Spätgotische Hallenkirche St. Jodokus, Bielefeld
33602 Bielefeld, Klosterplatz 1
Mit freundlicher Unterstützung von GROHE
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Klosterplatz 1, 33602 Bielefeld, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
01.2013
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Um die räumlichen Qualitäten, ihre Besonderheiten und liturgischen Bedeutungen, Bestimmungen und Abläufe zu stärken, befragten sie jede Figur, jede Nische, jedes Möbel und jeden liturgischen Gegenstand nach der richtigen Stelle, dem richtigen Grad an Konzentration und Intensität, dem richtigen Licht sowie dem Verhältnis von Nah- und Fernwirkung. Die Lichtgestaltung orientiert sich an den zentralen Momenten der Liturgie und rückt die Schätze der spätgotischen Kirche in den Fokus: Kunsthistorisch bedeutsame Heiligenfiguren inszenierten Reuter Schoger in separaten Seitenkapellen, für die Opferlichter entwarfen sie mit Messing ausgekleidete Wandnischen, ein speziell entwickeltes Lüftungssystem sorgt dafür, dass sie nicht verrußen.
Damit überzeugten sie nicht nur das Preisgericht, sondern auch die Jury des Architekturpreises "Farbe, Material, Oberfläche".
Die Farbgestaltung setzt auf starke Hell-Dunkel-Kontraste, weiß gekalkte Wandflächen und den Boden aus ortstypischem dunkelvioletten Sandstein.
Um den Chorraum als Konzentrationspunkt für die Liturgie der gesamten Gemeinde zu öffnen und den Blick auf das sakrale Geschehen zu konzentrieren, versetzten Reuter Schoger das faltbare Ikonenretabel von Alexej Saweljew (1962) in die dem Kreuzgang angegliederte Franziskuskapelle, wo ihre Bildtafeln erstmals aus der Nähe wie eine Geschichte in Bildern „gelesen“ werden können.
Mit der Neuordnung hängt das goldgefasste, bemalte Kreuz nun - gezielt beleuchtet - in der Raummitte, das restaurierte und umgebaute Chorgestühl "antwortet" den Bänken der Gemeinde, nimmt den Altar in die Mitte und schließt den Raum nach hinten ab.
Eine besondere Herausforderung waren die Bankreihen der Franziskuskapelle: Angeordnet in konzentrischen Ellipsen um den Altar, verstärken sie persönliche Nähe und Gemeinschaft der Teilnehmenden. In Verbindung mit der im Grundriss elliptischen Rundung bildeten die leicht geneigten Sitzflächen und Rückenlehnen eine komplexe Aufgabe für die Tischler.
Für den von Norbert Radermacher auf dem Grundriss eines zwölfzackigen Sterns neu gestalteten Tabernakel aus weißem Marmor entwarfen Reuter Schoger eine Kapelle, die als skulpturale Geste aus der Wand des Kirchenschiffs nach außen tritt; durch eine Dachfuge fällt Tageslicht in den Innenraum. In die Außenhaut aus patinierter Baubronze ist das Vaterunser eingeschnitten.
Auszeichnungen
Deutscher Innenarchitekturpreis 2014 Anerkennung
Teamwork Bau 2013
Architekturpreis Farbe Struktur Oberfläche 2012
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte