Architekturobjekt 224 von 224

Architekturobjekte


Sporthalle Bielefeld

33689 Bielefeld, Travestraße

Mit freundlicher Unterstützung von Ecophon Deutschland

Bild 1 - Sporthalle Bielefeld

© H.G.Esch für Saint-Gobain Ecophon

Bild 2 - Sporthalle Bielefeld

© H.G.Esch für Saint-Gobain Ecophon

Bild 3 - Sporthalle Bielefeld

© H.G.Esch für Saint-Gobain Ecophon

Bild 5 - Sporthalle Bielefeld

© H.G.Esch für Saint-Gobain Ecophon

Bild 4 - Sporthalle Bielefeld

© H.G.Esch für Saint-Gobain Ecophon

Mit freundlicher Unterstützung von Ecophon Deutschland

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Travestraße, 33689 Bielefeld, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

12.2008

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Landschaftsarchitekt

Immobilienservicebetrieb Stadt Bielefeld

Architekt/Planer

Architekten Stüwe

An der Stiftskirche 11

33611 Bielefeld

Deutschland

Tel. +49 521 982210

info@architekten-stuewe.de

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

18.000 m³

 

Nutzfläche

1.200 m²

 

Grundstücksgröße

2.500 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Sanierung der 3-Feld-Sporthalle Travestraße Bielefeld
Leichtgewichtsklasse erzielt Raumakustischen KomfortTM


Es muss fast wie ein Widerspruch anmuten, wenn im Zusammenhang mit einer großen Mehr-Feld-Sporthalle von Raumakustischem KomfortTM die Rede ist. In Bielefeld ist dieser Spagat jetzt durch die vollflächige Belegung mit einer höchstwirksamen Akustikdecke gelungen.

Seit 2008 erlebt die 3-Feld-Sporthalle Travestraße in Bielefeld eine mehrstufige Sanierung, zu der die marode Fassade und die heute nicht mehr zulässige Abhängung der ehemaligen Decke Anlass gegeben hatten. Das Gebäude war 1966/67 in Stahlbetonskelett-Bauweise errichtet und mit sieben Tonnen vorgehängten Platten aus Waschbeton verkleidet worden, die nach mehr als vierzig Jahren abzufallen drohten. Das beauftragte Büro Architekten Stüwe, Experten im Schul- und Sportstättenbau, sanierte oder ersetzte die Platten, je nach Beschädigungsgrad, und verkleidete sie mit modernen, safrangelben Thermo-Sandwich Elementen aus Metall, die das alte Gebäude heute in einem zeitgemäßen Gewand zeigen. Die Sanierung der Decke stellte sich nicht ganz unproblematisch dar, denn die Dachkonstruktion bot einen äußerst eingeschränkten Spielraum. Sie besteht aus jeweils 7,5 Meter langen Stahlbetonbalken mit aufgelegten Betonbalken in kleinen Abständen in der Querausrichtung und Bimsbeton-Hohlplatten zur Schließung der Dachfläche, die ca. 1.300 Quadratmeter umspannt. Die ehemalige Decke aus Kiefernholz, die mit Kunststoff-Dübeln im Bimsbeton befestigt war, hatte in mehr als vierzig Jahren so manchen heftigen Aufprall eines Harzballs erlebt und bis dato gerade noch überlebt. Vor allem erfüllte diese Art der Befestigung aber nicht die heute gültigen Vorschriften. Aus Brandschutzgründen wurde Holz als Werkstoff für die neue Hallendecke ausgeschlossen. Auch schwergewichtige Materialien kamen nicht in Frage, da sie die Dachkonstruktion zu stark belastet hätten. Und schließlich musste im Umfeld von Vereins-Handballspielen, schulischen Basketballkursen und sporadischen Fußballturnieren Ballwurfsicherheit nach Vorgaben der gültigen Unfallverhütungsvorschrift und Normung gewährleistet sein.


Eine ballwurfsichere Akustikdecke macht das Rennen

Im Zusammenhang mit raumakustischen Planungszielen, die die DIN 18032-1 "Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung" benennt, geriet eine leichte, abgehängte Akustikdecke, die die Gesamtproblematik ohne zusätzliche Maßnahmen lösen würde, in den Fokus der Überlegungen. Nach der Ausschreibung fiel die Wahl auf ein ballwurfsicheres System aus dem Hause Ecophon, das sich aufgrund seiner Materialkomponenten als Leichtgewicht erweist und mit der Absorptionsklasse A höchsten raumakustischen Anforderungen gerecht wird. Gerade in Sporthallen werden hohe Anforderungen an die Akustik gestellt, die in Neubauten allerdings oft nur unzureichend zu lösen versucht werden. Mit einer höchstwirksamen Akustikdecke wollten die Architekten bei der Sanierung der Sporthalle Travestraße zugunsten sehr guter Sprachverständlichkeit, hoher Schallabsorption und räumlicher Pegelminderung nicht nur auf Nummer Sicher gehen, sondern auch für Raumakustischen KomfortTM sorgen, der den Menschen und seine Aktivität im Raum in den Mittelpunkt stellt. Sprachverständlichkeit ist insbesondere im Schulsport von besonderer Wichtigkeit, damit die Schüler die Anweisungen und Zurufe ihrer Lehrer selbst über große Distanzen gut verstehen. Und im Mannschaftssport trägt eine gute Hörbarkeit unter den Teammitgliedern zu einem besseren Spielverlauf bei. Hohe Lärmpegel, die in für Halligkeit prädestinierten Räumen wie Sporthallen an der Tagesordnung sind, werden durch eine höchstwirksame Akustikdecke schnell abgebaut. Ohne Dämpfung würde sich der Lärm, der durch die Aktivitäten der Hallennutzer - wie Rufen, Springen, Rennen, Gebrauch von Trillerpfeifen, Auftreffen von Bällen - verursacht wird, zu stressauslösenden hohen Pegeln aufbauen. In diesem Zusammenhang ist auch der Lombard-Effekt zu beachten, der bei gleichzeitiger Nutzung einer Halle durch verschiedene Teams oder Gruppen entsteht, sofern keine wirksame Dämpfung vorhanden ist. Vor einer starken Geräuschkulisse müssten die Spieler eines Teams immer lauter werden, um sich untereinander zu verstehen. Das würde wiederum, selbst über große Distanz, zu Störgeräuschen für die Teammitglieder einer anderen Gruppe führen. Auch sie würden dann wiederum noch lauter sprechen. Die vollflächig verlegte Ecophon Akustikdecke der Absorptionsklasse A hebt eine solche Problematik auf und vermag selbst in der ca. 1.300 Quadratmeter großen Halle bei voller Auslastung der drei Spielfelder für Raumakustischen KomfortTM zu sorgen. Mit seiner besonders robusten Unterkonstruktion und den Absorberelementen, deren sichtbare Oberflächen mit einem überdurchschnittlich widerstandsfähigen Glasfasergewebe ausgerüstet sind, entspricht das System der höchsten Schlagfestigkeitsklasse 1 A, die sich nach DIN EN 13964 definiert, und damit den strengen Anforderungen der Ballwurfsicherheit nach DIN 18032. Derlei ballwurfsichere Systeme werden vorwiegend in Mehrzweck- oder Sporthallen eingesetzt, in denen regelmäßig Ballspiele mit hoher Aufprallenergie stattfinden.


Perfekt vorbereitet auf willkommenen Zusatznutzen

Zur Befestigung der Unterkonstruktion wurden zwischen den Betonbalken Weitspannträger montiert, an denen die stahlverzinkten Ecophon Connect Profile in einem Abstand von etwa 180 cm mit Nonius-Abhängern montiert wurden. Der daraus resultierende Zusatznutzen, nämlich die Gewinnung eines relativ hohen Deckenhohlraumes, kam den Architekten zwecks Kaschierung der gebäudetechnischen Zuleitungen entgegen. Auch die zwei neu installierten Technikbühnen, über die die Motoren der elektrisch verfahrbaren Trennwände für Wartungsaufgaben zugänglich werden, verbergen sich oberhalb der Decke. Ferner kaschiert der Luftraum auch den Vor- und Rücklauf der Deckenstrahlheizung, die wie ein fester Bestandteil in das Deckensystem integriert ist. Speziell gefertigte Bleche verbergen sauber die Verbindung zwischen den seitlichen Zuleitungen und den Heizelementen. Auch Rasterleuchten zur Allgemeinbeleuchtung und innovative kleine LED Leuchten für die Notbeleuchtung fügen sich wie selbstverständlich in die ausgereifte Akustikdecke ein. Dank ständiger intensiver Weiterentwicklung konnte der Hersteller das ballwurfsichere System, dessen Vorgänger Ecophon vor 17 Jahren auf den Markt brachte, perfekt für derlei Anforderungen vorbereiten. Energetisch wirksam erweist sich die Decke mit ihrer weißen Oberflächenbeschichtung. Obwohl die Architekten bei der Sanierung ein Fensterband aufgrund zu starker Sonneneinstrahlung komplett geschlossen haben, bietet die Sporthalle mit einem Decken- Lichtreflexionsgrad von 78 Prozent einen hohen Tageslichtanteil. Die Zufuhr künstlichen Lichts wird über Bewegungsmelder geregelt. Das Licht schaltet sich nach einem programmierten Intervall automatisch ab, wenn keine Personen mehr in der Halle sind. Mit der ballwurfsicheren Akustikdecke von Ecophon ist es in der 3-Feld-Halle somit nicht nur gelungen, den Menschen bei ihren sportlichen Aktivitäten durchgängig Raumakustischen KomfortTM zu bieten, sondern auch eine zuverlässige und umfassende Sanierungslösung mit Zusatznutzen zu realisieren.

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