Architekturobjekte
Stadttheater Aschaffenburg
63739 Aschaffenburg, Schlossgasse 8
Mit freundlicher Unterstützung von MAPEI
Mit freundlicher Unterstützung von MAPEI
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schlossgasse 8, 63739 Aschaffenburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
10.2011
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Aschaffenburger Stadttheater gilt als eines der schönsten klassizistischen Theater Süddeutschlands. 1811 unter Fürstprimas Carl von Dalberg seiner Bestimmung übergeben, sollte es zu seinem 200-jährigen Bestehen 2011 wieder in voller Pracht erstahlen. Nach den Plänen von Scheffler + Partner Architekten, Frankfurt, und Gabriel + Lautenschläger Architekten, Aschaffenburg, wurde es sensibel in ein modernes Schauspielhaus umgebaut. Im Zuge der aufwändigen Sanierungsarbeiten wurden auch auf rund 2.000 Quadratmetern Fläche neue Bodenbeläge mit MAPEIProdukten verlegt.
Das Stadttheater und seine direkte Umgebung zeugen wie kaum ein zweiter Ort der Stadt von der wechselvollen Geschichte Aschaffenburgs. Im frühen 19. Jahrhundert erbaut, erlebte das Theater im Oktober 1944 seine größte Katastrophe: Bei einem Bombenangriff wurde der Eingangsflügel komplett zerstört. Auch der prachtvolle Zuschauerraum und das Bühnenhaus waren so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass man 1945 einen Abbruch des Theaters in Erwägung zog. Dem Einsatz eines Teils der Bürgerschaft ist es zu verdanken, dass nach Kriegsende stattdessen mit dem Wiederaufbau begonnen wurde. Über 50 Jahre gab dieser Nachkriegsbau den Rahmen für eine lebendige Theaterwelt. Doch obwohl man immer wieder Reparaturen vorgenommen und technische Standards angepasst hatte, war der Sanierungsstau im Laufe der Jahre unübersehbar geworden. Vor allem das viel zu kleine Foyer und die fehlende Gastronomie waren Mängel, die einer „großen Lösung“ bedurften.
Behutsamer Umbau
Im Auftrag des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft der Stadt Aschaenburg schufen die Büros Scheffler + Partner Architekten, Frankfurt, und Gabriel + Lautenschläger Architekten, Aschaffenburg, in einer dreijährigen Umbauzeit ein attraktives Schauspielhaus, das sich trotz moderner Weiterentwicklung die Vielfalt seiner geschichtlichen Formensprache bewahrt hat. Zur Realisierung der gewünschten Kombination von erweitertem Foyer und Theatergastronomie setzten die Architekten dem Gebäude ein Glas-Foyer vor, das sich über zwei Stockwerke erstreckt. Es schafft Platz für einen großzügigen Eingangsbereich. Im Obergeschoss ist ein Restaurant beherbergt, das dank einer separaten Außentreppe unabhängig vom Theater betrieben werden kann. Neu ist außerdem eine moderne, in die Glasfassade integrierte Medienfassade, die ermöglicht, das Geschehen im Theater mittels moderner
Beamertechnologie nach außen zu übertragen. Der gläserne Erweiterungsbau macht die architektonische Verjüngung des Theaters sichtbar. Im Inneren erwartet die Gäste ein modernes, schlichtes Ambiente mit entspannter Atmosphäre. Geschickt verbindet sich das zeitgenössische Interieur mit der im Erdgeschoss erhaltenen 50er Jahre Architektur.
Großes Theater mit Scala-Flair
Der interessanteste und baugeschichtlich wertvollste Teil des Aschaffenburger Theaters ist zweifelsohne der prachtvolle Zuschauerraum des Großen Hauses (Bühne 1), der Assoziationen an die Mailänder Scala aufkommen lässt. Bei seiner Grundsanierung war ursprünglich nur ein Austausch der inzwischen maroden Bestuhlung vorgesehen. Doch schon bald stellte sich heraus, dass diese Einzelmaßnahme nicht ausreicht und die Flure und Vorräume ebenfalls mit in die Erneuerung einbezogen werden mussten. Besonders beim Brandschutz waren hinsichtlich der Sicherheit erhebliche Nachrüstungen notwendig. Bei der Neubestuhlung wurde zugunsten eines größeren Sitzkomforts die Anzahl der Plätze reduziert, indem im Parkett sowie auf dem Balkon und der Galerie jeweils eine Sitzreihe herausgenommen wurde.
Der Blick in den Zuschauerraum des Großen Hauses zeigt deutlich das neue Farbkonzept, das in Abstimmung mit dem Münchener Architekten Hans Heid entwickelt wurde: Grisaillemalerei, die Anfang des 19. Jahrhunderts bei der Gestaltung von Innenräumen weit verbreitet war, gehalten in den Farben Grau, Weiß, Rot und Blattgold. Für alle in der Brüstungsebene der Rangkonstruktion liegenden Bauteile wurden Grautöne in verschiedenen Helligkeitsstufen gewählt. Im Kontrast dazu erhielt die Rückwand ein tiefes pompejanisches Rot, das die Plastizität des mehrschichtigen Wandaufbaus besonders deutlich zur Wirkung bringt. Als verbindendes Element zwischen den unterschiedlichen Bauteilen wurde Blattgold eingesetzt. Ausgeführt hat die Malereien der Regensburger Kunstmaler und Restaurator Stefano Cafaggi. Verblüffend naturalistisch sind ihm die Einrahmungen der Kassetten auf den Brüstungsfeldern gelungen, deren fehlende Dreidimensionalität man erst beim Darüberstreichen feststellt.
Bodenflächen - passend ausgestattet und fachgerecht verlegt
Beim Bodendesign hat man im Zuschauerraum mit dem Kontrast zwischen hellem Eichenparkett und dunkelgrauem Webteppichboden gearbeitet. So ist jetzt zwischen den großzügig angeordneten Stuhlreihen ein hochwertiges 22 mm Eiche-Stabparkett verlegt, das dem prachtvollen Ambiente entspricht. Für die umlaufende Gängen sowie die äußeren Flurbereich wurde eine strapazierfähige Webteppichware gewählt, die sich positiv auf die Raumakustik auswirkt. Im Restaurant sowie im neuen Foyer unterstützt ein massives Hochkantlamellenparkett, dessen Erscheinungsbild geprägt ist von Farb- und Strukturunterschieden, das moderne Ambiente. Die große Materialstärke dieser Parkettvariante lässt ein mehrfaches Abschleifen des Bodens zu, was es für den Einsatz in den stark frequentierten Bereichen prädestiniert, zumal es vollflächig verklebt ist.
Die Bodengestaltung des Objektes verlangte mit ihren hohen Ansprüchen in punkto Eleganz, Strapazierfähigkeit und Nachhaltigkeit die volle Leistungsfähigkeit was die Qualitätssicherung und das technische Know-how bei der Verlegung betrit. Anforderungen, denen das Unternehmen MAPEI mit seinen innovativen und geprüften Premiumprodukten und seiner hohen technischen Kompetenz entspricht. Der MAPEI Partner, die Firma Fußboden Rief, Laufach, wurde mit den Bodenarbeiten beauftragt. Zur Grundierung der gesamten rund 2.000 m² zu verlegenden Flächen setzten die Bodenprofis die sehr emissionsarme und lösemittelfreie MAPEI Grundierung PRIMER G ein. Sämtliche Ausgleicharbeiten in den Bereichen Stabparkett und Teppichboden wurden mit der sehr emissionsarmen und selbstverlaufenden Bodenspachtelmasse PLANITEX D10 ausgeführt. Für die Verlegung des Eiche-Stabparkettbodens wurde der wasserarme Spezial-Dispersionsklebstoff ADESILEX LC/R eingesetzt.
Für die Klebung des Hochkantlamellenparketts wurden nächst Unebenheiten im Boden mit der sehr emissionsarmen und selbstverlaufenden Bodenspachtelmasse ULTRAPLAN ECO ausgeglichen. Darauf wurde anschließend der solide Parkettboden mit dem zweikomponentigen, sehr emissionsarmen Polyurethan-Klebstoff ULTRABOND ECO P909 2K verklebt. Den Parkettklebstoff zeichnen ein hervorragendes Aufziehverhalten und Riefenstand sowie erhöhte Haftungseigenschaften aus. Die Verlegung des Webteppichbodens mit textiler Rückenausstattung wurde auf etwa 400 m² mit dem sehr emissionsarmen Dispersionsklebstoff AQUACOL T ausgeführt.
Im neuen Aschaffenburger Stadttheater wird auf drei Bühnen gespielt: Der Zuschauerraum der Hauptbühne fasst rund 430 Besucher, auf der Bühne 2 sind bis zu 150 Zuschauer zugelassen. Für Vorträge und Lesungen mit bis zu 100 Besuchern steht die Bühne 3 zur Verfügung. Das Programm umfasst Vorstellungen aus den Bereichen Schauspiel, Konzerte, Tanztheater und Kleinkunst. Einen weiteren Programmschwerpunkt bildet das Programm des Kinder- und
Jugendtheaters.
Beschreibung der Besonderheiten
Untergrundvorbereitung und Verlegung von Textil- und Holzbelägen
Eingesetzte MAPEI-Produkte:
Primer G, Planitex D10, Adesilex LC/R, Ultraplan Eco, Ultrabond Eco P909 2K & Aquacol T
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