Architekturobjekt 7 von 37

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


Solebad Bad Wimpfen

74206 Bad Wimpfen, Osterbergstraße 16

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: 4a Architekten GmbH

Atmosphärische Abendstimmung - Solebad Bad Wimpfen

© Uwe_Ditz_Artist_Germany

Foyer mit Blick in die Badehalle - Solebad Bad Wimpfen

© Uwe_Ditz_Artist_Germany

Eingang Solebad - Solebad Bad Wimpfen

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Fönbereich - Solebad Bad Wimpfen

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Umkleiden - Solebad Bad Wimpfen

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Außen - Innen - Solebad Bad Wimpfen

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Badehalle - Solebad Bad Wimpfen

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Dampfsauna - Solebad Bad Wimpfen

© Uwe_Ditz_Artist_Germany

Dampfsauna - Solebad Bad Wimpfen

© Uwe_Ditz_Artist_Germany

Ruhebereich - Solebad Bad Wimpfen

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Sole-Außenbecken - Solebad Bad Wimpfen

© Uwe_Ditz_Artist_Germany

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: 4a Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Osterbergstraße 16, 74206 Bad Wimpfen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

05.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

4a Architekten GmbH

Hallstr. 25

70376 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 3893000-0

kontakt@4a-architekten.de

Bauleitung (LPH 8)

Bau Werk Stadt | Jürgen Gruber

Breitscheidstr. 78

70176 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 6368090

bws@bau-werk-stadt.com

Projektsteuerung, Objektüberwachung

Klotz und Partner GmbH

Leuschnerstraße 3

70174 Stuttgart

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Fischer und Friedrich Ingenieurgesellschaft für Tragwerksplanung mbH

Siemensstraße 5

70736 Fellbach

Deutschland

Fachplanung: Bauphysik

Kurz und Fischer GmbH Beratende Ingenieure

Brückenstr. 9

71364 Winnenden

Deutschland

Tel. +49 7195 91470

info@kurz-fischer.de

Fachplanung: Brandschutz

Halfkann + Kirchner

Friedrichstraße 10

70174 Stuttgart

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

L&P Beratende Ingenieure GmbH

Feldkirchener Str. 35

85540 Haar

Deutschland

Fachplanung: Elektrotechnik

E. u. P. Schnell Beratende Ingenieure VDI

Zettachring 10

70567 Stuttgart

Deutschland

Architekturfotografie

Uwe Ditz — Photography

Falbenhennenstraße 8b

70180 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 541032

info@uwe-ditz.com

Verwendete Produkte

AXTER

Dach

dormakaba

Obertürenschließer

FSB Franz Schneider Brakel

Fenstergriffe

FSB Franz Schneider Brakel

Türdrücker

GEZE

Obertürenschließer

HKS-Systems GmbH

Kassensystem

KLAFS

Dampfbadkabinen

SimonsVoss Technologies

Schließanlagen

Trend Group S.p.A. Vertretungsbüro Deutschland

Glasmosaikfliesen

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

15.800 m³

 

Bruttogrundfläche

1.500 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Seit Ende der 1970er Jahre bildet das von den Stuttgarter Architekten Geier+Geier geplante Solebad das Herzstück des Gebäudeensembles mit Kurklinik, Hotel und Kursaal in Bad Wimpfen. Baulich ist das Bad über ein gemeinsames Foyer mit dem Kursaal verbunden. Aufgrund dieser guten Lage mit direkter Anbindung an die Klinik sowie an die Parkgarage des Kursaals, entschied sich der Bauherr für die Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes anstelle eines Neubaus. Eine Sanierung ermöglichte es, das Ensemble weitestgehend unberührt zu lassen und damit Ressourcen zu schonen. Zudem prägen durch den Erhalt der bestehenden Bausubstanz weiterhin charakteristische Elemente die sanierte Badehalle und sorgen nach der Modernisierung für hohen Wiedererkennungswert.

Um das Heilbad aus den 70er Jahren fit für die Zukunft zu machen, war nicht nur eine Umgestaltung und Erweiterung der Anlage erforderlich, sondern die komplette Bädertechnik musste erneuert werden. Die gestalterische Sanierung umfasste die zentrale Badehalle mit Eingangsbereich und Foyer, den Umkleidetrakt sowie den Außenbereich mit einem Außenbecken. Grundstruktur und Tragwerk des Bestandsgebäudes blieben weitestgehend erhalten und damit auch der charakteristische, polygonale Grundriss der bestehenden Badehalle. Lediglich zum Kurpark hin wurde der Grundriss aufgelöst und die Fassade für mehr Liegeflächen nach außen versetzt. Das als Sechseck ausgebildete Soleinnenbecken wurde mit neuen Oberflächen, einem neuen Beckenrand und einem komfortablen Einstieg versehen. Über dem Becken spannt sich eine neue, markant gefaltete Holzlamellendecke wie ein Baldachin über die Badenden. Die Decke verleiht dem Innenraum nicht nur eine ganz besondere Atmosphäre, sondern sorgt auch für eine angenehme Akustik. Das neue gläserne Dampfbad grenzt unmittelbar an den Ausschwimmkanal in der Badehalle an. Dahinter liegt geschützt ein Ruheraum mit Blick in den Außenbereich. Auch Dampfbad, Ruheraum und die Sanitärbereiche sind mit akustisch wirksamen Holzlamellendecken verkleidet. Das Soleaußenbecken wurde ebenfalls vollständig saniert und mit neuen Oberflächen versehen. Es hat neben einem Ausschwimmkanal, Nackenduschen und Sprudelliegen zwei weitere Ausstiege für einen erhöhten Komfort erhalten.

Dem Innenraum verleihen warme Farben und Materialien Atmosphäre und eine elegante Optik, Akzente setzen ockerfarbene Wände sowie die in kräftigem Grün gestalteten Umkleiden und Spinde. Die schwarzen Mosaikfliesen im Dampfbad bilden einen ruhigen Kontrast zur offen gestalteten Badehalle. Einen besonderen Effekt erzeugt die raumhohe Salzsteinwand im Ruheraum, die in unterschiedlichen Farben hinterleuchtet werden kann.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Um das Heilbad aus den 70er Jahren fit für die Zukunft zu machen, war nicht nur eine Umgestaltung und Erweiterung der Anlage erforderlich, sondern die komplette Bädertechnik musste erneuert werden. Eine solche Totalsanierung innerhalb eines bestehenden Gebäudekomplexes, bei dem einzelne Bauabschnitte miteinander verbunden sind, ist aufwändig und erfordert ein hohes Maß an Flexibilität in Planung und Ausführung. Hinzu kommt, dass die bestehenden Räume für die neue Haustechnik oftmals nicht ausreichend sind. Der Platzbedarf für die technischen Anlagen ist enorm gestiegen, das erfordert insbesondere für Sanierungsprojekte unkonventionelle Lösungen. Beim Solebad konnte die Lüftungstechnik auf dem Dach platziert werden, das ließ sich gut mit der Gestaltung des Gebäudes in Einklang bringen. Eine unterirdische Lösung war durch die enge Bestandsbebauung nicht möglich.

Der Kurverwaltung war es ein großes Anliegen, den Duktus des bestehenden Bades beizubehalten und die ursprüngliche Identität zu bewahren. Schließlich besuchen aufgrund der heilenden Wirkung des Solewassers vorwiegend ältere Badegäste das Solebad – und diese sollten nach der Sanierung des Bades im Neuen das Alte wiedererkennen. Deshalb prägen charakteristische Elemente aus dem Bestand weiterhin das sanierte Solebad, wie beispielweise das als Sechseck ausgebildete Innenbecken mit der darüber liegenden, markanten Deckenstruktur. Der hohe Wiedererkennungswert sorgt dafür, dass die Badegäste sich heimisch und wohl fühlen. Hinzu kommt eine eher gediegene und ruhige Atmosphäre. Sie verleiht dem Bad eine hohe Wertigkeit und spiegelt zugleich das Bedürfnis der Besucherstruktur.

Nachhaltigkeit

Die bestehenden technischen Anlagen aus dem Jahre 1987 mussten bis auf wenige bereits sanierte Anlagenteile komplett erneuert werden. Auch aufgrund der umfangreichen Betonsanierungsmaßnahmen in den Technikzentralen musste die Anlagentechnik weitestgehend zurückgebaut werden. Für das Solebad wird in Bad Wimpfen aus einer ca. 150m tiefen Bohrung gesättigte Sole gefördert. Die gesättigte Sole wird dem Badewasser im Bereich der Rohwasserspeicher zugemischt, sodass im Becken ca. 2,5% Solegehalt vorhanden sind. Aufgrund der korrosiven Sole musste ein besonderes Augenmerk auf die zu verwendenden Materialen gelegt werden, damit diese bei Betrieb mit Sole keinen Schaden nehmen. Dies betrifft insbesondere die Lüftungsanlagen mit Vollkunststoffauskleidung und die Badewassertechnik u.a. mit Wärmetauscher aus Titan.

Badewassertechnik
Die Aufbereitung des Badewassers erfolgt nach den Anforderungen der DIN 19643 mit Mehrschicht-Druckfilter aus GFK. Als Desinfektionsmittel kommt Chlorgas in 65kg-Flaschen zur Anwendung, dazu wurde der bestehende Chlorgasraum saniert.
Folgende neue Aufbereitungskreisläufe wurden ausgeführt:

Kreislauf 1 – Sole-Außenbecken
• Volumenstrom = 206 m³/h
• 2 St. Mehrschichtfilter je D = 2,60m
• Wasserfläche 222 m², Wassertiefe 1,34m
• Solegehalt max. 2,5%
• Attraktionen: Sprudelsitzbank, Sprudelliegen, Nackenduschen, Massagedüsen

Kreislauf 2 – Sole-Innenbecken
• Volumenstrom = 181 m³/h
• 2 St. Mehrschichtfilter je D = 2,60m
• Wasserfläche 151 m², Wassertiefe 1,34m
• Solegehalt max. 2,0%
• Attraktionen: Sprudelsitzbank, Bodensprudler, Massagedüsen

Jeder Kreislauf hat eine getrennte Chlorreglung, Mess- und Dosiertechnik und Beckenwassererwärmung. Die technischen Anlagen werden vollautomatisch über eine SPS geregelt und sind komplett visualisiert und über ein Touchpanel bedienbar. Das Rückspülwasser für die Filterrückspülung wird einem eigenen Spülwasserbehälter entnommen, welcher separat gechlort und umgewälzt wird. Dieser Behälter wird über eine Stetslauf-Wärmerückgewinnung mit entwärmten Wasser gefüllt, die entzogene Wärme wird im Gegenzug dem Frischwasser zu den Rohwasserspeichern zugeführt.

Sämtliche Badewasserpumpen sind mit Energiesparmotoren der Effizienzklasse IE5 ausgestattet und werden belastungsabhängig über Frequenzumformer mit einer Volumenstromregelung energieeffizient eingesetzt. Für die Reinwassereinströmung in die Becken wurde die horizontale Einströmung über Bodendüsen gewählt, das Beckenwasser wird dann zu 100% über die Überlaufrinnen abgeführt. Dadurch ergibt sich eine optimale Durchmischung des Beckenwassers mit dem Desinfektionsmittel.

Heizungstechnik
Das Solebad wird über ein Fernwärmenetz mit Biogas als Energieträger sehr umweltfreundlich beheizt. Bei der Auslegung der Wärmetauscher und Heizungsregelkreise wurde auf ein besonders niedriges Temperaturniveau geachtet. Zur Beheizung des Sole-Außenbeckens wurde ein Platten-Wärmetauscher mit 600KW, für das Sole-Innenbecken mit 220 KW Leistung installiert. Der nicht unterkellerte Umkleidebereich wurde mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.

Sanitärtechnik
Bodenabläufe und Entwässerungsrinnen im und außerhalb vom Gebäude wurden so gewählt, dass eine einfache und schnelle Reinigung möglich ist und es zu keiner „Pfützenbildung“ kommt. Um Schäden durch den Einsatz von Sole an den Bodenabläufen zu vermeiden, wurden speziell entwickelte Bodenabläufe aus PVC eingesetzt. Ebenfalls wurden in den einzelnen Bereichen ausreichend Reinigungsschlauchanschlüsse ausgeführt, um eine schnelle und wirtschaftliche Reinigung zu ermöglichen. Das komplette Trinkwassernetz ist mit Edelstahlrohren ausgeführt und nach dem Stand der Technik komplett durchströmt, auch wenn keine Abnahme stattfindet. Über ein zentrales BUS-System werden außerhalb der Betriebszeiten automatische Hygienespülungen im Bereich der Duschen durchgeführt.

Lüftungstechnik
Für die verschiedenen Raumbereiche (Temperatur und Feuchte) wurden jeweils separate Lüftungsanlagen montiert. Es wurde darauf Wert gelegt, dass die Lüftungsanlagen einen möglichst hohen Wärmerückgewinnungsgrad aufweisen und solebeständig ausgeführt wurden. Lüftungskanäle wurden in Kunststoff PPs-Material bzw. aus verzinktem Stahlblech mit 2-facher PU-Beschichtung ausgeführt. Die beiden Lüftungsgeräte für die Schwimmhalle mit einer kompletten Kunststoffplattenauskleidung weisen eine Gesamtluftmenge von 16.000 m³/h auf. Die Lüftungsgeräte für die Umkleide- und Vorreinigungszone waren im Bestand als getrennte Zu- und Abluftgeräte ohne Wärmerückgewinnung in der Technikzentrale UG aufgestellt. Im Zuge der Sanierung wurde ein neues Zentrallüftungsgerät mit Kreuzstrom-Plattenwärmetauscher mit einer Luftmenge von 8.200 m³/h auf dem Dach der Umkleide aufgestellt, die Zuluft für die Duschen wurde mit einem Luftnacherhitzer ausgestattet. Die Technikzentralen werden über ein Zu- und Abluftgerät mit 1.500m³/h be- und entlüftet.
 

Auszeichnungen

Winner Iconic Awards 2022

Schlagworte

Solebad, Bad Wimpfen, Kurbad, Sanierung, Modernisierung, Bäderbau, Schwimmbad, Baukultur, Identität, Bäderarchitektur

Objektdetails

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