Nutzungen zusammen: der Produktshowroom, der “Fabrication Showroom”, der “Newsroom” zur Unternehmensgeschichte, Flächen für Workshops und Präsentationen, sowie ein Café sind gleichsam informatives Zentrum und sozialer Raum.
Das Eintauchen in diese Welt wird architektonisch inszeniert: Der Haupteingang mit integriertem Windfang zelebriert den Weg in das Innere des Gebäudes zum hier zentral platzierten Foyer. Dort entfaltet sich um den – geradezu wörtlich – ins Zentrum des Hauses gestellten Besucher ein multiperspektivischer Raum. Sichtachsen werden formal dynamisiert und so perspektivisch verstärkt. Ein- und Durchblicke werden gerahmt. Besondere architektonische Elemente reichern den Raum an: ungewöhnlich geformte Oberlichter lenken den Blick und bespielen die Wände mit grafischem Schattenspiel; eine zylindrisch geformte Wendeltreppe verengt den Raum und führt Besucher auf die Galerie; der Empfangstresen wird - dem Besucher entgegen - aus der Wand gedreht; und die schon von außen sichtbare gekrümmte, eichenholzfurnierte Wand offeriert Sitznischen für vertrauliche Gespräche.
Die im Foyer eingesetzten Materialien sind vergleichsweise bodenständig gewählt: weiß verputzte Wände über einem durchgängigen Terrazzoboden unterstützen die kurvilineare Formgebung und Raumbildung. Eichenholzfurnierte Einbaumöbel und Wandpaneele betonen besondere Innenräume. Dieser Grundton wird ergänzt durch kontrastierende und besonders geformte Einbaumöbel, wie die Theke im Café, deren Außenfläche das Plissee der Fassade parametrisch übersetzt, einen großen Lesetisch im Café, der zu informellem Austausch einlädt; sowie eine etwas spielerischere lose Möblierung. Der schwarze Hintergrund des Produktshowroom und des “Newsroom” (beide: D’art Design Gruppe), bildet dabei einen wirkungsvollen Kontrast zum hell gehaltenen Foyer. Der technoide Charakter des “Fabrication Showroom” wiederum wird durch den grünen Grundton des Bodens und die signalgelben Stahleinbauten kontrastiert.
Schlagworte
Objektdetails
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