Architekturobjekt 97 von 104

Architekturobjekte


Sony Center am Potsdamer Platz

Mit freundlicher Unterstützung von CLAGE

Das spektakuläre, aufgefächerte Zeltdach symbolisiert eines der Wahrzeichen Japans, den heiligen Berg Fujisan. So spiegelt sich in der Architektur ein Stück Heimat des Bauherren wieder. - Sony Center am Potsdamer Platz

© haddenhorstfotografie.de

Mit freundlicher Unterstützung von CLAGE

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

10785 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

07.2012

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Innenarchitekt

Murphy/Jahn Architects

East Wacker Drive 35

60601 Illinois/Chicago

Vereinigte Staaten von Amerika

Tel. 001/4277300

Verwendete Produkte

Guardian

Verglasung

SunGuard® - Sonnenschutzgläser für moderne Architektur

REGUPOL Germany

Elastische Bodenbeläge

Elastische Bodenbeläge für Messen und Events

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Sony Center am Potsdamer Platz ist eines der international bekannten Architekturobjekte Berlins und vereint beispielhaft für urbanes Leben das Arbeiten, Wohnen und Entertainment. Mit Blick auf die Verantwortung für die Umwelt und Schonung von Ressourcen wurde nun in dem Wohngebäude „Esplanade Residence“ die bisherige zentrale Warmwasserversorgung durch ein neues, dezentrales Konzept ersetzt. Die Installation von energiesparenden, elektronischen Durchlauferhitzern sorgt seitdem für mehr Energieeffizienz.

Das vom Chicagoer Architekturbüro Murphy-Jahn geplante Gebäudeensemble am Potsdamer Platz besteht aus sieben Gebäudeeinheiten unterschiedlichster Nutzung. Nicht nur die Mitarbeiter nationaler und internationaler Unternehmen sondern auch die Bewohner und die bis zu 8 Millionen Besucher jährlich schätzen das außergewöhnliche Ambiente. Internationale Filmpremieren und weitere hochkarätige Events gehören genauso wie kulinarische Highlights in den sieben Restaurants zum Alltag des Sony Centers am Potsdamer Platz.

Auf einer Brutto-Geschossfläche von ca. 132.500 m² werden den Nutzern und den Bewohnern der mehr als 134 Wohneinheiten in der „Esplanade Residence“ gehobene Arbeits- und Lebensbedingungen sowie vielfältige Freizeitangebote in außergewöhnlichem Ambiente geboten.

Im Zentrum der Gesamtbebauung auf dem Grundstück in Berlin-Mitte fügt das spektakuläre, aufgefächerte Zeltdach die im Dreieck angeordneten Unikate moderner und geschichtlicher Architektur aneinander. Der Legende nach symbolisiert es eines der Wahrzeichen Japans, den heiligen Berg Fujisan und trägt ein Stück Heimat des Bauherren in sich.

Die Modernität und der hohe Anspruch der Gebäudearchitektur soll sich auch in der Innenausstattung und in der Haustechnik spiegeln. Dabei steht die Verantwortung für die Umwelt und der Schonung von Ressourcen im Mittelpunkt. Deshalb wurde die bestehende zentrale Warmwasserversorgung in den 134 Wohnungen der „Esplande Residence“ auf den Prüfstand gestellt.

Gesetzesänderungen der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) fordern neue Meldepflichten

In zentralen Warmwasseranlagen muss das Wasser im Speicher und im Rohrleitungssystem zum gesundheitlichen Schutz auf 60 °C erhitzt werden. Zusätzlich verlangt die aktuelle Trinkwasserverordnung bei zentralen Anlagen ab 400 Litern Speicherinhalt oder bei 3 Litern Wasserinhalt zwischen dem Trinkwassererwärmungssystem und der Entnahmestelle regelmäßige Untersuchungen. Diese Kontroll- und Meldepflichten sollen sicherstellen, dass eine gesundheitsgefährdende Vermehrung von Legionellen im Trinkwasser vermieden wird.

Das ständige Aufheizen großer Wassermengen zur thermischen Desinfektion ist jedoch nicht energieeffizient, da das Wasser nur in niedrigeren Temperaturen genutzt wird.

Eine zeitgemäße Alternative ist die dezentrale Warmwasserversorgung. Dabei werden elektronische Durchlauferhitzer direkt an den jeweiligen Zapfstellen installiert und erwärmen das kalte Wasser sekundenschnell auf die vorgewählte Temperatur während es durch das Gerät strömt. Das erwärmte Wasser wird sofort verbraucht. Mit dem Schließen der Armatur schaltet sich das Gerät automatisch wieder aus. Da kein warmes Wasser gespeichert wird, können sich auch keine Legionellen vermehren.

CLAGE-Objektberater helfen bei der Planung

In der „Esplande Residence“ bestand nun die Aufgabe darin, das bestehende zentrale Konzept zur Warmwasserversorgung den gestellten Anforderungen an mehr Energieeffizienz anzupassen. Im Unternehmen CLAGE stehen dafür Objektberater zur Verfügung, die Architekten und Ingenieure bereits während der Planungsphase kompetent unterstützen und nach den bestmöglichen Lösungen streben. Mit der langjährigen Erfahrung in der Gebäudetechnik ist es dem Lüneburger Unternehmen immer wieder möglich, auch spezielle und ganz individuelle Wünsche der Eigentümer von Wohn- und Bürogebäuden, Krankenhäusern, Produktionsanlagen, Gewerbe- und Freizeitkomplexen bei Neubau oder im Renovierungsfall zu berücksichtigen.

Im Fall der  „Esplande Residence“ wurde ein kompletter Wechsel von der bestehenden zentralen zu einer dezentralen Warmwasserversorgung vorgeschlagen. Damit konnte die Energieeinsparverordnung (EnEV) ebenso berücksichtigt werden, wie die jüngsten Gesetzesänderungen der Trinkwasserverordnung (TrinkwV).

Bei der Realisierung des Rückbaus der zentralen Warmwasserversorgung stand für die Planer auch die Nutzungsqualität der Wohneinheiten im Vordergrund. So wurde im Vorfeld der Sanierungsmaßnahmen das Nutzungsverhalten der Mieter untersucht. Technischen Varianten, Einsparpotentiale und gebäudetechnische Umsetzungsmöglichkeiten wurden geprüft und bewertet. Im Ergebnis entstand ein Maßnahmenkatalog, der die individuellen Anforderungen mit innovativen technischen Lösungen verband.

„Mit Blick auf Energieeffizienz, Komfort und Hygiene ist der Einsatz von elektronischen Durchlauferhitzern in den Wohneinheiten der „Esplanade Residence“  ratsam“ so Jürgen Unseld, Vertriebsleiter der Firma CLAGE. „Damit können wir den Eigentümern eine effiziente und kostengünstige Lösung bieten“. Diese Empfehlung wurde dann auch in die Praxis umgesetzt.

Dezentrale Warmwasserversorgung mit elektronischen Durchlauferhitzern als zukunftsfähiges Konzept

Die Warmwasserversorgung erfolgte in der „Esplanade Residence“ bisher über die Ankopplung an das Heizsystem. Hierbei wurde das Wasser in zentralen Speichern erwärmt und dann durch zusätzliche Warmwasser-Leitungssysteme mit einer Begleitheizung zu den jeweiligen Entnahmestellen geleitet. Die hygienischen Anforderungen bei der zentralen Warmwasserversorgung machten es erforderlich, dass das Wasser auf mindestens 60°C vorgeheizt werden musste. Durch Zumischen von kaltem Wasser wurde die Temperatur an der Zapfstelle dann auf die gewünschte, komfortable Temperatur reduziert. Allein die Speicherung und die Weiterleitung über zum Teil komplexe Leitungssysteme führten bei der zentralen Warmwasserversorgung zu erheblichen Energie- und Wärmeverlusten.

Durch die Installation des neuen dezentralen Systems ließen sich diese Energieverluste vermeiden. Die Warmwasserversorgung wurde von der Heizungsanlage getrennt. Einzelne Durchlauferhitzer stellen das warme Wasser jetzt direkt an der jeweiligen Entnahmestelle bereit. Sowohl die Wassermenge als auch die -temperatur wurde auf das individuelle Nutzungsverhalten der Mieter abgestimmt. Wärmeverluste durch lange Leitungswege wurden komplett vermieden. Vor allem in Fällen, in denen das Warmwasser nur selten benötigt wird, wie z.B. bei Zweitwohnungen, bietet eine dezentrale Warmwasserversorgung erhebliche Kostenvorteile. So war der Hauptgrund für die Umstellung auch die erwartete Einsparung von Kosten für Umlaufbetrieb und Begleitheizung in Höhe von ca. 60.000 bis 80.000 Euro pro Jahr.

Elektronische Durchlauferhitzer sind in puncto Wirtschaftlichkeit und Komfort kaum zu überbieten, denn es wird nur das benötigte Wasser direkt während des Durchströmens auf die vorgewählte Temperatur erwärmt. Zusätzliche Maßnahmen, wie z.B. Rohrdämmungen von Leitungssystemen gemäß EnEV können unberücksichtigt bleiben.

In der „Esplanade Residence“ eingebaute Geräte

Insgesamt wurden 192 vollelektronische Durchlauferhitzer des Typs DSX SERVOTRONIC MPS® und 70 elektronische Durchlauferhitzer des Typs CFX-U FUNKTRONIC MPS® in den 134 Wohnungen installiert. Die Geräte der Baureihe DSX fügen sich mit ihrer flachen Bauweise und dem attraktiven Design in jede Badumgebung ein. Das Multifunktionsdisplay mit Textanzeige und temperaturabhängiger Hintergrundbeleuchtung, Energiemonitor als Verbrauchsanzeige sowie umfangreichen Betriebs- und Serviceinformationen sorgt für perfekten Bedienkomfort. Vier Anwendungstasten, Menü- und Setuptaste sowie zwei Temperatur- und Menüauswahltasten ermöglichen die intuitive Bedienung des Gerätes. Modernste Regelungs- und Sicherheitselektronik sowie qualitativ hochwertige Komponenten wie der Keramik-Temperaturfühler, die präzise und wartungsarme Messturbine und das strömungsoptimierte Heizsystem IES® mit Edelstahl-Heizwendeln gewährleisten einen zuverlässigen und energieeffizienten Betrieb. Über eine Funkfernbedienung lassen sich bei Bedarf, d.h. bei Montage in nicht unmittelbarer Umgebung der Zapfstelle oder unauffälliger Montage (z.B. in einem Badmöbel), alle Funktionen ebenso komfortabel und einfach steuern. Die Funkfernbedienung FX lässt sich an der Wand montieren oder kann frei aufgestellt werden und ermöglicht die Bedienung des Durchlauferhitzers über eine Entfernung von bis zu 30 Meter im Gebäude.

Für den Einsatz im Küchenbereich wurden 70 elektronische Untertisch-Durchlauferhitzer CFX-U in den Wohnungen der „Esplanade Residence“  installiert. Ihre kompakte Bauweise begünstigte den platzsparenden Einbau. Über den außenliegenden 3/8“-Wasserschluss ließen sie sich problemlos direkt an die Spültischarmatur anschließen. Nach der Wandmontage und dem Anschluss der vorhandenen Netzleitung waren die Geräte sofort einsatzbereit.

Die energieeffizienten Untertisch-Durchlauferhitzer liefern seither, anders als die in Küchen häufig eingesetzten Kleinspeicher, unbegrenzt lange heißes Wasser. Sie werden über eine Funkfernbedienung geregelt, die mit einem magnetischen Wandhalter griffgünstig platziert werden kann. Über zwei Speichertasten lassen sich in der Küche übliche Nutzungstemperaturen von 35°C zum Händewaschen und heiße 48°C zum Spülen schnell und einfach abrufen. Jede andere Temperatur zwischen 20°C und 60°C ist jedoch ebenso einstellbar.

Fazit
Mit dem Wechsel von einer zentralen zu einer dezentralen Warmwasserversorgung in den Wohnungen der „Esplande Residence“ im Sony Center am Potsdamer Platz ist es den Planern gelungen, alle relevanten Faktoren wie Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Hygiene und Komfort maßgeblich zu verbessern. Auch die Betriebskostenabrechnung wurde durch den Einbau der dezentralen Durchlauferhitzer deutlich vereinfacht.

Autor: Dipl.-Ing. Olaf Wiechers (Architekt)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

134

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