Architekturobjekte
STABILO CUBE
90562 Heroldsberg, Schwanweg 1
Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Ceiling Solutions
Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Ceiling Solutions
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schwanweg 1, 90562 Heroldsberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
07.2015
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
4.850 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
15.500.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Akustikplatten verschönern das STABILO-Verwaltungsgebäude
Im neuen Verwaltungsgebäude STABILO CUBE des internationalen Schreibgeräteherstellers arbeiten rund 100 Mitarbeiter aus Marketing und Vertrieb in bestem Akustikambiente. Möglich machen das Heradesign-Akustikplatten des Deckenspezialisten Knauf AMF. Der architektonische Clou: Sie sind eingefärbt. In einem knalligen Grün, das an die berühmten Textmarker erinnert. Das ist aber nicht die einzige Besonderheit. Fast jeder hatte sie während Schule, Ausbildung und Studium stundenlang in der Hand: Textmarker. Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es sich dabei um einen von STABILO handelte, der seit seiner Markteinführung 1971 bislang über 2 Milliarden mal verkauft wurde.
Mit der Einweihung des STABILO CUBE, einem markanten schwarzen Würfel am fränkischen Stammsitz Heroldsberg im vergangenen Jahr feierte das Familienunternehmen Schwan-STABILO sein 160-jähriges Firmenjubiläum. Denn längst wurde aus der ehemaligen Nürnberger Bleistiftfirma eine weltweit erfolgreiche Firmengruppe mit drei eigenständigen Geschäftsfeldern Kosmetik, Schreibgeräte und Outdoor mit einem Jahresumsatz von über 600 Millionen und rd. 4600 Mitarbeiter/-innen. Der rund 15,5 Millionen teure Neubau für die Schreibgeräte-Sparte vereint mit innovativem Design und ökologisch nachhaltigem Konzept moderne Arbeitswelten, Rechenzentrum und STABILO-Marken-Shop unter einem Dach.
Akustische Herausforderung: ein großes Atrium und offene Büros
Das Gebäude bietet rund 100 Mitarbeitern Platz für kreatives Arbeiten abseits der Norm. In den drei Obergeschossen gibt es offene Büros und Kommunikationsflächen mit Sofa- und Sitzgruppen, die durch ein gemeinsames Atrium und eine leuchtend orangene Stahltreppe, deren Farbgestaltung übrigens Feng-Shui-Regeln folgt, verbunden sind. Dass hier ruhiges Arbeiten ohne akustisches Chaos möglich ist, ist einer Maßnahme der Architekten des Kölner Büros mvarchitekt + starkearchitektur zu verdanken. Die Kreativköpfe haben nämlich 250 Quadratmeter Akustikplatten an die Wand neben der Treppe montieren lassen.
Als Wandbekleidung kommen „Heradesign superfine“ zum Einsatz – einlagige Holzwolle-Akustikplatten des Deckenspezialisten Knauf AMF, die für Innenräume und überdachte Außenbereiche prädestiniert sind und den Lärmpegel im Atrium des STABILO CUBE senken. Wie? Indem sie einen Großteil der Schallenergie durch Reibung in Wärme verwandeln und nur einen geringen Teil reflektieren.
Damit die Umwandlung besonders effektiv funktioniert, setzt Knauf AMF auf einen besonderen Kniff: Das Unternehmen bindet die Holzwolle-Akustikplatten als weltweit einziger Hersteller mit dem Mineral Magnesit, nicht wie der Wettbewerb mit Zement. „Das führt zu einer 15 Prozent höheren und besonders schnellen Schallabsorption“, erklärt Thomas Wölfer, Objektmanager Süd bei Knauf AMF. „In nur 0,4 Sekunden sinkt der Pegel eines Ausgangssignals um 60 Dezibel.“ Die Folge: Die Lärmbelastung sinkt, die Konzentrationsfähigkeit der Mitarbeiter steigt.
Kein Lärmstress: Akustikplatten schaffen gesundheitsverträgliches Umfeld
Diese Akustikoptimierung ist alles andere als Luxus. Denn mittlerweile belegen zahlreiche Studien: Viele Mitarbeiter von Großraumbüros sind täglich über mehrere Stunden einem Geräuschpegel von bis zu 95 Dezibel ausgesetzt – das entspricht schon fast dem Schallpegel einer Kreissäge oder eine Diskothek (100 dB). Spurlos geht das nicht an den Angestellten vorbei. Zu den Folgen des ständigen Lärm-Smogs zählen auch Burn-outs, Hörschäden und Kehlkopfprobleme wegen zu lauten Redens. Wölfer: „Wir konnten hier mit unserer Wandbekleidung dazu beitragen, dass die Mitarbeiter in einem gesundheitsverträglichen Umfeld arbeiten.“
Knallig: Akustikplatten sind in klassischem Textmarker-Grün eingefärbt
Die Akustikplatten sollten aber nicht nur für angenehme Ruhe sorgen, sondern sich auch in das farbliche Konzept der Architekten einfügen. Und das ist ziemlich außergewöhnlich. Wände, Decken und Flure sind nämlich in den klassischen leuchtenden Farben der STABILO BOSS Textmarker gestaltet – in Grün, Gelb, Rot, Orange und Blau. Knauf AMF hat die Wandplatten deshalb in Grün (NCS 2080-G20Y) eingefärbt. Wölfer: „Die natürliche Textur der Holzwolle mit einer Faserbreite von einem Millimeter eignet sich hervorragend als Oberfläche für kreative Farbgestaltung.“ Generell stehe eine riesige Farbpalette zur Auswahl. „Kunden können fast jeden Farbton aus gängigen Farbsystemen wie RAL, NCS, BS oder StoColor sowie zahlreiche Sonderfarben wählen.“ Aber bekommen Mitarbeiter im STABILO CUBE nicht einen Farb-Overkill? Nein, denn die Architekten haben auch hier in Zusammenarbeit mit einem Feng-Shui-Berater für ausreichend ausgleichende Weißflächen gesorgt.
Einzigartig in der Branche: Montagerichtung wechselt alle zwei Akustikplatten
Knauf AMF musste sich aber nicht nur bei der Farbe an die kreative Gestaltung der Kölner Architekten anpassen. Um für noch mehr optische Abwechslung zu sorgen, sollte sich die Montagerichtung der 600x1200 Millimeter großen und 11,3 Kilogramm schweren Akustikplatten alle zwei Platten ändern – von vertikal zu horizontal. „Das stellte uns vor eine große Herausforderung, denn Vorbilder für eine solche Sondermontage existieren in der Branche nicht“, sagt Wölfer.
Wie die Experten von Knauf AMF das gelöst haben? Mit an die Wand geschraubten Montageschienen aus Metall. Diese haben ein Hutprofil, das sich in die umlaufende Nut der Holzwolleplatte einstecken lässt. Dezent: Damit ist das gesamte Befestigungssystem unsichtbar – es sind weder Schrauben noch Schienen zu sehen. Lediglich fünf Millimeter breite Fugen zwischen den einzelnen Platten. „Die Unsichtbarkeit des Montagesystems war den Architekten sehr wichtig“, erinnert sich Wölfer. „Denn Mitarbeiter gehen über die große Treppe jeden Tag nah an den Platten vorbei. Da wären Schrauben auffälliger gewesen als in Projekten, in denen die Akustikplatten mehrere Meter über dem Boden an die Decke montiert sind.“
Akustikplatten punkteten bei Architekten mit Nachhaltigkeit
Mussten die Akustikplatten ein weiteres Kriterium erfüllen? Ja, sie sollten nachhaltig sein – genau wie das gesamte Gebäude, das dank einer Kombination aus Geothermie-Anlage, CO2-Wärmepumpe und freier Kühlung umwelt- und ressourcenschonend ist. Überzeugen konnten die Akustikplatten, weil sie ein baubiologisch unbedenkliches Naturprodukt sind und lediglich aus Holz, Magnesit und Wasser bestehen. Die Umweltfreundlichkeit belegen auch zwei Zertifikate: Die Produkte sind zum einen Träger des Blauen Engels, der ältesten (1978) umweltschutzbezogenen Kennzeichnung der Welt. Zum anderen trägt das verwendete Holz das Siegel der gemeinnützigen Nichtregierungsorganisation Forest Stewardship Council (FSC). Es bestätigt, dass das verwendete Holz nichts mit zerstörerischer Waldnutzung zu tun hat.
„Wir sind davon überzeugt, dass umweltfreundliche Produkte immer mehr an Bedeutung gewinnen“, sagt Klaus Kumerschek, Brandmanager Heradesign bei Knauf AMF. Immer mehr Architekten gewöhnten sich auch an die raue Oberflächenstruktur der Akustikplatten: „Eine raue Struktur wurde in der Vergangenheit nicht immer geschätzt, da sie zu sehr an alte Bauplatten aus Holzwolle erinnerte. Heute sind es genau solche groben Oberflächen, mit der Architekten gerne arbeiten.“
Beschreibung der Besonderheiten
Pünktlich zum 160. Geburtstag des in fünfter Generation familiengeführten Unternehmens Schwan-STABILO hat im Juli 2015 der STABILO CUBE eröffnet – am Stammsitz in Heroldsberg (Bayern). Im Sockelgeschoss des 4850 Quadratmeter großen Gebäudes befindet sich ein Rechenzentrum, im Erdgeschoss sind ein Betriebsrestaurant, ein Konferenzzentrum und ein öffentlich zugänglicher Marken-Showroom mit raumhohen Fenstern untergebracht. Die vielen kleinen Fenster der drei Obergeschosse, in denen sich Büros für knapp 100 Marketing- und Vertriebsmitarbeiter befinden, sind hingegen versetzt angebracht. Dadurch ist eine markante Pixelfassade entstanden, die von außen eine Geschossaufteilung nicht erkennen lässt. Insgesamt hat der schwarze Gebäudewürfel 15,5 Millionen Euro gekostet.
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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