Architekturobjekt 17 von 42
Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten


sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: office03, Waldmann & Jungblut Architekten Partnerschaft mbB

Westansicht Leyendeckerstr - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Fusswegeverbindung durch den Komplex - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Wohnweg mit gewerblicher Nutzung im Sockelgeschoss - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Ostansicht Christianstr - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Wohnweg mit Brückenbausteinen - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Detailmodel einer der Wohninsel - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Eingangssituation der Nachbarschaften der sieben Wohnungen einer Wohninsel - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Ansicht Wohninsel - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Schematisches Model der sieben verschachtelten Wohnungen einer Wohninsel - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Schematisches Model der sieben verschachtelten Wohnungen einer Wohninsel - sechsaufvier - Ein Großwohnkomplex für Köln-Ehrenfeld

© Marlen Sartorius

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: office03, Waldmann & Jungblut Architekten Partnerschaft mbB

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ausgehend von der aktuellen städtebaulichen Diskussion nach innerstädtischen, verdichteten Bebauungsstrukturen und der vermehrten Entstehung verdichteter, komplexer Großstrukturen, zeigt der Entwurf „sechsaufvier“ auf, dass eine zeitgemäße Weiterentwicklung der auf strukturalistische Ansätze beruhenden Großwohnkomplexes der 1960/70er Jahre ein Lösungsweg darstellen kann. Ansätze wie Mehrfachnutzung, Umnutzung und Funktionenmischung, ebenso wie der Wunsch nach kurzen Wegen, die ohne Auto und zu Fuß erledigt werden können rücken in den Fokus.

BAUSTEINPRINZIP
Ausgehend von den strukturalistischen Formprinzipien wurde ein Bausteinprinzip entwickelt das als Grundlage für den ganzen Komplex dient. Es handelt sich um ein Entwurfsmodul mit einer Grundfläche von 4 x 6m in welchem ein Individualraum, ein Badezimmer und ein kleiner Erschließungsfur enthalten sind (Baustein A). Dieser Baustein kann durch einen Treppenbereich auf das Modulmaß von 5 x 6m erweitert werde. (Baustein B). Diese Bausteine können über eine oder mehrere Ecken, abhängig von der konkreten Innenraumnutzung horizontal kombiniert und gegeneinander verschoben werden. Die vertikale Stapelung bewegt sich dagegen nur im überschneidenden Treppenbereich. Das Bausteinprinzip lässt eine große Anzahl geometrischer Kombi- nationen zu, so dass Einheitliche aber vielfältige Entwurfselemente entstehen.
Der Gebäudekomplex „sechsaufvier“ setzt sich aus drei Entwurfselementen zusammen, welche ausschließlich aus den beiden vertikal und horizontal gestapelten bausteinen bestehen.

• Wohninsel
• Dockinginsel
• Geschosswohnungsbau.


GESAMTKOMPLEX
Ausgehend von diesen drei Entwurfselemente setzt sich der Großwohnkomplex „sechsaufvier“ zu einem gesamten städtebaulichen Gefüge zusammen. Dem typischen Aufbau der Grosswohnkomplexe entsprechend, baut sich der Komplex von der Verkehrsebene im Untergeschoss, über die in der Sockelzone offenen Fußgängerebene mit öffentlichen Gewerbeeinheiten hin zu einer heterogenen Bebauungsstruktur auf.

Die Rückseite der Geschosswohnungsbauten bilden im Innenraum ein u-förmig verlaufenden „Wohnweg“ aus, welcher durch den Grünzug unterteilt wird. Der süd-östliche Teil des Komplexes entlang des Wohnweges dient der alltäglichen Versorgung, wogegen sich im westlichen Teil Gewerbeeinheiten für Dienstleister und Freizeitangebote befinden. In der Sockelzone des Geschosswohnungsbaus werden zweigeschossige nach Nord-West orientierte Atelierwohnungen für kreativtätige Menschen angeboten. Durch Vor-und Rücksprünge der Bausteine weitet sich der Wohnweg je nach Gegebenheit aus und erzeugt so vielfältige Aufenthaltsbereich und Eingangszonen.


Mit diesem Entwurf ensteht ein vielfältig durchmischter Komplex unterschiedlicher Wohnformen der durch seine umfassende Blockrandstruktur mit hoch verdichteter kleinteiliger Bebauung im Inneren und offenen, grünen Zwischenräumen besticht. Es wird qualitätsvoller und zugleich flexibel erweiterbarer Wohnraum mit unverwechselbarer Identität für unterschiedliche Lebensmodelle geschaffen. Durch die sensible Rücksichtsnahme und Umnutzung der erhaltenswerten Bestandsbebauung fügt sich der Komplex trotz seiner Größe gut in die Umgebung ein.

​Entgegen der funktionalistischen Auffassung ermöglichen die strukturalistischen Ansätze durch die Funktionenmischung eine dichte Bebauungsstruktur. Die geringen Ansprüche an Belichtung und Ausrichtung der Gewerbeeinheiten in der Sockelgeschosszone ermöglichen eine hohe Flächenausnutzung mit hoher Wohndichte. Die übergeordnete Gesamtstruktrur ermöglicht zudem die Eigenheiten vom Stadtteil aufzugreifen und im Komplex umzusetzen. Es wird qualitätsvoller und zugleich flexibel erweiterbarer Wohnraum mit unverwechselbarer Identität für unterschiedliche Lebensmodelle geschaffen.

Beschreibung der Besonderheiten

WOHNINSEL
Die Wohninseln sind so aufgebaut, dass sich kleine Nachbarschaften bilden. Die zentrierten Vorzonen sind gemeinschaftlich zu nutzen und fördern den Austausch unter den Bewohnern. Der Übergang zwischen Öffentlich, Halböffentlich hin zu Privat wird durch einen Richtungswechsel des Pflasterbelags betont und durch niedrige Mauern an den Eingängen verdeutlicht. Dies führt zu einer Identitätsbildung im Wohnkomplex und ermöglicht, dass die Bewohner einer Nachbarschaft ihre Vorzone selbst individuell gestalten können.

Die Bausteine erzeugen durch gezielte vertikale und horizontale stapelung drei Innenhöfe, welche den barrierefreien Wohnungen im Erdgeschoss als private Freiflächen dienen. Ausgenommen der Einheiten im Erdgeschoss beinhaltet eine Insel fünf stadthaus ähnliche Wohnungen auf bis zu vier Geschossen mit eigener interner Erschließung. Obwohl die Innenhöfe teilweise von den Bewohnern der oberen Geschossen einsehbar sind, sind die Öffnungen der Räume mit einem höheren Stellenwert der Privatsphäre jeweils nur zu der eigenen Einheit ausgerichtet. Es wurde großen Wert darauf gelegt, dass jede Wohnung sowohl Blicke ins Grüne als auch in die Ferne bietet.

Die im Süden des Grundstückes gelegenen Inseln werden in den Obergeschossen um einen horizontal angefügten Baustein erweitert. Dieser schließt an den Geschosswohnungsbau an und bilden eine bauliche Brücke über dem Wohnweg.


Am Beipiel des Entwurfes „sechsaufvier“ zeigt sich, dass sich die baulichen Vorraussetzungen und die strukturalistischen Formenprinzipien anbieten das Leben in einem Großwohnkomplex zu gestalten und den Komplex als eigenständiges, funkti- onierendes Quartier im Stadtgefüge zu verankern. Die dadurch entstehenden Qualitäten können als Vorbild dienen neue, zeitgenössische Städtebau- und Architekturtypologien zu entwickeln.

Schlagworte

Großwohnkomplex, Köln, Ehrenfeld, nachverdichten, Strukturalismus, Strukturalisten, verdichtet, Wohnform, wohnen, Wohnkomplex, Komplexbebauung, Wohninsel, Baustein, Bebauungsstruktur, Blockrand, Leyendeckerstrasse, Christianstrasse, innerstädtisch, Innenstadt, Großstruktur, Struktur, Mehrfachnutzung, Durchmischung, Funktionenmischung, Funktionalismus, Autofrei, Wohnweg

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