Nominiert für die Shortlist der Jury 2015

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2015


Städel Museum

60596 Frankfurt am Main, Schaumainkai 63

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: schneider+schumacher Planungsgesellschaft mbH

Nachtaufnahme - Städel Museum

© Norbert Miguletz

Städel-Hügel - Städel Museum

© Kirsten Bucher

Gartenhallen_1 - Städel Museum

© Kirsten Bucher

Gartenhallen_2 - Städel Museum

© Kirsten Bucher

Städel Treppe - Städel Museum

© Kirsten Bucher

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: schneider+schumacher Planungsgesellschaft mbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

02.2012

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

schneider+schumacher Planungsgesellschaft mbH

Poststr. 20a

60329 Frankfurt/ Main

Deutschland

Tel. +49 69 256262-62

office@schneider-schumacher.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH

Westhafenplatz 1

60327 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 240007-50

office@bollinger-grohmann.de

Bauleistung: Fliesen, Platten

bella ceramica GmbH

Bäckergasse 5a

97502 Obbach

Deutschland

Tel. 0 97 26 - 90 59 58

Verwendete Produkte

Brichta

Innensonnenschutz

Gegenzuganlagen

HOTEC Holztechnik Thüringen UG

Fenster & Fenstertüren:

Hübnethal

Brandschutztüren

JoroTüren GmbH

Türen

Leis GmbH Aufzugsdienst

Aufzuganlagen

seele sedak/zumtobel

Tür-Oberlichter

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

27.568 m³

 

Bruttogrundfläche

4.151 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

34.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

„In Frankfurt ist alles so hübsch beieinander,
der moderne Großstadtbetrieb und die altertümliche Enge.“
(Max Beckmann in einem Brief an den Verleger Reinhard Pieper)
 
Die Stadt und das Städel
Das Zitat von Max Beckmann lässt sich auch auf die heutige, im Vergleich zu anderen Städten sehr kompakte Stadt Frankfurt beziehen. So ist dann auch die Beziehung der Stadt zu ihrem bedeutendsten Kunstmuseum durch Nähe gekennzeichnet - und zwar real wie metaphorisch. Tatsächlich ist die Präsenz des Städel im öffentlichen Bewusstsein so groß wie eh und je. Zugleich kann von einer starken städtebaulichen Präsenz gesprochen werden. Seit dem Umzug des Hauses in die „Räumlichkeiten vor die Tore der Stadt“, wie es einst hieß, steht das inzwischen von großen Bäumen umgebene Haus selbstbewusst und weithin sichtbar am südlichen Ufer des Mains. Zerstörung, Wiederaufbau in schwieriger Zeit und Erweiterungen konnten dieser Wirkung nichts anhaben. Doch auch im Städel selbst „ist alles so hübsch beieinander“. Gemeint ist das räumliche Miteinander der Kunstwerke aus den verschiedenen Epochen der europäischen Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart, das das Herz der Besucher höher schlagen lässt.
 
Typologie / Das Ganze
Die innere Organisation des ersten historischen Gebäudes erfolgte auf der Grundlage einer zentralen Achse. In der Verlängerung dieser Achse wurde das Haus im Rahmen eines zweiten Bauabschnitts durch den „Gartenflügel“ in der gleichen Typologie erweitert. Durch die Anordnung weiterer Ausstellungsflächen auf dem Niveau des „Zwischenpodests“ entstand eine Raumfolge von großer Selbstverständlichkeit. Vor diesem Hintergrund wurde das bewährte Prinzip aufgegriffen und das Raumkontinuum über das Alte Foyer in die neuen Sammlungsräume erweitert.

Das Foyer
Dem Eingangsbereich des ersten historischen Gebäudes und der dortigen Treppenanlage kommt bei der Erweiterung eine besondere Bedeutung zu. Durch das Öffnen der beiden Bogenfelder rechts und links der Haupttreppe gelangt der Besucher auf das Niveau des Alten Foyers.
 
Die Gartenhallen
Die neuen Sammlungsräume werden unter dem Garten platziert. Vom Alten Foyer kommend, betritt man zuerst die zentralen „Gartenhallen“. Charakterisiert wird dieser Raum durch seine elegant geschwungene und leicht wirkende Decke, die ihn frei überspannt. Hier soll die Kunst der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts ihr neues Zuhause finden.
 
Der Garten
Als Pendant zum Westflügel entsteht ein grünes Volumen auf der Ostseite mit ausreichend Durchblick zur Dürerstraße hin. Die Aufwölbung der Deckenschale wird von außen als ein fester Bestandteil der Topografie des neuen Gartens wahrgenommen. Sie wirkt verblüffend und selbstverständlich zugleich und stärkt das Städel in seiner übergreifenden architektonischen Identität. Die begrünte Aufwölbung hat die Kraft, einen eigenständigen Beitrag zur Architektur des historischen Städel-Komplexes zu leisten. Die Trennung zwischen Haus und Garten wird auf subtile Art aufgehoben. Durch die Verlängerung des Raumkontinuums bis in den Garten hinein kann dieser zudem als erweitertes Museumsfoyer begriffen werden. Außerdem wird die architektonische Beziehung zur Städelschule verstärkt. Die Fassade der Städelschule, welche im Rahmen der Baumaßnahme von schneider+schumacher saniert wurde, bietet der Südfassade des Gartenflügels ein angemessenes Gegenüber. In seiner neuen Gestalt spannt sich der Garten räumlich zwischen dem Gebäude, in welchem die Kunst gesammelt, bis zum Hof des Gebäudes, in welchem die neue Kunst erarbeitet wird. Das Museum und die Kunstschule, die Bibliothek, der Veranstaltungssaal und der Garten werden zu einem Ort des kulturellen Miteinanders. Dies wird als Ausdruck des nach vorne gewandten Stiftergedankens verstanden.
 
Licht / Atmosphären
Die bestehenden Räume des Städel sind in ihrer Atmosphäre geprägt durch einen großen Anteil an natürlichem Licht. Die neuen Räume erhalten kreisrunde Oberlichter. In den Öffnungen befindet sich ein Verschattungssystem, welches direkte Sonneneinstrahlung verhindert und die Möglichkeit bietet, das Tageslicht vollständig auszublenden. Die Grundbeleuchtung ist ebenfalls in die  Oberlichter integriert.
 
EnergieWärme-/Kälteerzeugung
Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt mittels Erdpendelspeicher und nachgeschalteter Wärmepumpe. Mit dem Erdpendelspeicher können saisonale Schwankungen des Energiebedarfes ausgeglichen werden. Des Weiteren kann mit der Wärmepumpe ein Teil der Beheizung und Kühlung des Museumsgebäudes mit erneuerbarer Energie erfolgen. Zur Wärme- und Kälteverteilung dienen der Fußboden und die Betondecke.
 
Klimatisierung
Mit der geplanten Klimaanlage kann der neu geschaffene Ausstellungsraum gekühlt sowie be- und entfeuchtet werden. Die Lüftungsanlage ist mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Die Luftansaugung erfolgt über ein Erdregister, das die Luft im Sommer und Winter vorkonditioniert.
Durch die kompakte Bauweise im Erdreich, die Wärme-/Kälteerzeugung mit Erdpendelspeicher und Wärmepumpe, die Lufterwärmung/ -kühlung mittels Erdregister und die große innere Speichermasse kann ein für den Museumsbetrieb optimales Raumklima mit minimalem Energieaufwand erzeugt werden.
 
TragwerkAltbau
Die Erschließung und Anbindung der neuen Gartenhallen erfolgt über den bestehenden Gartenflügel. Hierzu wird der Neubau unter das Bestandgebäude „geschoben“. Das Niveau des geplanten Neubaus liegt weit unter der Gründungsebene der Bestandsfundamente.
Um den geplanten Verbindungsbau ausführen zu können, ist es notwendig, dass das vorhandene Gebäude während der Bauzeit „aufgeständert“ wird. Daher werden die vorhandenen tragenden Bauteile (Mauerwerkswände, Decken, etc.) mit zusätzlichen Stahlkonstruktionen abgefangen und neu gegründet. Diese Abfangungen gewährleisten auch gleichzeitig die gewünschte Stützenfreiheit und somit Flexibilität.
 
Neubau
Der Erweiterungsbau „Gartenhallen“ besteht aus einem im Erdreich liegenden, rechteckigen Stahlbetonkörper mit einer freigeformten, durchbrochenen Decke. Die Dachfläche erhält eine begrünte Bodenschicht, um den Gartenbereich für den Museumskomplex zu erhalten. Die begehbar verglasten Öffnungen bieten die Möglichkeit, die neuen Ausstellungsflächen natürlich zu belichten.
Die freigeformte Deckenschale ist in einem mittleren Bereich kuppelförmig nach oben gewölbt. Der umlaufende, horizontale Deckenbereich steift diesen Kuppelbereich aus. Die Dicke dieser Stahlbeton-/Spannbetonkonstruktion variiert und ist den Beanspruchungen angepasst. Die Deckenschale ruht auf wenigen Innenstützen und den umlaufenden Stahlbetonaußenwänden. Die Gründung erfolgt auf einer tragenden Bodenplatte, die im Bereich der hohen Stützenlasten aufgevoutet ist.
Auf Grund des höchsten Grundwasserstandes und der Tiefe des Neubaus, ist es erforderlich, den Neubau gegen „Aufschwimmen“ zu sichern. Dies geschieht mit Betonzugpfählen, die im Boden verankert werden. Alle außenliegenden Betonkonstruktionen werden als „weiße Wanne“ ausgebildet. Außerdem sind, aufgrund der hochwertigen Nutzungen, zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen vorgesehen.
 

Auszeichnungen

Iconic Awards 2013 „Winner“

BDA Nike für Neuerung 2013

AZ Award for Design Excellence 2013

Auszeichnung guter Architektur in Hessen – Martin-Elsaesser-Plakette 2013

T+L Design Award 2013

Architizer A+ Award 2012

Mies van der Rohe Award German Nominee 2013

German Design Award 2013 in Gold

best architects13 Award

AIT Award 2012

Innovationspreis Architektur und Glas 2010

Schlagworte

Städel Museum, Erweiterung, Frankfurt

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Objektdetails

Das Objekt im Internet

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