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Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


Stadtkante mit Tiefenwirkung

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FHWS Würzburg Schweinfurt, Architektur, Finn Hanstein

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FHWS Würzburg Schweinfurt, Architektur, Finn Hanstein

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2020

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Beschreibung

Objektbeschreibung

Stadtkante
Die Stadtkante wird durch eine klare Blockbebauung gebildet. Zwischen den Baukörper entstehen Austritte auf die davor angelagerte Bastion, die den natürlichen Geländeverlauf abbildet. Die Bastion bildet den Übergang zwischen Stadt und Landschaft. Der Block den baulichen Abschluss: Die Stadtkante. Nach dem Prinzip der teilautonomie urbaner Maßstabsebenen gibt es in den einzelnen Blöcken eine Mischnutzung die auf die verschiedene Gesellschafts und Altersschichten reagiert. Ein Block bildet eine kleine funktionierende Stadt mit Wohnflächen, Arbeitsräumen und Aufenthaltsbereichen. Den Kopf der Stadtkante bildet ein Wasserstoff Kraftwerk, welches die Nahversorgung und Speicherung aus Photovoltaik gewonnerer Energie für das Quartier sicherstellt. Die Stadtkante macht das Quartier leistungsfähig für 2070.

Adapter
Der fehlende „Kopf“ der Plattenbauten Zeile wird zum Anlass genommen Lösungen für die Aufgabe: Nachverdichtung und Aufwertung zu erarbeiten. Dabei werden die fehlenden Ecken im Süden des Quartiers mit einem „parasitischen Adapter“ aufgewertet. Dieser schafft einen Hochpunkt für die städtebaulichen Ecke, schließt den Straßenraum und bietet zusätzlich zur Wohnnutzung kleine Gewerbeflächen und Ateliers an. Im Norden des Quartiers verknüpft der Adapter die einzelnen solitären Zeilen und schafft so private Wohnhöfe.
Dadurch erlangen die Plattenbauten eine neue Qualität in den Freibereichen. Außerdem ergänzt der Adapter die so wichtige Fassade auf der Ecke und schafft somit eine neue wertige Adressbildung für die monotonen Plattenbauten. Die Kombination aus Stadtkante und Adapter schafft ein neues Quartier.

Zentrum und Gewerbemembran
An den im Norden liegenden Garagenhöfen wird es in Zukunft keinen Bedarf mehr geben. Es wird ein neuer Baukörper gesetzt, der ein Hybrid aus Arbeiten und Wohnen für das Kleingewerbe darstellt. Dabei nimmt das Wohngeschoss die Körnung der angrenzenden Einfamilienhaussiedlung auf und funktioniert als Membran zwischen den Quartieren. Für das Quartierszentrum wird aufge- zeigt wie mit der bestehender Bebauung und Neubauten ein Platz mit Ausblick ins Grün entstehen kann. Der alte Supermarkt wird mit Alterswohnen und einer Mensa überbaut. An den Platz angrenzenend ensteht ein Bildungsneubau, der die alte Schule mit Kindergarten ablöst und Platz für Sportanlagen schafft. Mit den Veränderungen im Stadtgefüge sollen die Vororte wieder als Wohn- und Arbeitsstandort attraktiv und nachhaltig werden.

Beschreibung der Besonderheiten

Stadtkante
Der Block gliedert sich in einzelne Bausteine, die in der Höhe von der Land zur Stadtseite ansteigen. Dabei orientieren sich die halböffentlichen Nutzungen wie Büroflächen und Cafeteria zur Stadt und die Gemeinschaftsräume und das Altenwohnen zur Landseite. Die einzelnen Baukörper gliedern sich in ein angehobens Erdgeschoss, die darüber liegenden Regelgeschosse und Gemeinschaftsräume die sich im Erdgeschoss auf Geländeniveau abstellen. Markantes Merkmal ist der höher liegende Hof, der durch seine Freiflächen- gestaltung zum Treffpunkt für Sport, Erholung und kulutrellen Ausstausch wird. Das um den Hof eingestellte Holzskellet trägt nicht nur die einzelnen Balkone, sondern fungiert als Filter und schützt vor Einblicken in die privaten Wohnungen. Zur Außenfassade des Blocks stülpen sich die Freibereiche als Loggien ein.
Der Hof bietet ein Angebot an Wohn- und Arbeitsflächen für alle Gesellschafts und Altersschichten. Nach dem Prinzip einer Wohnungsbaugesellschaft sollen junge Menschen zunächst mit einem günstigen Beitrag eine kleine Wohnung beziehen können und wenn sie mehr Raum für eine Familie benötigen innerhalb des Blocks in die Familienwohnungen umziehen. Im Alter kann man als Alleinste- hender oder als Paar eine Wohngemeinschaft beziehen. Durch das Loslösen von Grundgedanken des materiellen Besitzes wird eine Wohnflächenverschwendung wie in den Einfamilienhaussieldungen verhindert. Alleine oder zu zweit ein 200 Quadratmeter Haus zu bewohnen ist heute schon nicht mehr zeitgemäß. Wohnen und Arbeiten unter einem Dach bietet neue Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und für das Familienzusammenleben.
Im Entwurf wird auf hochwertige und beständige Materialien gesetzt. Grundsätzlich handelt es sich um einen Betonfertigteilbau, der die Schützende Hülle des Gebäudes bildet. Dabei wird auf einen Beton mit Holzzuschlag gesetzt, wodurch CO2 gebunden wird. Außerdem verhindert die Stahlbeton Hülle ein Überhitzen des Blocks. Es ensteht ein kühler Hof nach dem Prinzip des Antiken Atriumhauses. Im geschützen Hof stellt sich ein Holzskelett ein, welches die offenen Balkone abträgt. Für ein angenehmes Empfinden im inneren des Gebäudes wird auf Einbaumöbel aus Holz gesetzt. Außerdem wird die Schallübertragung zwischen den Woh- nungen durch die zweischalige Schottenbauweise verhindert. Das Dach wird auf Teilflächen des Blocks mit Photovoltaik belegt und ansonsten als Gründach ausgeführt.

Adapter
Der Adapter gliedert sich in zwei Gebäudetypologien. Zum einen die bebaute Ecke als Wohnturm mit Büro/ Atelier Nutzung im Erd- geschoss und ersten Obergeschoss. Darüber liegende Maisonette und Einzimmerapartments. Zum andern die beiden auf dem Plattenbau aufliegenden Winkelelemente. Diese sind hauptsächlich dem Familienwohnen vorbehalten. Die Wohnungen auf dem Dach zeichen sich durch eine Laubengangerschließung aus die mäand- rierend vor und zurückspringt und somit halbprivate Eingangssituationen schafft. Im Inneren werden sie durch einen offenen Grundriss geprägt, mit einer Loggia als Freibereich und zusätzlicher Belich- tung durch ein Oberlicht. Die aus der Konstruktion und Fassade resultierenden Holzoberflächen sind überall präsent und schaffen einen gemütlichen minimalistischen Wohneindruck.
Im Quartier gibt es zwei unterschiedliche Dachaufbauten des Plattenbaus. Das Warmdach im Süden des Quartiers auf dem klassisch auf die Stahlbetondecke als tragende „Platte“ aufgestockt werden kann. Das Kaltdach im Norden des Quartiers im Schnitt exemplarisch dargestellt. Hier wird der bestehende Drempel erhalten und die Dachkasettenplatte entfernt. Der Adapter wird mit einer in zwei Richtungen spanneden Massivholzdecke auf die einzelnen Plattenbau Schotten aufgesetzt um einen gleichmäßigen Gewichtseintrag auf die Fundamente zu ermöglichen. Zusätzlich wird der Drempel ausgedämmt und die typische Wärmebrücke an der Attika entfernt. Der Hohlraum des Drempels wird als Installationsbreich zum horizontalen verziehen der Leitungsführung bis hin zur Ecke genutzt. Dadurch werden Durchdringungen des Bestands vermieden.
Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Massivholzbau mit Stahlbetontreppenhaus. Das Treppenhaus bildet den baulichen Abschluss gegen die bestehenden Brandwände der Plattenbauten. Zusätzlich liefert es den notwendigen Fluchtweg im Brandfall. Beim Innenausbau wird darauf geachtet, dass die sowohl Decke als auch Fußboden mit nicht brennbaren Material ausgeführt wird um ein übergreifen des Feuers über die Geschosse zu vermeiden. Die Fassade ist eine Holständer Konstruktion, die vor die Massivholzwand gesetzt wird. Zum Schutz vor aufsteigenden Feuchtigkeit wird die Fassade im Erdgeschoss auf einen 30cm Betonsockel aufgesetzt. Zum weiteren Schutz vor Witterungseinflüssen sind die Fensterbänke mit Kupferblechen überdeckt. Es wird darauf geachtet eine kurze Trocknungsdauer nach Regen zu erreichen.

Schlagworte

Adaption, Stadtkante, Wohnen, Arbeiten, Nachverdichtung, Adapter, Utopie, Holzbau, Wohnblock

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Solarthermie

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