Architekturobjekt 10 von 22

Architekturobjekte


SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

176 74 Athen, Leoforos Andrea Syngrou 364, Griechenland

Mit freundlicher Unterstützung von ZinCo Dach-Systeme

Das neue Kulturzentrum SNFCC mit Nationaloper und Nationalbibliothek ist eingebettet in eine riesige mediterrane Parklandschaft. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© Yiorgis Yerolymbos

Die Parkanlage ist auch einzigartiger Veranstaltungsort für nächtliche Openair-Konzerte und Outdoor-Events – wie auf dem 4-tägigen Eröffnungsfestival - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© SNFCC / Yiorgis Yerolymbos

Das 23 Hektar große Gelände ist dank Begrünung unschätzbar wertvoll inmitten dichter Bebauung und bietet eine neue Verbindung zum Meer. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© RPBW

Das sich anhebende Gelände kulminiert in der großen Dachterrasse mit Treppenanlage, darunter befindet sich die Nationaloper. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© Yiorgis Yerolymbos

Ringsum die Dachterrasse wachsen Gräser. Die Entwässerung sichert der durchgängige ZinCo-Systemaufbau. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© H. Pangalou and Associates Landscape Architects

Gräserteppich umgibt den „fliegenden Teppich“ – so Renzo Pianos Bezeichnung für das schwebende Solardach. Die Gräser lassen freien Blick und betonen die gewünschte Leichtigkeit. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© egreen

Dieser Weg führt von der Dachterrasse in die große Parklandschaft –  über das grasbewachsene Dach der Nationalbibliothek. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© H. Pangalou and Associates Landscape Architects

Die wahren Dimensionen der Gebäude zeigen sich von der Seite aus, hier der Blick auf die Nationalbibliothek. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© H. Pangalou and Associates Landscape Architects

Die Dachfläche des Parkhauses ist von ihrer Intensivbepflanzung gleich gestaltet wie die Flächen mit Erdanschluss. Einziger Unterschied: hier gibt es geschwungene Gehwege, während sonst lineare Formen dominieren. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© H. Pangalou and Associates Landscape Architects

Lavendel und Olivenbäumen dominieren die mediterrane Bepflanzung auch auf dem Parkhaus. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© H. Pangalou and Associates Landscape Architects

Der ganze Gebäudekomplex fügt sich zur großen Parklandschaft zusammen – üppiges Grün so weit das Auge reicht. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© H. Pangalou and Associates Landscape Architects

Unabhängig vom Standort auf der Grünanlage fällt der Blick doch immer wieder auf die erhabene Dachterrasse. - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© Yiorgis Yerolymbos

ZinCo-Systemaufbau mit Protectodrain PD 250 auf dem Parkhausdach. Intensivbegrünung mit Olivenbäumen 40 – 80 cm Dachgarten-Substrat rund 40 cm Zincolit Plus Systemfilter TG Protectodrain PD 250 Isolierschutzmatte ISM 50 Dachaufbau mit wurzelfester Abdicht - SNFCC Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum, Athen

© ZInCo

Mit freundlicher Unterstützung von ZinCo Dach-Systeme

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Leoforos Andrea Syngrou 364, 176 74 Athen, Griechenland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

08.2016

Nachhaltigkeit

LEED - Platinum

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Renzo Piano Building Workshop, architects

Rue des Archives 34

75004 Paris

Frankreich

Architektur: Landschaftsarchitekt

Deborah Nevins & Associates

Lafayette Street 270

100012 New York

Vereinigte Staaten von Amerika

Architektur: Landschaftsarchitekt

H. Pangalou and Associates Landscape Architects

St. Skoufa 38

10672 Athen

Griechenland

Generalbauunternehmen

JVIT Joint Venture von Salini Impregilo S.p.A.

Via della Dataria 22

00187 Rom

Italien

Generalbauunternehmen

Terna S.A. GEK Group

Mesogeion Avenue 85

11526 Athen

Deutschland

Verwendete Produkte

ZinCo Dach-Systeme

Dachbegrünungen

ZinCo Dachbegrünungs-Systeme

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

170.000 m²

 

Nutzfläche

25.550 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das neue Kulturzentrum SNFCC Athen ist Wahrzeichen für Bildung, Kultur und Nachhaltigkeit – für das griechische Volk sowie im internationalen Kontext. Das mit der LEED-Zertifizierung in Platin gekrönte Bauprojekt ist das Größte in der jüngsten griechischen Geschichte und beherbergt die Nationaloper und Nationalbibliothek, deren Gebäude förmlich eingebettet sind in den 17 Hektar großen Stavros Niarchos Park. Dieser öffentliche Park mit Olivenbäumen und üppiger mediterraner Bepflanzung steigt ebenerdig an bis über die Gebäudedächer auf 32 Meter Höhe. Rund 25.550 m² Dachflächen sind vollständig mit ZinCo-Systemen begrünt und ihre Höhenlage schenkt den Besuchern einen gigantischen Blick auf das nahe Mittelmeer.

SNFCC steht für Stavros Niarchos Foundation Cultural Center und ist eine Schenkung der Stavros Niarchos Foundation an den griechischen Staat. Diese Stiftung ist aus dem Nachlass des gleichnamigen Reeders und Kunstsammlers hervorgegangen und investiert international in philantropische Projekte. Bereits vor der großen Finanzkrise in Griechenland geplant, ist das Kulturzentrum SNFCC ein Projekt, mit dem die Stiftung nun explizit den Folgen der Krise entgegenzuwirken sucht.

Das Kulturzentrum liegt 4 km südlich von Athens Zentrum an der Faleron-Bucht in Kallithea. Kallithea war einer der frühesten Seehäfen Athens und ist heute der am dichtesten besiedelte Stadtteil Athens. Das insgesamt 23 Hektar große Grundstück in unmittelbarer Meeresnähe war vormals Pferderennbahn und dann übrig gebliebener Parkplatz von den Olympischen Spielen 2004. Der neue Park bringt nun wertvollen Grünraum in das Häusermeer und schafft dank seiner Architektur auch eine neue Verbindung zum Meer – über die trennende Ufer-Autobahn hinweg.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Verbindung zwischen Stadt und Meer
„Eine visuelle und physische Verbindung mit dem Wasser zu schaffen“, das ist die Idee des weltberühmten Architekten Renzo Piano, der hier seine Handschrift verwirklicht hat. Eine begrünte Brücke führt als Fußgängerzone vom Meeresufer auf das Gelände. Parallel zu dieser „Esplanade“ schafft ein künstlich angelegter Wasserkanal ebenfalls physische Beziehung zum Wasser. Für die visuelle Verbindung – den freien Blick aufs Meer – sorgt die gezielte Anhebung des Geländes auf 32 Meter Höhe. Das ansteigende Parkgelände kulminiert in einer Dachterrasse mit Treppenanlage, welche von einem 10.000 m² großen, dünnen Solardach überspannt ist – von Renzo Piano „fliegender Teppich“ genannt. Diese futuristische Konstruktion ist wegen thermischer Ausdehnung, Wind und Erdbebengefahr auf Säulen gebaut, mit einem stoßdämpfenden System – und in dieser Dimension weltweit einzigartig. Das Solardach hat eine Leistung von 1,5 Megawatt und spendet wertvollen Schatten für die Besucher, die von der Dachterrasse aus einen spektakulären Blick über Stadt und Mittelmeer genießen. Eine 360°-Rundumsicht haben an diesem erhabenen Standort auch die Besucher des Bibliothek-Leseraums „Lighthouse“, der sich mittig unter dem Solardach befindet und rundum verglast ist.

Gebäude tauchen unter
Der Gebäudekomplex umfasst insgesamt ca. 25.550 m² Dachfläche und verschwindet dank vollständiger Begrünung förmlich in der Parklandschaft. Das hat den zusätzlichen Nutzen, dass die Räume vor Sonneneinstrahlung geschützt sind und damit Energie für die Klimaanlagen eingespart wird.
Unterhalb der erwähnten Dachterrasse (ca. 6.950 m²) präsentiert sich die griechische Nationaloper mit zwei multimedialen Konzertsälen auf klanglich wie bühnentechnisch höchstem Niveau. Alle sechs Stockwerke der Nationaloper werden von der Lobby umspannt, deren ebenerdiger Zugang sich an der sogenannten „Agora“ beim Wasserkanal befindet. Dieser Vorplatz am Einschnitt des Gebäudekomplexes bietet gleichsam Zugang zur griechischen Nationalbibliothek nebenan. Die Nationalbibliothek (ca. 6.150 m² Dachfläche) ist konzipiert als transparenter Raum, der Wissen jedermann zugänglich macht. Dazu dienen auch freie Computer- und Internetnutzung sowie kostenlose Bildungsprogramme.
Zum Gebäudekomplex gehört außerdem ein Parkhaus mit 1000 Stellplätzen (ca. 8950 m² Dachfläche), welches ebenso wie Betriebs- und Entsorgungsgebäude (zusammen ca. 1700 m²) und Lieferzufahrt „Pufferzone“ (ca. 1800 m²) unter dem üppigen Grün verschwindet.

Passende Systemaufbauten für Dachterrasse und Gräser
Die Ausführung der Dachbegrünungsarbeiten verlief sehr vorbildlich, so waren straffe Organisation und Sauberkeit auf der Baustelle augenscheinlich.
Grundlage auf den bis 5° geneigten Betondächern war stets eine wurzelfeste bituminöse Abdichtung. Verwendet sind auf den Gebäuden aber objektspezifisch unterschiedliche ZinCo-Systemaufbauten. So sind die griechische Nationalbibliothek und die griechische Nationaloper als Umkehrdächer ausgeführt und erforderten diffusionsoffene Systemaufbauten.
Die Nationaloper erhielt den Systemaufbau mit Stabilodrain SD 30, da hier die erwähnte Dachterrasse mit Gehbelägen realisiert wurde, welche vornehmlich Dränage und Druckfestigkeit verlangt. Erste Lage auf der Umkehr-Wärmedämmung war das luft- und dampfdurchlässige Trenn- und Gleitvlies TGV 21, darauf folgten die 1 x 2 m großen Stabilodrain-Elemente, welche im begehbaren Bereich als verlorene Schalung fungieren und einen hellen, fugenlosen Ortbeton-Belag tragen. Die Entwässerung dieser Flächen sichert Stabilodrain hier durchgängig – auch unter den Gehbelägen selbst bei Starkregen.
Für die geplante Gräserbepflanzung ringsum die Belagsflächen der Oper und der angrenzenden Nationalbibliothek wurde aufgrund seiner hohen Wasserspeicherkapazität der klassische Systemaufbau für die Semi-Intensivbegrünung mit Floradrain FD 40 verbaut. (Trenn- und Gleitvlies TGV 21, Dränage-Element FD 40, Systemfilter SF). Auf den Systemfilter wurden rund 15-18 cm lokal aufbereitetes Substrat der ZinCo-Partnerfirma egreen aufgebracht, abschließend wurden die Gräser gepflanzt. Selbst bei Starkregen gewährleisten Stabilodrain und Floradrain die vollflächige Dränage, auch unter den Gehbelägen.

Parkhaus mit Olivenbäumen
Das tragfähige, ungedämmte Dach des Parkhauses erhielt den ZinCo-Systemaufbau mit Protectodrain PD 250. Diese stabile, hoch belastbare Dränageplatte mit unterseitig aufkaschierter Gummischutzmatte ist deshalb ideal, da sie bereits in der Bauphase hervorragende Schutzfunktion bietet. Nach Verlegung derselben auf der Isolierschutzmatte ISM 50 war das Dach mit Baufahrzeugen befahrbar. Über das stabile Systemfilter TG kamen sodann 40 cm Zincolit Plus und weitere mindestens 40 cm Dachgarten-Substrat. Unter den Olivenbäumen beträgt die Substrathöhe insgesamt sogar bis zu 120 cm. Dank Einsatz von Turbobag und Radladern waren Aufbringung und Verteilung der riesigen Substratmengen aber ein überschaubarer Aufwand.  
Da die geplanten Gehwege niveaugleich mit der Substratoberfläche verlaufen sollten, war leichtes Auffüllmaterial gefragt. So verbaute man Schaumglasschotter bis zu einem Meter hoch und darauf ein Sand-Lehmgemisch als natürlichen Oberflächenbelag.
Aufgrund der einheitlichen mediterranen Bepflanzung geht die Dachbegrünung nahtlos in den angrenzenden Park über, welcher bis zur Gebäudehöhe aufgeschüttet ist und von diesem Niveau aus keilförmig abfällt. Alles zusammen ergaben sich stolze 17 Hektar öffentliche Grünfläche. Inmitten von insgesamt 1450 neu gepflanzen Bäumen und 280.000 Sträuchern entdecken Besucher faszinierende Gartenidyllen, des Weiteren ein Labyrinth, einen Sportpark, Spielplätze und Brunnen. Die nötige regelmäßige Bewässerung sämtlicher Grünflächen erfolgt über eine automatische Tröpfchenbewässerungs-Anlage.


Ein Kilometer Geländer
Da sich die gesamte Parkanlage in die Höhe erstreckt, erforderte dies ringsum beeindruckende 1070 laufende Meter Geländer. Auch hierfür bot ZinCo die bautechnisch beste Lösung. Die Geländerbasis GB, eine 1 x 2 m große, speziell ausgeformte Platte mit unterseitigen Aussteifungsprofilen, wird in den Dachbegrünungsaufbau integriert und durch die Auflast von Terrassenbelag beziehungsweise Substrat gehalten. Dieses geniale System bietet so eine flächige Lastverteilung und kommt gänzlich ohne Dachdurchdringungen aus, was Schwachstellen in der Dachabdichtung und Wärmebrücken vermeidet. Auf der Geländerbasis erfolgte die Montage der Geländer, die von Renzo Piano eigens entworfen wurden. Fast überall sind die Geländer etwa zwei Meter ins Dachinnere gerückt, weshalb die meisten Geländerbasisplatten gleichzeitig mit dem ZinCo-Absturzsicherungssystem Fallnet Rail kombiniert sind. Dazu wurden Schienenhalter und Schienen inklusive beweglicher Anschlagpunkte montiert. Dort kann sich eine Einzelperson mit der persönlichen Schutzausrüstung einhängen und im schmalen Dachrandbereich Pflegearbeiten sicher ausführen. Der Einsatz erstreckte sich letztlich über die Dächer hinaus auch auf die Bereiche mit Erdanschluss, wo das Parkgelände ebenfalls noch hohe Absturzkanten aufweist.
Im Vordergrund stand nach Idee des Architekten und der Landschaftsplaner ein Hügel mit mediterraner Bepflanzung, die teilweise auch über den Dachrand hinauswächst. Selbst die Wege der Parkanlage führen oft nicht einmal bis an die Geländer, da die Randbereiche absichtlich dicht bepflanzt sind.

Zukunftsfähig
SNFCC ist das erste kulturelle Projekt dieser Größenordnung in Griechenland mit LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) in Platin. Sogar europaweit gab es bis zu diesem Zeitpunkt kein anderes Projekt dieser Dimension mit LEED-Zertifizierung. Athen und Griechenland haben mit dem Kulturzentrum eine neue institutionelle Grundlage von der Stavros Niarchos Foundation erhalten – zu ihrer Stärkung im globalen Kontext des 21. Jahrhunderts. Eine international konkurrenzfähige Oper und eine Nationalbibliothek als Grundlage für Bildung und Kultur, direkt am Meer gelegen und gebettet in eine einzigartige Parklandschaft, welche ein ganz besonderes Ambiente bietet für Openair-Konzerte und Outdoor-Events für bis zu 32.000 Besucher. SNFCC soll nicht nur Arbeitsplätze schaffen und Touristen anlocken, sondern insgesamt eine transformative Wirkung haben – so der Wunsch für die Zukunft.

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