Seilbahn Zugspitze
82475 Zugspitze, Zugspitz HsNr. 2
Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Zugspitz HsNr. 2, 82475 Zugspitze, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
11.2017
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im Dreiklang: Moderne Trockenbaulösungen sorgen für Feuchte-, Brand- und Anprallschutz in der Bergstation der Seilbahn Zugspitze
Sie ist die alpine Touristenattraktion Deutschlands: die Zugspitze. Von Garmisch-Partenkirchen aus ließen sich bis vor einigen Monaten bis zu 500.000 Besucher jährlich mittels Seilbahn und historischer Zahnradbahn auf den 2.962 Meter hohen Gipfel bringen. Mit der im Dezember 2017 eröffneten neuen „Seilbahn Zugspitze“ geht es für die Gäste aus dem In- und Ausland nun noch etwas schneller auf den höchsten Berg Deutschlands, denn die teils langen Wartezeiten an den Talstationen haben sich durch die modernen und größeren Kabinen der neuen Seilbahn spürbar verkürzt. Mehr als 500 Besucher pro Stunde können den Gipfel mit der neuen Seilbahn erklimmen. Um die Bergstation für die moderne Seilbahn und die zu erwartenden Besucherströme „fit“ zu machen, waren umfassende Umbau- und Erweiterungsmaßnamen nötig. Für den gleichermaßen hochwertigen wie robusten Innenausbau wurden leistungsfähige Trockenbaulösungen von Rigips eingesetzt, die mit ihren jeweiligen Stärken die hohen Anforderungen auf dieser außergewöhnlichen Baustelle optimal erfüllen.
Was unter dem Gipfelkreuz der Zugspitze in den letzten Monaten und Jahren baulich realisiert wurde, ist wahrlich eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Neue Stahltragwerke wurden tief in den Fels getrieben, das bestehende Gipfelgebäude umfassend erweitert, zusätzliche Aufenthalts- und Sanitärräume für die Besucher geschaffen. Das alles in schwindelnden Höhen, was nicht nur bei einem Blick ins Tal spürbar wird. „Unsere Mitarbeiter haben schon ein, zwei Wochen benötigt, um mit der dünnen Luft hier oben zurechtzukommen. Bei anstrengenden Tätigkeiten mussten sie am Anfang hin und wieder kurz pausieren, um wieder zu Atem zu kommen“, berichtet Sergey Gartman, Oberbauleiter der mit dem Innenausbau der Bergstation beauftragten Akustik-, Stuck- und Trockenbau Sommer GmbH.
Doch auch sonst hielt diese außergewöhnliche Baustelle viel Anspruchsvolles bereit, angefangen mit der Baustellenlogistik: Sämtliche Baumaterialien aller teils parallel arbeitenden Gewerke mussten über eine einzige Materialseilbahn zur Bergstation gebracht werden. Das Ausbauteam um Sergey Gartman bestieg morgens um 7 Uhr die erste – und einzige – nach oben fahrende Seilbahn-Gondel, abends um 19 Uhr ging es wieder hinunter. „Bei aller Anstrengung war und ist es für uns alle jedoch eine beeindruckende Baustelle. Darüber hinaus profitieren wir ja davon, dass wir es überwiegend mit ,Leichtbau’ zu tun haben. So fällt unseren Mitarbeitern das Arbeiten auch ohne längere Akklimatisation im Vergleich etwa zu den Tragwerksbauern wahrscheinlich etwas leichter“, so Sergey Gartman.
Das „X“ macht den Unterschied: neues Ausbausystem für Feuchträume
Eines dieser Leichtbausysteme feierte auf der Zugspitze sogar „Premiere“: Sämtliche Sanitär- und WC-Räume wurden mit der neuen „Rigips Glasroc X“ ausgebaut, einer vliesarmierten Gipsplatte, die über eine hohe Feuchtigkeits- und Schimmelresistenz verfügt. Die Vliesarmierung besteht aus einem UV-Licht-beständigen Glasvlies, das eine besonders geringe Wasseraufnahme gewährleistet. „Und trotz Vliesarmierung lässt sich die ,Glasroc X’ sehr exakt zuschneiden und leicht verarbeiten. Die Platten können einfach mit einem Cuttermesser eingeritzt und dann sauber an der Schnittstelle gebrochen werden. Eine Nachbearbeitung der Kanten ist nicht notwendig“, erklärt Sergey Gartman.
Die Wände der Sanitärräume bestehen aus einer Unterkonstruktion aus „RigiProfil MultiTec CW 75“-Profilen und einer 60 mm starken Mineralwolledämmung. Die Beplankung mit der 12,5 mm starken „Rigips Glasroc X“ erfolgte zweilagig. Für maximale Sicherheit sorgten dabei die zum System gehörenden Komponenten wie die korrosionsgeschützten „Rigips GOLD“-Schnellbauschrauben und der hydrophobierte Fugenspachtel „VARIO H“. Sämtliche Oberflächen wurden anschließend in mehreren Arbeitsgängen auf Q 3 gebracht.
F 90-Einhausung der Seilbahnstatik
Nicht um Feuchte-, sondern um zuverlässigen Brandschutz ging es bei der ebenfalls von der A.S.T. Sommer GmbH realisierten Bekleidung diverser Stahlträger und -stützen, die die immensen statischen Belastungen der neuen Seilbahn sicher in den Fels abtragen. Sämtliche horizontal, vertikal sowie diagonal verlaufenden Stahlbauteile in den Technikschächten und
-räumen der Seilbahn erhielten eine brandschutztechnische Ertüchtigung mittels einer zweilagigen Beplankung aus 20 mm starken „Glasroc F“-Feuerschutzplatten. Auch sie sind vliesarmiert und verfügen über einen verbesserten Gefügezusammenhalt bei hohen Temperaturen. „Glasroc F“ lässt sich ebenfalls einfach verarbeiten: Durch stirnseitiges Klammern oder Schrauben entstehen in wenigen Minuten sichere Verbindungen. Rund 400 m2 Tragwerk wurden so in F 90-Qualität eingehaust.
Ankunftsbereiche sicher gegen Feuchte und „Rempler“ geschützt
Eher „mechanische Nehmerqualitäten“ unter Extrembedingungen waren in den neuen Ankunftsbereichen der großen Seilbahnkabinen gefragt. „Diese Flächen liegen in einem trockenen Frostbereich, das heißt, sie befinden sich zwar im Gebäudeinneren, aber sobald sich die automatischen Türen der Station und der Kabinen öffnen, strömt eisige Luft ins Innere. Gleichzeitig muss natürlich damit gerechnet werden, dass die Besucher noch Schneereste an ihren Schuhen haften haben und sich so Feuchtigkeit auf dem Boden sammelt“, erklärt Sergey Gartman. Eine besondere Situation, auf die das Ausbauteam mit einer besonderen Konstruktion reagierte. Die Basis für die Wandkonstruktionen bilden F 30-Sandwichpaneele.
Vor die Paneele wurden dann bis zu vier Meter hohe Vorsatzschalen gesetzt und verankert. Beplankt wurden die Vorsatzschalen mit der massiven Trockenbauplatte „Rigips Habito imprägniert“, was gleich mehrere Vorteile mit sich brachte, wie Trockenbauprofi Sergey Gartman weiß: „Die imprägnierten Platten bieten natürlich einen entsprechenden Feuchteschutz. Zusätzlich erhielten die Wände im Sockelbereich eine Abdichtung, um das Eindringen von auf dem Boden stehenden Schmelzwasser zu verhindern. Besonders wichtig war hier aber auch das Thema Anprallschutz: Wenn in Hochzeiten tatsächlich pro Stunde an die 500 Besucher in diesen Bereichen ankommen, bleiben ,unsanfte’ Berührungen der Wände mit Schneestiefeln, Rucksäcken oder Wanderstöcken nicht aus. ,Rigips Habito’ besitzt eine Druckfestigkeit von rund 15 N/mm2 und ist extrem robust gegen mechanische Beanspruchungen, garantiert also auch in diesen stark beanspruchten Wandbereichen dauerhaft unbeschädigte Flächen. In den hinteren Bereichen der Bergstation, also dort wo sich die Besucherströme etwas besser verteilen, wird die ,Habito’-Platte von ,Rigips Die Harte’ abgelöst. Die zu erwartenden Beanspruchungen in diesen Räumen sind nicht ganz so extrem, sodass hier eine reguläre Hartgipsplatte ausreichenden Schutz bietet.“
Ganz gleich ob Feuchte-, Brand- oder Anprallschutz, die von der A.S.T. Sommer GmbH eingesetzten Trockenbausysteme erfüllen die vielfältigen Anforderungen auf Deutschlands exponiertester Baustelle zuverlässig. Und bei aller Widerstandsfähigkeit gegen die natürlichen und menschlichen „Elemente“ bringen die eingebrachten Wand- und Deckenkonstruktionen nur wenig Gewicht mit sich und sind damit in der Statik der neuen Bergstation quasi vernachlässigbar. „Wie ich schon sagte, der ,Leichtbau’ hat viele Vorteile. An so einem außergewöhnlichen Ort merkt man das vielleicht noch mehr als anderswo“, erklärt Sergey Gartman.
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte