Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023
Schule Schilfweg
01237 Dresden, Schilfweg 3
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schilfweg 3, 01237 Dresden, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzmodulbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
23.600 m³
Bruttogrundfläche
6.300 m²
Nutzfläche
3.600 m²
Grundstücksgröße
12.917 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
4.063.500 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
20.100.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der aus zwei versetzten Baukörpern mit Innenhöfen bestehende Neubau wird stadträumlich so platziert, dass er sich in der Sichtachse des Schilfwegs von der Bodenbacher Straße aus präsentiert. Durch den zurückgesetzten Baukörper wird ein Vorplatz ausgebildet, von dem aus der Zugang zum Schulgebäude und zukünftig gegenüberliegend zur Turnhalle, erfolgt. Während die Gebäude im nordöstlichen Grundstücksteil angeordnet sind, befinden sich die von der Straße abgeschirmten, zusammenhängenden Pausen- und Sportflächen der Schule im Süden. Zwischen den beiden Baukörpern findet die Anlieferung für die Mensa statt. Ein Parkplatz für PKWs wird am westlichen Ende des Grundstücks angelegt, Fahrradstellplätze befinden sich in der Nähe des Vorplatzes. Über die Bodenbacher Straße besitzt der Standort einen guten Anschluss an den ÖPNV.
In den Außenanlagen werden Sport- und Pausenflächen überlagert, um möglichst viel vom vorhandenen Baumbestand erhalten zu können. Nach Südwesten hin geht die klare orthogonale Struktur mit 100m-Bahn und Freisitz der Mensa in eine bewegte organische Formensprache über. So können die vorhandenen Vegetationen und Bestandsbäume zwischen den neuen Spielelementen im südlichen Grundstücksbereich, genauso wie entlang des Straßenraums, weitestgehend erhalten werden. Die Innenhöfe im Gebäude dienen als kurzweiliger Aufenthaltsbereich mit Sitzmöglichkeit und Begrünung. Die Außenanlagen sind genauso wie das Gebäude barrierefrei geplant. Farblich in Rottönen angelegt, bilden die Außenanlagen einen starken Kontrast zur, im Sonnenlicht, silbrig schimmernden Holzfassade der Schule.
Gründung und Bodenplatte des Schulneubaus wurden in konventioneller Bauweise aus Stahlbeton errichtet. Darauf entstand das eigentliche Schulgebäude in Holz-Modul-Bauweise. Die dreidimensionalen Raummodule von meist 2,9m x 8,0 m Grundfläche wurden in der Produktionshalle seriell unter gesicherten Bedingungen zeitgleich zur Bodenplatte gefertigt. Für die Grundrisse hatte dies die strenge Einhaltung des erforderlichen Rasters zur Folge. Durch den hohen Vorfertigungsgrad konnte die Bauzeit, auf der Baustelle, für den Modulbau trotz der Verwendung von konventionellem Estrich auf 9 Monate reduziert werden.
Das Gebäude gliedert sich in zwei nahezu punktsymmetrische Baukörper, welche über eine Nord-Süd-Achse verbunden sind. Diese Halle dient der zentralen Erschließung des Gebäudes und ermöglicht im Erdgeschoss die Durchwegung vom Vorplatz zum Pausenhof. Über die beiden einläufigen Hallentreppen, den Aufzug oder die beiden Treppenhäuser gelangt man in die Obergeschosse. Während die Fachklassen und Horträume entlang der Verbindungsachse angeordnet sind, liegen die Klassenzimmer in jeweils zwei Spangen nördlich und südlich der zentralen Innenhöfe. Am Ende jedes Baukörpers gibt es, zwischen den Klassenzimmerspangen am Innenhof liegende, Gruppenräume. Diese werden jeweils durch, von den Klassenzimmern einsehbare, Selbstlernzonen ergänzt und ermöglichen so ein differenziertes Lern- und Lehrangebot.
Sämtliche Wände sind in Holzmassivbauweise aus Brettsperrholz gebaut, so dass der Werkstoff Holz in großen Bereichen des Gebäudes als fertige Oberfläche sichtbar bleibt und eine angenehme Optik und Akustik erzeugt. Unterzüge und Stützen sind wegen der höheren statischen Beanspruchung aus Brettschichtholz (Baubuche) gefertigt. Für eine einheitliche Optik der unterschiedlichen Holzarten wurden sämtliche Holzoberflächen weiß lasiert. Besondere Raumsituationen, wie die Gruppenräume oder die Sitzbereiche an den Hallenenden erhalten eine farbliche Akzentuierung, die sich zur besseren Orientierung in den beiden Gebäudeteilen unterscheidet.
Die Fassade ist als vorgehängte, hinterlüftete Holzfassade ausgebildet. Die Lärchenschalung erhält durch die Vorvergrauungslasur von Anfang an ein edles gleichmäßiges Erscheinungsbild. Außentüren und Außenfenster sind aus Holzrahmen mit Aluminiumdeckschale ausgeführt. Sie sind in den Obergeschossen bodentief mit einer unteren Festverglasung und einem oberen Lüftungsflügel ausgebildet. Im Erdgeschoss, an den Innenhoffassaden und in der Halle variieren die Formate der Fenster. Außenliegender Sonnenschutz ist in Form von Raffstores vorgesehen. Vertikale Holz-Lisenen erzeugen Tiefe. Deren Anordnung im halben Modulraster und der Wechsel der Schalungsrichtung kaschieren die Modulstöße.
Grundlegendes Ziel in der Planungszeit war es, den Neubau bauordnungsrechtlich der Gebäudeklasse 3 zuordnen zu können, da so vor Einführung der neuen Holzbaurichtlinie die Anforderungen an Holzbau und Holzfassade viel geringer waren.
Das Gebäude ist durch eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende hochfeuerhemmende Trennwand in zwei Brandabschnitte geteilt. Jeder dieser Brandabschnitte besteht pro Geschoss aus zwei Nutzungseinheiten, deren erster Rettungsweg über einen notwendigen Treppenraum verläuft. Außerdem waren ein zweiter Ausgang in einen sicheren Bereich und unmöblierte Bewegungsflächen erforderlich. So konnten große zusammenhängende Lerncluster mit bis zu 600m²geschaffen werden, die Flure sowie die Gruppenräume sind ohne Brandschutzanforderungen frei möblierbar und in der mittigen Halle konnten Einbauten aus Holz integriert werden.
Beispielsweise werden an den Enden der Halle Sitznischen und Sitztreppen mit Blick auf Vorplatz oder Pausenhof aus massiver Eiche geschaffen. In den Erschließungsflächen werden für alle Schüler zweigeteilte Garderobenschränke in die Nischen einer zweiten Wandebene aus Holzwerkstoffplatten eingebaut. In dieser Bekleidung wird die Haustechnik geführt, u.a. die zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung zur Unterstützung der Fensterlüftung. Diese wird, genauso wie die Heizungs-, Förder- und Beleuchtungsanlage im Sinne einer Energie- und Personaloptimierung über die Gebäudeautomation gesteuert. Das gesamte Gebäude wird mit LED-Leuchten und der erforderlichen Sicherheitstechnik ausgestattet und mit Fernwärme geheizt. Die gesetzlichen Anforderungen an Wärmeschutz, Bau- und Raumakustik werden eingehalten.
Beschreibung der Besonderheiten
Nachhaltigkeit
Auszeichnungen
Anerkennung – Deutscher Holzbaupreis 2023
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
68,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
83,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
16,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
66 %
Warmwasser
19 %
Beleuchtung
8 %
Lüftung
7 %
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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