Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024
Sport- und Bildungscampus Bürstadt
68642 Bürstadt, Nibelungenstraße 199
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: prosa architekten BDA Gero Quasten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: prosa architekten BDA Gero Quasten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Nibelungenstraße 199, 68642 Bürstadt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
05.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Inhaltlich teilt sich das Gebäude in zwei Teile: Ein Funktionsbereich mit Umkleiden und Fitnessraum, sowie ein Bildungsbereich mit Seminar- und Besprechungsräumen. Dieser Teil kann multifunktinal genutzt werden. Hier finden neben Seminaren auch Ganztagsbetreuung und Fortbildungen statt.
Das Gebäude ist von allen Seiten offen und barrierefrei zugänglich. Von aussen sind Tag und Nacht Toilettenräume nutzbar, die den offenen Campus ergänzen.
Der markante Turm ist optischer Anker des Areals und kann als Übersichtspunkt genutzt werden.
Das Gebäude ist konstruktiv als Holzmassivbau ausgeführt, ergänzt mit einer Stampflehmwand im Innern
Beschreibung der Besonderheiten
Energie und Nachhaltigkeit
Das Gebäude ist nach einem anspruchsvollen energetischen Konzept entwickelt und damit in Erstellung und Betrieb langfristig komplett klimaneutral.
Die Bodenplatte ist aus recyceltem Beton hergestellt, um den Einsatz von zementgebundenen Baustoffen und damit die CO2-Emission zu reduzieren. Desweiteren sind alle tragenden und aussteifenden Teile aus Brettsperrholz gefertigt. Vor den Außenwänden ist eine hinterlüftete, unbehandelte Holzschindelfassade mit Einblasdämmung aus recyceltem Altpapier ausgeführt.
Die Schindeln sind langlebig und wartungsarm, ihre Kleinteiligkeit lässt auf lange Sicht zu auch einzelne Schindeln bei Bedarf auszutauschen ohne die vollständige Fassade zu sanieren. So wird das Gebäude mit der Zeit in Würde altern können.
Schwerer Stampflehm als Ergänzung des leichten Holzbaus
Im Innern, ohne Anforderung an Dämmung oder Wetterschutz, verläuft zentral eine massive Stampflehmwand. Sie trennt den Flur- von den Nutzungsbereichen. Sie wirkt als thermischer Klimapuffer um Temperaturspitzen zu minimieren. Temporäre Überhitzung und Auskühlung durch nicht optimales Nutzerverhalten kann so ohne den Einsatz von Technik verhindert werden.
Passive Methoden
Das Gebäude des Sport- und Bildungscampus Bürstadt reduziert durch geschickten Einsatz baulicher Mittel die Notwendigkeit aufwändiger technischer Anlagen. Im Sommer macht das Gebäude durch seine Struktur aktive Kühltechnik unnötig. Alle großen Glasflächen liegen zurückgesetzt unterhalb einer großen Auskragung des Daches. Dadurch wird die Fassade bei steil stehender Sommersonne optimal verschattet. Insgesamt vier Zugänge, die sich gegenüberliegen, ermöglichen sehr effiziente Querlüftung mit der optimal positionierten Lehmwand. Im Winter dient diese als Wärmespeicher. Die hohe thermische Speicherkapazität des Lehms ermöglicht Wärme im Gebäude zu halten, auch wenn – bei hoher Nutzerfrequenz – die ein oder andere Tür unbeabsichtigt lang offen steht.
Nachhaltigkeit
Bei der Planung wurde großes Augenmerk auf eineganzheitliche, nachhaltige Lösung gelegt. Hierfür wurde eine Material- und Konstruktionsstrategie entwickelt, sowie ein über das eigentliche Gebäude hinausgehendes Energiekonzept.
Energie und Nachhaltigkeit
Das Gebäude ist nach einem anspruchsvollen energetischen Konzept entwickelt und damit in Erstellung und Betrieb langfristig komplett klimaneutral.
Die Bodenplatte ist aus recyceltem Beton hergestellt, um den Einsatz von zementgebundenen Baustoffen und damit die CO2-Emission zu reduzieren. Desweiteren sind alle tragenden und aussteifenden Teile aus Brettsperrholz gefertigt. Vor den Außenwänden ist eine hinterlüftete, unbehandelte Holzschindelfassade mit Einblasdämmung aus recyceltem Altpapier ausgeführt.
Die Schindeln sind langlebig und wartungsarm, ihre Kleinteiligkeit lässt auf lange Sicht zu auch einzelne Schindeln bei Bedarf auszutauschen ohne die vollständige Fassade zu sanieren. So wird das Gebäude mit der Zeit in Würde altern können.
Schwerer Stampflehm als Ergänzung des leichten Holzbaus
Im Innern, ohne Anforderung an Dämmung oder Wetterschutz, verläuft zentral eine massive Stampflehmwand. Sie trennt den Flur- von den Nutzungsbereichen. Sie wirkt als thermischer Klimapuffer um Temperaturspitzen zu minimieren. Temporäre Überhitzung und Auskühlung durch nicht optimales Nutzerverhalten kann so ohne den Einsatz von Technik verhindert werden.
Passive Methoden
Das Gebäude des Sport- und Bildungscampus Bürstadt reduziert durch geschickten Einsatz baulicher Mittel die Notwendigkeit aufwändiger technischer Anlagen. Im Sommer macht das Gebäude durch seine Struktur aktive Kühltechnik unnötig. Alle großen Glasflächen liegen zurückgesetzt unterhalb einer großen Auskragung des Daches. Dadurch wird die Fassade bei steil stehender Sommersonne optimal verschattet. Insgesamt vier Zugänge, die sich gegenüberliegen, ermöglichen sehr effiziente Querlüftung mit der optimal positionierten Lehmwand. Im Winter dient diese als Wärmespeicher. Die hohe thermische Speicherkapazität des Lehms ermöglicht Wärme im Gebäude zu halten, auch wenn – bei hoher Nutzerfrequenz – die ein oder andere Tür unbeabsichtigt lang offen steht.
Auszeichnungen
Auszeichnung Vorbildlicher Bauten im Land Hessen 2023 (Staatspreis für Architektur und Städtebau)
1. Preis im Rahmen des Landespreises Baukultur "ZUSAMMEN GEBAUT: Freiräume in Stadt- und Ortszentren – Potenziale für Klimaschutz und Klimaanpassung"
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
75 %
Warmwasser
25 %
Objektdetails
Objekte in der Umgebung
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