Architekturobjekt 49 von 135

Architekturobjekte


Stadtteiltreff Stroot

49809 Lingen, Ludwigstraße 44

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Der neue Stadtteiltreff dient unter anderem der Jugendarbeit sowie vielfältigen kulturellen Angeboten in Lingen Stroot als Heimat. - Stadtteiltreff Stroot

© DENIS SANDMANN

Der neue Stadtteiltreff dient unter anderem der Jugendarbeit sowie vielfältigen kulturellen Angeboten in Lingen Stroot als Heimat. - Stadtteiltreff Stroot

© DENIS SANDMANN

Für den Neubau des neuen Stadtteiltreffs genutzt werden sollten unter anderem 16 Raum-module eines ehemaligen Flüchtlingsheimes aus dem Lingener Stadtteil Bramsche, das nicht mehr benötigt wurde - Stadtteiltreff Stroot

© DENIS SANDMANN

Der neue Stadtteiltreff dient unter anderem der Jugendarbeit sowie vielfältigen kulturellen Angeboten in Lingen Stroot als Heimat. - Stadtteiltreff Stroot

© DENIS SANDMANN

Der neue Stadtteiltreff dient unter anderem der Jugendarbeit sowie vielfältigen kulturellen Angeboten in Lingen Stroot als Heimat. - Stadtteiltreff Stroot

© DENIS SANDMANN

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Ludwigstraße 44, 49809 Lingen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

07.2019

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Generalbauunternehmen

SH Holz & Modulbau GmbH

Schüttelsand 13

49808 Lingen

Tel. +49 (0)5907-947 9870

info@sh-module.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

In nur drei Monaten Bauzeit hat der Stadtteiltreff Stroot im norddeutschen Lingen komplett neue Räumlichkeiten und damit ein neues Gesicht bekommen: Daran, dass der neue Stadtteiltreff in atemraubender Geschwindigkeit schlüsselfertig übergeben werden konnte, hat Stefan Höötmann entscheidenden Anteil. Der Geschäftsführer der SH Holz & Modulbau GmbH konnte für das geplante Gebäude ein gleichermaßen nachhaltiges wie wirtschaftlich überzeugendes Konzept vorlegen.
 
Der neue Stadtteiltreff dient unter anderem der Jugendarbeit sowie vielfältigen kulturellen Angeboten in Lingen Stroot als Heimat. Hierfür werden unter anderem eine Werkstatt, ein großer Gruppenraum, eine Küche sowie mehrere Büros und Lagerräume auf den insgesamt 367 m2 Nutzfläche ihren Platz finden. Rund 630.000 Euro wurden von der Stadt als Investitionssumme für das neue Zentrum bewilligt. Dabei ist das Projekt gleich unter mehreren Aspekten wegweisend und für viele Kommunen durchaus nachahmungswürdig.
 
„Für den Neubau genutzt werden sollten unter anderem 16 Raummodule eines ehemaligen Flüchtlingsheimes aus dem Lingener Stadtteil Bramsche, das nicht mehr benötigt wurde“, erklärt Stefan Höötmann. „Dieses Gebäude wurde von uns im Sommer 2015 in Modulbauweise errichtet, schon damals mit dem Hintergedanken der Wiederverwendung einzelner Bauteile. Im Frühjahr 2019 konnten wir dann beweisen, welche Stärken in unserem Konzept stecken.“

Module können neuem Grundriss in kurzer Zeit angepasst werden
In knapp zwei Wochen wurden das frühere Flüchtlingsheim komplett demontiert und die wiederzuverwendenden Raummodule ohne Zwischenlagerung mittels Tieflader an den neuen Standort transportiert. Für den schnellen Baufortschritt in Stroot war aus Sicht von Stefan Höötmann unter anderem die vorausschauende Planung verantwortlich. „Wie eigentlich in allen unseren Modulbauten waren sämtliche Gas-, Sanitär- und Elektroleitungen so ausgelegt, dass sie an den jeweiligen Raumgrenzen gekappt und im wiederaufgebauten Zustand auch bei verändertem Grundriss relativ schnell und mit wenig Aufwand an ein neues Leitungsnetz angeschlossen werden können. Diese eingesparte Zeit konnten unsere Mitarbeiter unter anderem dafür verwenden, die Module der neuen Gebäudegeometrie und den zukünftigen Nutzungsformen anzupassen“, so Stefan Höötmann.

Hierfür wurden einzelne Trennwände demontiert und an anderer Stelle neue Wände eingezogen. Dieser „ältere“ Gebäudebestand sollte zusätzlich um einen rund 90 m2 großen Anbau erweitert werden, in dem später unterschiedliche Veranstaltungen durchgeführt werden sollen. Der Anbau entstand ebenfalls in bewährter Modulbauweise. Seine aus Holzrahmenbauelementen gefertigten Außenwände sind identisch zu den Wänden der wiederverwendeten Raumzellen konstruiert: Im Gebäudeinneren sind die Module mit einer Lage aus äußerst robusten und aussteifenden „Rigidur H“-Gipsfaserplatten beplankt. In Kombination mit einer 160 mm starken Lage aus Mineralwolle in den Gefachen und einer Holzweichfaserplatte an der Außenseite ergeben sich Außenwände, die auch hohen Brand-, Wärme- und Schallschutzanforderungen gerecht werden. Für die Fassadenbekleidungen wurden teils die noch gut erhaltenen Rhombus-Holzleisten des Flüchtlingsheims verwendet.
 
Trockenbau sorgt für Flexibilität und Schnelligkeit
Die neuen Trennwände sowie die nutzungsbedingten Modifikationen bestehender Konstruktionen wurden komplett in Trockenbauweise ausgeführt. „Hier bietet sich der Trockenbau natürlich an. Zum einen wird, beispielsweise durch die Verwendung von Trockenestrichelementen, keine zusätzliche Baufeuchte in die Räume eingebracht, was für eine schnelle Fertigstellung natürlich unabdingbar ist. Zum anderen bietet der Trockenbau eine hohe Flexibilität. Die Wände in den neuen Sanitärräumen und der Küche etwa erhielten eine Hybridbeplankung. Die erste Lage bilden ,Rigips Habito‘-Platten, gefolgt von einer Lage ,Rigips Glasroc X‘-Feuchtraumplatten. Letztere schützen die Wandkonstruktionen gegen entsprechende Feuchtebelastungen, während die ,Habito‘-Platten insbesondere durch ihre Lastabtragung überzeugen. Schwere Lasten können an ihnen mit einfachen Schrauben befestigt werden. Darüber hinaus weisen die Platten sehr gute Schallschutzwerte und äußerst widerstandsfähige Oberflächen auf. Eigenschaften, die dazu geführt haben, dass ,Habito‘ in diesem Gebäude auch an den allermeisten Trennwänden zum Einsatz kommt. Trennwände aus
,Rigips Habito‘ und Außenwände aus Gipsfaserplatten halten also ordentlich was aus. Hierdurch sind der späteren Nutzung der Gebäude wenig Grenzen gesetzt“, berichtet Stefan Höötmann.

Nachhaltigkeit, die sich auszahlt
Der – unter anderem – durch die Trockenbaukonstruktionen beschleunigte Baufortschritt ist einer der wesentlichen Vorteile der Modulbauweise. In kaum fünf Wochen stand der neue Stadtteiltreff und ein Großteil der Ausbau- und Malerarbeiten war bereits abgeschlossen. Darüber hinaus präsentiert sich dieses Projekt als ein mustergültiges Beispiel für nachhaltige Baukonzepte. Ein Großteil der Module musste nicht neu erstellt, sondern konnte einer neuen Nutzung mit wenigen Anpassungen zugeführt werden. Gleichzeitig konnte flexibel den Anforderungen des Bauherrn entsprochen und ein zukunftsfähiges Gebäude errichtet werden. 

Nahezu für sich selbst spricht die wirtschaftliche Betrachtung dieser Kombination aus Alt und Neu: „Durch die Verwendung der bestehenden Module konnte das Gebäude mit einem Aufwand realisiert werden, der bei circa 30 Prozent dessen liegt, was bei einem komplett neu erstellten Gebäude hätte investiert werden müssen. Oder anders ausgedrückt: Durch die vorausschauende Umsetzung des ehemaligen Flüchtlingsheims als Modulbau konnte die Stadt Lingen rund 70 Prozent Kosten einsparen. Und aus Erfahrung wissen wir, dass dieser Wert bei Projekten, in denen der Grundriss weniger stark angepasst wird, auch bei 75 wenn nicht sogar bei bis zu 80 Prozent liegen kann.“
 
Entsprechend führen aus Sicht von Stefan Höötmann an der gleichermaßen zukunftsweisenden wie nachhaltigen Modul- und Trockenbauweise kaum Wege vorbei: „Wenn nach Konzepten gesucht wird, in kurzer Zeit neuen Wohnraum zu schaffen oder Einrichtungen wie diesen Stadtteiltreff verantwortungsvoll und wirtschaftlich umzusetzen, dann ist es nur folgerichtig, sich für diese Bauweise zu entscheiden.“




 

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