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Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer


Schutzeinhausung Limestor

73492 Rainau-Dalkingen, Limesweg 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Isin Architekten Generalplaner GmbH

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Isin Architekten Generalplaner GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Limesweg 1, 73492 Rainau-Dalkingen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

07.2010

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Isin Architekten Generalplaner GmbH

Stuttgarter Str. 70/1

73430 Aalen

Deutschland

Tel. +49 7361 9582-0

office@isin.de

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

5.700 m³

 

Nutzfläche

435 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der Obergermanisch - Rätische Limes zieht sich über 51 km lang durch den Ostalbkreis. Bei Dalkingen wurde in den Jahren 1974 und 1975 eine archäologische Sensation ausgegraben. Es handelt sich um die Grundmauern des Limestores, eines Triumphbogens, den der römische Kaiser Caracalla 213 n. Chr. nach einem erfolgreichen Feldzug gegen die Germanen als ursprünglich 12m hohes Zeichen seiner Macht errichten ließ. Seit 2005 gehört die Anlage wie der ganze Limes zum UNESCO Welt Kulturerbe.

Die Entwurfsaufgabe bestand darin, den Schutz der römischen Mauerreste der am ganzen Limes einmaligen Toranlage und der dahinter liegenden Anlage der Behausung der Feldwache zu gewährleisten.

Der moderne Schutzbau sollte folgende Anforderungen erfüllen:
    eine uneingeschränkte Sicht auf die historische Bausubstanz gewähren
    eine harmonische Überbauung der Ruine darstellen und
    als eigenständiges ästhetisches Bauwerk die historische Bedeutung des Limestores unterstreichen.


Der Entwurf entstand aus der Grundidee, dass die Anlage mit dem 12 m hohen Triumphbogen und den 5,50m hohen Behausungen die Dimensionen und Höhenentwicklung vorgeben sollte. Gelöst wurde diese anspruchsvolle Aufgabe durch den Entwurf eines annähernd würfelförmigen Glasbau mit ca. 20m Kantenlänge, der unter 23° zur Horizontalen schräg nach Süden von 8 m auf 15 m ansteigt. Diese Schrägstellung berücksichtigt die Höhendifferenz zwischen Feldwachenbehausung und Tor. Sie ermöglichte es die Toranlage zu visualisieren und so für die Besucher erlebbar und in ihren Dimensionen empfindbar zu machen.

Durch die vollständige Verglasung des Gebäudes kommen zwei Aspekte zur Geltung: von außen betrachtet ist die historische Bausubstanz wie in einem Schaufenster zur Schau gestellt und wertet die Bedeutung diese Bauwerks stark auf. Von innen ergibt sich der andere wichtige Aspekt. Der Besucher hat nicht das Gefühl in einem Bauwerk zu stehen, vielmehr ist die historische Bausubstanz in die Landschaft integriert.

Ein weiterer Entwurfsansatz war, dass die historische Limes-Ruine neben der jungen Architektur gleichberechtigt bestehen kann und keine Konkurrenzwirkung entsteht. Alt und neu bilden eine Symbiose, von der beide profitieren. Demzufolge wurde bewusst eine moderne Architektursprache gewählt, die eindeutig die Ablesbarkeit der unterschiedlichen Bauepochen zeigt.

Eine Nachbildung des Triumphbogens wurde als schwebende Stahlkonstruktion mit b / l / h = 1,50 m / 14,0 m / 7,0 m in den Schutzbau eingehängt. Auf sie wurde eine bedruckte Membran aufgespannt, die das Tor in seinem vermutlich ursprünglichen Aussehen darstellt.

Beschreibung der Besonderheiten

Statisches Konzept

  • Glasbau mit ca. 20 m Kantenlänge, der unter 23° zur Horizontalen schräg nach Süden von 8m auf 15m ansteigt. Diese Schrägstellung berücksichtigt die Höhendifferenz zwischen Feldwachenbehausung und Tor
  • Eine Nachbildung des Triumphbogens wird als schwebende Stahlkonstruktion mit b/l/h = 1,50m/14,0 m/7,0 m in den Schutzbau eingehängt
  • Stahlkonstruktion als Rahmenkonstruktion mit Schweißprofilen 8/32 cm.
  • Die gesamte Konstruktion ist aufgrund des inneren Korrosionsschutzes Luftdicht verschweißt.
  • Ein Kippen des schräg stehenden Würfels wird verhindert, da er in den vertikalen Tragstrukturen der Ost- und Westfassade durch Diagonalen in Dreiecke unterteilt ist. Zusammen mit den Rahmenprofilen entstand so ein im Baugrund eingespannte Fachwerkträger
  • Die Stahlkonstruktion lagert gelenkig auf umlaufenden, in das Erdreich unsichtbar eingelassenen Fundamentbalken auf. Aufgrund der "gekippten" Konstruktion ergaben sich abhebende Auflagerkräfte, zu deren Lasteinleitung in die Fundamente hochfeste Edelstahl-Gewindestangen eingesetzt wurden. Die Fundamente selbst sind, da im Mittel in ca. 2 m Tiefe Fels ansteht, zur Reduzierung der Gründungskosten als Schwergewichtsfundamente mit Breiten bis zu 3 m ausgebildet.



Lüftungskonzept

  • das Gebäude wird durch natürliche Kaminwirkung belüftet
  • Öffnungsflügel am höchsten Punkt sowie Nachströmöffnungen im Sockelbereich lassen die Innentemperatur um max. 3 °C wärmer als außen ansteigen



Fakten zum Bauwerk

  • über 650 Tonnen Beton für Fundamente


  • ca. 80 Tonnen Stahl für Gebäudekonstruktion
  • ca. 1.300m² Stahloberfläche
  • ca. 1.200 lfm Stahlprofile
  • über 5.000m Schweißnähte


  • Einzelzulassung für Glaskonstruktion erwirkt
  • Glasscheiben 2,20m x 4,40m, Scheiben aus Sicherheitsglas mit Gesamtstärke von 20 mm (eine Scheibe wiegt knapp 600 kg)
  • ca. 1.450 m² Glasfläche
  • ca. 80 to Verbundsicherheitsglas
  • 1.350 Stück Glashalter

Schlagworte

Schutzeinhausung, Schutzbau, Limestor, Dalkingen, Isin Architekten, Glas, Stahl, Ostalb, historisch, UNESCO, Weltkulturerbe

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