Architekturobjekt 23 von 223
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023


Schule Schilfweg

01237 Dresden, Schilfweg 3

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH

Schule Schilfweg - Schule Schilfweg

© Till Schuster

230 HSMD_33 GS - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Produktionshalle der Firma Blumer & Lehmann - Schule Schilfweg

© Blumer-Lehmann AG

Versetzen der Raummodule auf der Baustelle - Schule Schilfweg

© Peter Zirkel Architekten

Blick in den Innenhof - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Außenanlagen in Rottönen - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Lärchenschalung mit Vorvergrauungslasur - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Flur mit Fenstern zum Innenhof - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Sitztreppen im 2. Obergeschoss - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Offene Selbstlernzone - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Sitznische aus massiver Eiche - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Halle im Zentrum des Gebäudes - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Fachklasse - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Klassenraum - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Pausenfläche und Eingang - Schule Schilfweg

© Till Schuster

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schilfweg 3, 01237 Dresden, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

01.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH

Friedrichstraße 29

01067 Dresden

Deutschland

Tel. 035140786700

kontakt@peterzirkel.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

merz kley partner GmbH

Sägerstraße 6

6850 Dornbirn

Österreich

Fachplanung: Gebäudetechnik

Ingenieurbüro Dr. Scheffler & Partner GmbH

Fiedlerstr. 4

01307 Dresden

Deutschland

Tel. +49 351 254690

info@ib-scheffler.de

Fachplanung: Elektrotechnik

Ingenieurbüro Rathenow BPS GmbH

Königsbrücker Str. 96

01099 Dresden

Deutschland

Architektur: Landschaftsarchitekt

Noack Landschaftsarchitekten

Anton-Graff-Straße 24

01309 Dresden

Deutschland

Generalbauunternehmen

Blumer-Lehmann AG

Erlenhof 1

9200 Gossau (CH)

Deutschland

Tel. +41 71 388 58 58

Bauleistung: Tiefbau

Swietelsky Baugesellschaft m.b.H. Zweigniederlassung Meißen

Leipziger Straße 40

01662 Meißen

Deutschland

Bauleistung: Garten- und Landschaftsbau

Josef Saule GmbH GaLa Bau

Lugbergblick 7b

01259 Dresden

Deutschland

Verwendete Produkte

batimet

Fenster

Blumer-Lehmann

Holzsystembau

FSB Franz Schneider Brakel

Beschläge

Serie 1070

FSB Franz Schneider Brakel

Fenstergriffe

FSB 34 1070

Pullex

Beschichtungen

Silverwood Effekt

Gebäudedaten

Bauweise

Holzmodulbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

23.600 m³

 

Bruttogrundfläche

6.300 m²

 

Nutzfläche

3.600 m²

 

Grundstücksgröße

12.917 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

4.063.500 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

20.100.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ursprünglich war der Schulneubau im Dresdner Stadtteil Seidnitz als Schulauslagerungsstandort für unterschiedliche Schultypen geplant. Er sollte sowohl das Raumprogramm einer 3-zügigen Oberschule, als auch das für zwei 2-zügige Grundschulen, gemäß Dresdner Schulbauleitlinie, ermöglichen. Eine kurzfristige Änderung der Schulbedarfsplanung nach Baubeginn führte dazu, dass doch eine 4-zügige Grundschule an diesem Standort ihre neue Heimat erhalten sollte. Ohne größere Umplanungen konnte diese Änderung der Aufgabenstellung mit dem bestehenden Gebäudeentwurf umgesetzt werden. Um eine kurze Bauzeit zu gewährleisten und gleichzeitig Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen  zu können, sollte die Schule von Anfang an in Holz-Modul-Bauweise geplant werden. Die Bestandsbauten der ehemaligen Volkshochschule, bestehend aus einer Typenschule und einer Typenturnhalle aus den 1970’er Jahren, wurden im Vorfeld abgebrochen. Im Anschluss an das nun realisierte Bauvorhaben des Schulneubaus ergänzt des Weiteren eine neue Zwei-Feld-Sporthalle das Schulensemble.

Der aus zwei versetzten Baukörpern mit Innenhöfen bestehende Neubau wird stadträumlich so platziert, dass er sich in der Sichtachse des Schilfwegs von der Bodenbacher Straße aus präsentiert. Durch den zurückgesetzten Baukörper wird ein Vorplatz ausgebildet, von dem aus der Zugang zum Schulgebäude und zukünftig gegenüberliegend zur Turnhalle, erfolgt. Während die Gebäude im nordöstlichen Grundstücksteil angeordnet sind, befinden sich die von der Straße abgeschirmten, zusammenhängenden Pausen- und Sportflächen der Schule im Süden. Zwischen den beiden Baukörpern findet die Anlieferung für die Mensa statt. Ein Parkplatz für PKWs wird am westlichen Ende des Grundstücks angelegt, Fahrradstellplätze befinden sich in der Nähe des Vorplatzes. Über die Bodenbacher Straße besitzt der Standort einen guten Anschluss an den ÖPNV.

In den Außenanlagen werden Sport- und Pausenflächen überlagert, um möglichst viel vom vorhandenen Baumbestand erhalten zu können. Nach Südwesten hin geht die klare orthogonale Struktur mit 100m-Bahn und Freisitz der Mensa in eine bewegte organische Formensprache über. So können die vorhandenen Vegetationen und Bestandsbäume zwischen den neuen Spielelementen im südlichen Grundstücksbereich, genauso wie entlang des Straßenraums, weitestgehend erhalten werden. Die Innenhöfe im Gebäude dienen als kurzweiliger Aufenthaltsbereich mit Sitzmöglichkeit und Begrünung. Die Außenanlagen sind genauso wie das Gebäude barrierefrei geplant. Farblich in Rottönen angelegt, bilden die Außenanlagen einen starken Kontrast zur, im Sonnenlicht, silbrig schimmernden Holzfassade der Schule.

Gründung und Bodenplatte des Schulneubaus wurden in konventioneller Bauweise aus Stahlbeton errichtet. Darauf entstand das eigentliche Schulgebäude in Holz-Modul-Bauweise. Die dreidimensionalen Raummodule von meist 2,9m x 8,0 m Grundfläche wurden in der Produktionshalle seriell unter gesicherten Bedingungen zeitgleich zur Bodenplatte gefertigt. Für die Grundrisse hatte dies die strenge Einhaltung des erforderlichen Rasters zur Folge. Durch den hohen Vorfertigungsgrad konnte die Bauzeit, auf der Baustelle, für den Modulbau trotz der Verwendung von konventionellem Estrich auf 9 Monate reduziert werden.

Das Gebäude gliedert sich in zwei nahezu punktsymmetrische Baukörper, welche über eine Nord-Süd-Achse verbunden sind. Diese Halle dient der zentralen Erschließung des Gebäudes und ermöglicht im Erdgeschoss die Durchwegung vom Vorplatz zum Pausenhof. Über die beiden einläufigen Hallentreppen, den Aufzug oder die beiden Treppenhäuser gelangt man in die Obergeschosse. Während die Fachklassen und Horträume entlang der Verbindungsachse angeordnet sind, liegen die Klassenzimmer in jeweils zwei Spangen nördlich und südlich der zentralen Innenhöfe. Am Ende jedes Baukörpers gibt es, zwischen den Klassenzimmerspangen am Innenhof liegende, Gruppenräume. Diese werden jeweils durch, von den Klassenzimmern einsehbare, Selbstlernzonen ergänzt und ermöglichen so ein differenziertes Lern- und Lehrangebot.

Sämtliche Wände sind in Holzmassivbauweise aus Brettsperrholz gebaut, so dass der Werkstoff Holz in großen Bereichen des Gebäudes als fertige Oberfläche sichtbar bleibt und eine angenehme Optik und Akustik erzeugt. Unterzüge und Stützen sind wegen der höheren statischen Beanspruchung aus Brettschichtholz (Baubuche) gefertigt. Für eine einheitliche Optik der unterschiedlichen Holzarten wurden sämtliche Holzoberflächen weiß lasiert. Besondere Raumsituationen, wie die Gruppenräume oder die Sitzbereiche an den Hallenenden erhalten eine farbliche Akzentuierung, die sich zur besseren Orientierung in den beiden Gebäudeteilen unterscheidet.


Die Fassade ist als vorgehängte, hinterlüftete Holzfassade ausgebildet. Die Lärchenschalung erhält durch die Vorvergrauungslasur von Anfang an ein edles gleichmäßiges Erscheinungsbild. Außentüren und Außenfenster sind aus Holzrahmen mit Aluminiumdeckschale ausgeführt. Sie sind in den Obergeschossen bodentief mit einer unteren Festverglasung und einem oberen Lüftungsflügel ausgebildet. Im Erdgeschoss, an den Innenhoffassaden und in der Halle variieren die Formate der Fenster. Außenliegender Sonnenschutz ist in Form von Raffstores vorgesehen. Vertikale Holz-Lisenen erzeugen Tiefe. Deren Anordnung im halben Modulraster und der Wechsel der Schalungsrichtung kaschieren die Modulstöße.


Grundlegendes Ziel in der Planungszeit war es, den Neubau bauordnungsrechtlich der Gebäudeklasse 3 zuordnen zu können, da so vor Einführung der neuen Holzbaurichtlinie die Anforderungen an Holzbau und Holzfassade viel geringer waren.
Das Gebäude ist durch eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende hochfeuerhemmende Trennwand in zwei Brandabschnitte geteilt. Jeder dieser Brandabschnitte besteht pro Geschoss aus zwei Nutzungseinheiten, deren erster Rettungsweg über einen notwendigen Treppenraum verläuft. Außerdem waren ein zweiter Ausgang in einen sicheren Bereich und unmöblierte Bewegungsflächen erforderlich. So konnten große zusammenhängende Lerncluster mit bis zu 600m²geschaffen werden, die Flure sowie die Gruppenräume sind ohne Brandschutzanforderungen frei möblierbar und in der mittigen Halle konnten Einbauten aus Holz integriert werden.

Beispielsweise werden an den Enden der Halle Sitznischen und Sitztreppen mit Blick auf Vorplatz oder Pausenhof aus massiver Eiche geschaffen. In den  Erschließungsflächen werden für alle Schüler zweigeteilte Garderobenschränke in die Nischen einer zweiten Wandebene aus Holzwerkstoffplatten eingebaut. In dieser Bekleidung wird die Haustechnik geführt, u.a. die zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung zur Unterstützung der Fensterlüftung. Diese wird, genauso wie die Heizungs-, Förder- und Beleuchtungsanlage im Sinne einer Energie- und Personaloptimierung über die Gebäudeautomation gesteuert. Das gesamte Gebäude wird mit LED-Leuchten und der erforderlichen Sicherheitstechnik ausgestattet und mit Fernwärme geheizt. Die gesetzlichen Anforderungen an Wärmeschutz, Bau- und Raumakustik werden eingehalten.

Beschreibung der Besonderheiten

Der Neubau optimiert verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte. So verblieb ein großer Teil des Abbruchmaterials aus dem Vorgängerbau auf der Baustelle und wurde als Baugrundverbesserung unter dem neuen Schulgebäude eingebaut. Durch die Modulbauweise sind die meisten Bauteile gefügt und nicht verklebt, so dass die einzelnen Materialien bei einem Rückbau leicht voneinander getrennt werden können und kaum Sondermüll entsteht. Theoretisch könnte das Gebäude sogar abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden. Beim Bau der Schule wurden über 2.200m³ Holz verbaut und damit der Kohlenstoff aus ebenso vielen Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre gespeichert. Durch die Dachbegrünung, die Minimierung des Versiegelungsgrades der Freiflächen sowie unterirdische Rigolen kann das gesamte Regenwasser auf dem Grundstück versickern und so, genauso wie die vorgesehene Fassadenbegrünung, das Stadtklima positiv beeinflussen.

Nachhaltigkeit

Ein Großteil des Abbruchmaterials des Vorgängerbaus ist als Gründungspolster unter dem neuen Schulgebäude eingebaut. Bauteile sind gefügt und nicht verklebt. So lassen sich die Materialien bei einem Rückbau leicht voneinander trennen. Über 2.200 m3 Holz wurden bei Errichtung der Schule verbaut. Durch die Dachbegrünung, den geringen Versiegelungsgrad der Freiflächen sowie Rigolen versickert das gesamte Regenwasser auf dem Grundstück. Auch die Fassadenbegrünung beeinflusst das Mikroklima positiv.

Auszeichnungen

Anerkennung – Deutscher Holzbaupreis 2023

Schlagworte

Holzmodulbau, Schulbau, Dresden

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Strom

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

68,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

83,00 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

16,00 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

66 %

 

Warmwasser

19 %

 

Beleuchtung

8 %

 

Lüftung

7 %

Objektdetails

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