Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


Schützende Räume - Mannheims verborgenes Potenzial

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Institut für Technologie, Architektur, Hanna Sartorius

Visualisierung_Architektur im Straßenraum - Schützende Räume - Mannheims verborgenes Potenzial

© Hanna Sartorius

Modellfoto_Schnittmodell - Schützende Räume - Mannheims verborgenes Potenzial

© Hanna Sartorius

Modellfoto_Multifunktionale Platzfläche - Schützende Räume - Mannheims verborgenes Potenzial

© Hanna Sartorius

Modellfoto_Erweiterter Begegnungsraum - Schützende Räume - Mannheims verborgenes Potenzial

© Hanna Sartorius

Modellfoto_Erhaltender Charakter Tiefbunker - Schützende Räume - Mannheims verborgenes Potenzial

© Hanna Sartorius

Schnittperspektive_Niederschlagskonzept Platzfläche - Schützende Räume - Mannheims verborgenes Potenzial

© Hanna Sartorius

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Institut für Technologie, Architektur, Hanna Sartorius

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

09.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

KIT

Kaiserstr. 12

76131 Karlsruhe

Deutschland

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die gebaute Umwelt prägt viele unserer Lebenssituationen, aktuelle Erlebnisse ebenso wie Erinnerungen. Dabei sind bestehende Bauwerke nicht nur Ressourcenspeicher, sondern als Zeitzeugen einer vergangenen Gesellschaft auch identitätsstiftend. Aber erst in neuer Interpretation, Nutzung und Gestaltung können sie zu einem nachhaltigen authentischen Stadtgefüge beitragen.
Der Pfalzplatzbunker liegt als Tiefbunker verborgen unter dem geschäftigen Alltag der Stadt Mannheim. Als Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg zeigt sich das monumentale Bauwerk als weitläufige Betonfläche, eingebettet in alte Baumbestände. Ungeachtet seiner ursprünglichen Funktion dient die Platzfläche als beliebter Treffpunkt der Nachbarschaft, sowie Ausgleichsfläche zum beengten Wohnraum in der Stadt. Durch den vegetativen Filter zur umliegenden Stadt wird ein Gefühl der Geborgenheit und ein Rückzugsort geschaffen, wodurch der Bunker als „Schutzraum“ im sozialen Kontext eine neue Bedeutung gewinnt.
In der entwurflichen Auseinandersetzung soll die multifunktionale Qualität der Freifläche erhalten bleiben und mit neuen Möglichkeitsräumen als Anziehungspunkt für alle soziale Schichten dienen. Dabei stehen klimatische Herausforderungen der weitläufigen versiegelten Fläche im Fokus, die mithilfe integrativer Niederschlagskonzepte eine nachhaltige Nutzung ermöglichen. Nur so können klimatische Herausforderungen abgepuffert und ein Beitrag für eine klimaangepasste Stadt geschaffen werden.
Ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln, wird ein neuer Ort geschaffen, der aus einer Dynamik zwischen Alt und Neu entsteht, sowie vorhandenes wiederbelebt. Der Pfalzplatzbunker wird damit zum sozialen Rückzugsort, lädt ein, sich aktiv und kreativ neu zu erfinden, die „Seele baumeln“ zu lassen und den Alltagsstress ein Stück weit hinter sich zu lassen. Von multikulturellen Märkten, Open-Air-Konzerten lokaler Nachwuchskünstler bis hin zu verschiedensten Outdooraktivitäten sorgen zufällige Begegnungen in interdisziplinären Möglichkeitsräumen für individuelle Entfaltung für die breite Gesellschaft.

Beschreibung der Besonderheiten

Die integrative Planung im Bezug auf klimatische Aspekte sind Voraussetzung einer zukunftsorientierten Architektur. Dabei stellen weitläufig versiegelte Flächen, wie die Oberfläche des Pfalzplatzbunkers als Tiefbunker eine Herausforderung dar, die nicht durch Entsiegelung gelöst werden kann. Lösungsansätze müssen berücksichtigen, die städtische Freifläche mit ihren multifunktionalen Charakter zu behalten und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität im Sommer zu gewährleisten. Dazu werden mithilfe eines integrativen Niederschlagskonzeptes aufgefangene Wassermengen von der Platzfläche im teilweise umfunktionierten Tiefbunker als Zisterne gesammelt und aufbereitet. Der unterirdische Speicher wird neben der Bewässerung der intensiven Dachbegrünung in Hitzeperioden auch zur Kühlung der Platzfläche verwendet. Durch Schirmkonstruktionen, die großflächig Schatten spenden, wird außerdem tröpfchenweise Regenwasser verdunstet, welches durch die Verdunstungskühlung zu einem verbesserten Mikroklima auf der weitläufigen Platzfläche beiträgt.
 

Auszeichnungen

Nominierung Schelling Studienpreis

Schlagworte

Sozialraum, Holzhybridbau, klimaangepasste Stadt, Multifunktionalität, Möglichkeitsräume, Umnutzung, sozialer Treffpunkt, soziale Entfaltung, kulturelle Bildung, Zeitzeuge, Tiefbunker

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