Stadthaus Stuttgart
Mit freundlicher Unterstützung von Wienerberger
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
70184 Stuttgart, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
12.2019
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
295 m²
Wohnfläche
130 m²
Grundstücksgröße
420 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Elegant, extraschlank und vor allem nachhaltig – mit diesen Eigenschaften schafft der Terca Eco-brick® die Grundlage für ein Haus, bei dem es um Millimeterarbeit ging. Auf schmalstem Raum im Stuttgarter Osten haben LOWEG Architekten und Stadtplaner ein Büro- und Wohnhaus kombiniert. Das elegante Stadthaus reizt die Baufläche bis auf den letzten Zentimeter aus und maximiert durch den schmalen Eco-brick-Vormauerziegel den nutzbaren Innenraum. Darüber hinaus verringert das extraschlanke Ziegelformat den CO₂-Fußabdruck um 20 – 30 Prozent.
Schlank und selbstbewusst — der erste Eindruck vom Wohn- und Bürohaus an einem der östlichen Hänge Stuttgarts macht neugierig. In seiner Nachbarschaft ist es der jüngste Bau, und wer die Zeit hat genauer hinzusehen, erkennt die eleganten Lösungen auf schwierige Anforderungen, die aus dem Gebäude ein bemerkenswertes Stadthaus machen.
Besondere Gegebenheiten & Stuttgarter Antworten
Mit einem Hanggefälle von neun Metern über 42 Meter Grundstückstiefe, den umgebenen Baulasten und einschlägigen Bauvorschriften wussten die Architekten vor Baubeginn, dass eine Herausforderung auf sie wartet. Die 420 Quadratmeter große Parzelle im zentrumsnahen Stadtteil Gänsheide ist ungewöhnlicherweise nur zehn Meter schmal, weshalb das maximal mögliche Bauvolumen heute auch sichtbar ist. „Unser Anspruch war es, einen schönen, kleinen, kompakten Stadtbaustein zu realisieren: kein Reihenhaus, aber ein Haus in der Reihe“, erinnert sich Andreas Loweg.
Auch wenn das Stadthaus mit seiner Kubatur, offenen Glasfront und dunklen Fassadengestaltung auf sich aufmerksam macht, passt sich der Bau sichtbar an seine Umgebung an. Ganz nach Stuttgarter Art wird das Haus beispielsweise über eine "Stäffele" den Hang hinauf erschlossen, die schließlich zu einem höher gelegenen und nur hierüber zugänglichen Bestandshaus führt. „Neben der Möglichkeit, in attraktiver Innenstadtlage mit grandiosem Weitblick auf einige der Wahrzeichen Stuttgarts ein eigenes Gebäude zu errichten“, berichten die Architekten und Stadtplaner Andreas Loweg und Benedikt Pedde, „war es auch eine spannende Herausforderung, das Thema Nachverdichtung selbst anzugehen und hier einen Beitrag zu leisten.“
Ebenenspiel mit Ein- und Ausblicken
Das durch die straßenseitige Garage verdeckte Erdgeschoss schiebt sich nach hinten tief in den Hang. Dadurch ist die Bürofläche für die sechs Mitarbeiter:innen mit rund 130 Quadratmetern ähnlich groß wie die Gesamtwohnfläche in den drei Obergeschossen.
Die Büroeinheit wird über einen Lichthof mit Tageslicht versorgt, während zwei weitere begrünte Innenhöfe auf zwei Ebenen sowie eine Dachterrasse Orte zum Zurückziehen und Entspannen schaffen. Oben im Wohnbereich sind zwei Außenerker gesetzt: Der dreigeschossige Außenerker entlang des Treppenlaufs sorgt mit einem wandbündigen Einbauschrank für viel unsichtbare Stau- und Abstellfläche, der großzügig verglaste Dachgeschosserker auf der Südseite bietet freien Blick auf den Stuttgarter Fernsehturm.
Nur von der Straße aus wirkt das extensiv begrünte Satteldach flach, steigt aber nach hinten zunächst leicht an und gibt zum Garten hin eine großzügige Dachterrasse frei. „Gerade das Offene mit den leicht versetzten Ebenen ist ein Grundriss, in dem die Räume nicht einzeln zueinander stehen, sondern ineinander übergehen und die Blickbeziehungen sich wunderbar ergeben“, so Benedikt Pedde, der mit seiner vierköpfigen Familie die oberen Geschosse selbst bewohnt. Innerhalb des markanten Profils mit einer lichten Raumbreite von nur vier Metern galt es, den Raum maximal auszureizen. Wände, Boden, Decke sind im Material reduziert und einfach eingesetzt, um die Raumfolgen ungestört fließen zu lassen.
Rauer Ziegel im schlanken Format
Bei der Gebäudehülle setzten die Architekten neben Glas ganz auf gebrannten Ton, was zur gebauten Umgebung passt. Gegenüber stehen Villen mit historischer Ziegelfassade, auf dem angrenzenden Grundstück wurde 2016/2017 ein Mehrfamilienhaus mit heller Ziegelfassade errichtet. Das Stadthaus behauptet sich in diesem Ambiente nicht nur durch seine schlanke Form, auch der dunkelbraun-anthrazitfarbene Wasserstrichziegel mit seiner partiell aufgerauten Oberfläche und den wasserstrich-typischen reliefartigen Faltungen trägt zum charakterstarken Erscheinungsbild bei.
Auf den ersten Blick nicht ablesbar: Der eingesetzte Terca Eco-brick® ist um einiges schmaler als übliche Vormauerziegel, das sorgt bei den vorgegebenen Außenmaßen und Dämmanforderungen für mehr Raum im Inneren. „Der Terca Eco-brick® hat uns dabei geholfen, die zur Verfügung stehende Fläche auszureizen. Knapp sieben statt 11,5 Zentimeter Tiefe klingen nicht nach viel, aber über die Gebäudehöhe gewinnen wir allein dadurch rund vier Quadratmeter Fläche“, ergänzt Benedikt Pedde. Darüber hinaus leistet der Terca Eco-brick® einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Denn durch das schlanke Format verringert sich der CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu klassischen Vormauerziegeln um 20 - 30 Prozent pro Quadratmeter Fassade.
Das Stadthaus erfüllt den KfW-55-Energieeffizienzhaus-Standard. Dazu tragen neben den zweischaligen Außenwänden mit Eco-brick-Fassade ein Brennwertkessel in Kombination mit einer Fußbodenheizung und eine Dreifach-Isolierverglasung mit Holz-Alu-Fenstern bei.
Fazit
Entstanden ist ein sehenswerter Stadtbaustein der Nachverdichtung. Für die Architekten war es dabei gleichermaßen wichtig, auch im kleinen Maßstab kein Feuerwerk an effekthascherischen Details zu zünden, sondern aus standardisierten hochwertigen Baustoffen wenige gute, schlichte Details herauszuarbeiten. Das scheint ihnen sichtbar gelungen, wie ungeduldige Hupkonzerte an der vorgelagerten Ampelkreuzung regelmäßig bestätigen.
Beschreibung der Besonderheiten
Fassade: Terca Eco-brick®, Objektsortierung Moana
(Herstellung des Wasserstrichziegels Moana im Eco-brick-Format)
Objektdetails
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte
Beliebte Objekte
- Wohngesundes Passivhaus | ARCHITEKTURBÜRO
- Konzeption einer Wellness-Etage
- Canyon
- Multifunktionales Stadthaus - variabel für Gewerbe und Wohnen
- Eingangsbereich mit Treppenhaus eines denkmalgeschützten Geschäftshauses
- Rechtsanwaltskanzlei Kuka
- Wohnhausumbau mit Erweiterung und Errichtung zweier Pultdächer