Architekturobjekte
Schweizer-National Versicherung, Frankfurt am Main
Mit freundlicher Unterstützung von WAREMA Renkhoff SE
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Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Frankfurt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
06.2006
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
8.500 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Gelungene Sanierung eines Baudenkmals
Frankfurt ist die Stadt der Hochhäuser - sie prägen die Silhouette derMetropole seit den 50er und 60er Jahren wie es in keiner anderen deutschen Stadt der Fall ist. Ein bedeutendes Bauwerk am Mainufer ist der Sitz der Schweizer-National Versicherungs-Gesellschaft, Basel / CH.
Dabei handelt es sich nicht um irgendein Gebäude, sondern um das älteste Hochhaus im eigentlichen Bankenviertel. Ganze 56 Meter reckt sich das 16-geschossige Bauwerk gen Himmel - für die Zeit der Entstehung im Jahr 1964 eine beachtliche Höhe. Zudem nimmt das Hochhaus städtebaulich eine wichtige Position ein, da es unmittelbar an der Untermainbrücke steht und wie ein Brückenturm den Stadteingang markiert, wenn man sich von Sachsenhausen der City nähert.
Die Lichtlenk-Jalousien lassen den Blick vom Schreibtisch aus über den Main weitestgehend ungestört.
"Die Sanierung erforderte große Sensibilität im Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz. Um zugleich heutigen Anforderung nach fl exiblen Grundrissen gerecht zu werden, haben wir das Fassadenraster auf 1,25 Meter Breite reduziert und besonders schmale Aluminiumprofi le eingesetzt, in welche unsichtbar Parallelausstellfenster integriert wurden."
Markante Architektur
Die sachlich-rationale Formensprache der Schweizer-National Versicherung im International Style sowie die feinen Proportionen verleihen dem Gebäude eine zeitlose Eleganz. Seine außergewöhnliche, markante Tragkonstruktion sorgt für ein charakteristisches Erscheinungsbild und brachte dem Hochhaus den Status eines Denkmals ein: Die Geschossdecken hängen zwischen einem innenliegenden Kern und fünf außenliegenden Stahlbetonbügeln, die das Hochhaus wie übergroße Traghenkel umspannen. Doch nicht nur konstruktiv sticht das Gebäude ins Auge, auch die Kupferverkleidung der Rahmen bewirkt, dass sich das Bauwerk aus seiner Umgebung hervorhebt. Die Verkleidungselemente heben sich hell vor der dunkleren Fassade ab und verstärken auf diese Weise die plastische Wirkung.
Fassadengestaltung
Bei den Fenstern erlaubten sich die mit der Sanierung beauftragten Architekten Pielok Marquardt aus Offenbach in Zusammenarbeit mit Projektpartner Jürgen Hartmann eine kleine Korrektur, um die Grundrisse im Gebäude fl exibler gestalten zu können. Sie änderten die beinahe kompakt wirkende quadratische Struktur in ein Hochformat, was die Fassade optisch streckt und schlanker wirken lässt. Außerdem wurde eigens für das Gebäude ein röhrenförmig gestreiftes Siebdruckdesign in Grautönen entworfen, welches das Fassadenbild im Brüstungsbereich horizontal gliedert.
Natürliche Belichtung
Im Innenraum legten die Architekten besonderen Wert darauf, das Gebäude technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Da Tageslicht die Grundvoraussetzung für eine effektive Nutzung von Gebäuden ist, spielte die Planung eines geeigneten Sonnenschutzsystems eine entscheidende Rolle. Tageslichtsystemetragen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden bei, indem sie den solaren Wärmeeintrag ins Gebäude regulieren und so den thermischen Komfort beeinfl ussen.
Sonnen- und Blendschutz
Eine Sonnenschutzverglasung sorgt in Kombination mit einem innen liegenden Sonnenschutz dafür, dass die Temperatur in den Büroräumen auch im Sommer angenehm bleibt. Für die effektive Tageslichtnutzung wurden sämtliche Fensterfl ächen des Gebäudes mit WAREMA Lichtlenk-Jalousien ausgestattet - dadurch sind sowohl Sonnenund Blendschutz am Arbeitsplatz, als auch eine optimale Raumausleuchtung gewährleistet.
Die hochreflektierenden Lamellen werden in Abhängigkeit vom Sonnenstand automatisch nachgeführt. Je tiefer die Sonne steht, desto geschlossener ist der Behang - die Durchsicht bleibt jedoch durch die halbseitige Perforation der Lamellen weiterhin gewährleistet.
Lichtlenkung
Basis des Jalousiesystems in der Schweizer-National Versicherung sind weiße, konkav geformte Lichtlenklamellen, die mit einer halbseitigen Perforation versehen sind. So bleibt der Kontakt zur Außenwelt auch bei geschlossenen Lamellen weitestgehend erhalten, da der Behang durch die Perforation teiltransparent erscheint. Die hochrefl ektierenden Lamellen bewirken eine Umlenkung des Lichtes an die Raumdecke - eine gleichmäßige und blendfreie Ausleuchtung bis in die Tiefe des Raumes ist garantiert. Das steigert das Wohlbefi nden der Mitarbeiter am Arbeitsplatz und senkt zugleich die Energiekosten für Kunstlicht. Durch die Seilführung der Lamellen wird ein Pendeln der Jalousien bei Zugluft verhindert. Außerdem sorgen die Edelstahlseile und fittings für ein optisch ansprechendes und hochwertiges Erscheinungsbild der Sonnenschutzsysteme.
Steuerung
Die Lamellen der Lichtlenk-Jalousien werden dem Sonnenverlauf automatisch angepasst und kontrolliert nachgeführt und zwar in Abhängigkeit der berechneten Sonnenposition sowie unter Berücksichtigung der Nachbarbebauung. So wird die direkte Sonneneinstrahlung und Hitze ausgesperrt und gleichzeitig der Raum mit diffusem Tageslicht versorgt. Das Jalousiesystem kann bei Bedarf vom Nutzer auch manuell über Bedienelemente eingestellt werden.
Gebäudeautomation
Die automatische Steuerung der Sonnenschutzsysteme in der Schweizer-National Versicherung erfolgt via LONWORKS® und besteht aus einer Wetterstation sowie Motorsteuereinheiten und Jalousietastern. Die von der LON Sensoreinheit im Außenraum erfassten Messwerte werden digital in ein BUS-Protokoll übersetzt und so allen BUS-Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Wird ein Grenzwert, beispielsweise eine bestimmte Außenbeleuchtungsstärke überschritten, fahren die Jalousien im Gebäude automatisch nach unten und die Lamellen werden so eingestellt, dass der sommerliche Wärmeschutz gewährleistet ist. Die ideale Position wird dabei in Abhängigkeit von Jahres- und Tageszeit, aber auch im Hinblick auf die Fassadenausrichtung und die Nachbarbebauung ermittelt. Die Ansteuerung der Motoren übernimmt eine 6-fach Motorsteuereinheit. Diese verarbeitet alle notwendigen Daten und kann bis zu sechs Lichtlenk-Jalousien unabhängig voneinander ansteuern. Der Vorteil der LONWORKS® Technologie im Vergleich zu konventionellen Systemen: Die dezentrale Verarbeitung der Daten macht dieses System besonders leistungsfähig und störsicher.
Nachtauskühlung
Die Ansteuerung der Motoren zur Öffnung der Parallelausstellfenster erfolgt über eine 4-fach Motorsteuereinheit. Ab 22 Uhr werden die Fenster automatisch geöffnet, um die Räume in den Nachtstunden abzukühlen. Übersteigt die Windgeschwindigkeit jedoch 8 m/s - eine Sensoreinheit der Wetterstation ermittelt diesen Wert - schließen die Fenster automatisch bis auf einen schmalen Lüftungsschlitz von einem Zentimeter Breite. Bei Windgeschwindigkeiten über 18 m/s werden die Fenster komplett geschlossen.
Gefahren lokalisieren
Bei Brandalarm wird über einen Kontakt zur Brandmeldezentrale automatisch ein Hochfahrbefehl für alle Lichtlenk-Jalousien sowie das Schließen aller Fenster ausgelöst. Zur Entrauchung können anschließend gezielt die Fenster in den Geschossen geöffnet werden, die vom Brand betroffen sind. Die Sanierungsmaßnahmen ermöglichen eine effektive Gebäudenutzung. Dabei wurde das Erscheinungsbild der Schweizer-National Versicherung von außen weniger verändert, sondern vielmehr der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt. So bleibt trotz der stetig wachsenden Anzahl von Hochhäusern in Frankfurt der ganz besondere Stellenwert des Gebäudes weiterhin gewahrt.
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