Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer
Selbstlernzentrum LEO Uni Kassel
34123 Kassel, Universitätsplatz 2
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Atelier 30 Architekten Fischer-Creutzig BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Universitätsplatz 2, 34123 Kassel, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
10.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
7.914 m³
Bruttogrundfläche
1.822 m²
Nutzfläche
1.441 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
5.400.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
(Standort)
Das Selbstlernzentrum „LEO“ ist Teil des neuen Campus Nord der Universität Kassel.
Vis-à-vis des Campuscenters und der Mensa gelegen, stellt es nach Gesamtfertigstellung der Campuserweiterung entsprechend seines Arbeitstitels einen zentralen Anlaufpunkt innerhalb des gesamten Standortes der Universität dar.
Es positioniert sich auf trapezförmigem Grundriss zwischen zwei Hauptwegeachsen und bildet den Gelenkpunkt zwischen der großen nördlich gelegenen Freitreppe und den beiden südlich und östlich gelegenen Plätzen.
(Allgemein)
Insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Studierendenzahlen und der Raumknappheit der Universität, wuchs der Bedarf zur Schaffung eines Ortes für selbstbestimmtes studentisches Lernen.
Das ursprünglich eingeschossig geplante Gebäude wurde noch im Zuge der Bauausführung aufgestockt und bietet nun auf zwei Geschossen viel Raum und Atmosphäre für insgesamt ca. 350 Studierende, ergänzt durch ein passendes Verpflegungsangebot der im Erdgeschoss realisierten Cafeteria.
(Kubatur, Fassade)
Das Erscheinungsbild des Selbstlernzentrums ist zum einen geprägt durch seine klare Kubatur mit starken, präzise zulaufenden Gebäudeecken und zum anderen durch die homogene fugenlose Gestaltung der Vorhangfassade aus gelochtem Trapezblech.
Insbesondere durch die Wahl dieses Fassadenmaterials, dessen Walzkanten durch die Perforierung „aufgebrochen“ wurden, präsentiert sich das Gebäude zum einen sehr zeitgemäß und schafft gleichzeitig einen „Brückenschlag“ zwischen den bereits realisierten Neubauten mit ihren hellen Blechfassaden und der „Rauigkeit“ der historischen Backsteinbauten.
Neben diesem vermittelnden Ansatz hat das neue Haus für Studierende, dessen Dachfläche als fünfte Ansicht von technischen Aufbauten freigehalten wurde, starken Objektcharakter und bildet somit eine eigenständige Adresse.
(Erschließung, Außenraumbezug)
Die Erschließung erfolgt aus nördlicher und südlicher Richtung über zwei nahezu gleichwertige Haupteingänge, welche durch die im Erdgeschoss zurückspringende Kubatur gut auffindbar sind.
Über diesen einladenden Gestus hinaus entsteht hier ein überdachter Bereich, welcher sich insbesondere im Zusammenhang mit der angrenzenden Platzfläche dazu anbietet, das Lernen in den Sommermonaten in den Außenbereich hinein auszuweiten.
Die großzügigen Glasfassaden im Erdgeschoss unterstreichen diesen engen Bezug zum Außenraum und bieten neben den Blickbeziehungen auch direkte Wegebeziehungen über integrierte Schiebetüren.
(Innenraumkonzept)
Im Inneren gibt sich das barrierefrei gestaltete Gebäude sehr übersichtlich, wobei die Atmosphäre im Erdgeschoss durch einen großen offenen Lernraum mit zugeordneter Cafeteria geprägt ist und im Obergeschoss eine eher ruhigere Atmosphäre dominiert.
Beide Etagen bieten hierbei aufgrund des sehr bedacht ausformulierten Möblierungs- und Akustikkonzeptes die Möglichkeit allein oder in unterschiedlichen Gruppengrößen zu lernen, sei es an den flexiblen Lerninseln, Hochbords oder betretbare Kuben für Kleingruppen.
Eine weitere Besonderheit stellen die kugelförmigen transparenten Hängesessel dar, welche dem nördlichen Raum im Obergeschoss einen eigenen Charakter verleihen. Hier läuft das gelochte Fassadenmaterial gleich einem Filter über die bodenhohen Fenster hinweg und schafft somit eine introvertierte Stimmung bei gleichzeitigem Ausblick auf die Treppenanlage des Campus Nord.
Durch die geschickte Anordnung eines Laubenganges im Obergeschoss, konnte auf notwendige Flure verzichtet werden, zugunsten einer zonierten, aber gleichzeitig offenen Grundrissstruktur, welche den Besucher bei der Suche nach dem individuellen Platz zum Lernen nicht in Sackgassen hineinführt, sondern vielmehr zum „Durchwandern“ des Gebäudes einlädt.
(Belichtung, Materialeinsatz)
Hohe Fensterbänder, ergänzt durch zentral angeordnete Oberlichter, bringen viel Licht ins Gebäudeinnere und sorgen im Zusammenspiel mit hellen Oberflächen für eine freundliche, angenehme Lernatmosphäre.
Das Materialkonzept besticht durch den Einsatz weniger „ehrlicher“ Materialien, welche durch Ihr selbstverständliches Zusammenspiel einen unaufgeregten und gleichzeitig dynamischen Ort formulieren. Ein Haus für interdisziplinäre Kommunikation und Konzentration, welches bereits unmittelbar nach der Einweihung im November 2016 durch die Studierenden in großer Zahl an- und eingenommen wurde.
Schlagworte
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