Architekturobjekt 37 von 105

Architekturobjekte


Steg im Naturschutzgebiet in Marl

Mit freundlicher Unterstützung von NATURinFORM

Naturschutzgebiet Die Burg - Steg im Naturschutzgebiet in Marl

© NATURinFORM

Naturschutzgebiet Die Burg - Steg im Naturschutzgebiet in Marl

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Naturschutzgebiet Die Burg - Steg im Naturschutzgebiet in Marl

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Naturschutzgebiet Die Burg - Steg im Naturschutzgebiet in Marl

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Naturschutzgebiet Die Burg - Steg im Naturschutzgebiet in Marl

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Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

45770 Marl, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

03.2019

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. R. Harnach

Herner Str. 141

44809 Bochum

Deutschland

Tel. +49 234 95123-0

ibh@harnach.de

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Schmees - Lühn Holz- und Stahlingenieurbau GmbH & Co. KG

Lathener Str. 5

49762 Fresenburg

Deutschland

Tel. +49 5933 93650

office@schmees-luehn.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Naturschutzgebiet „Die Burg” im Südosten der nordrhein-westfälischen Stadt Marl ist dank seiner alten Wälder und gewundenen Bäche mit eindrucksvollen Steilufern ein beliebtes Naherholungsgebiet, das der Öffentlichkeit für die so genannte „sanfte Erholung“ zur Verfügung steht. Gleichzeitig bietet es Schutz für die hier heimischen gefährdeten Tierarten wie Eisvogel, Groppe, Bachforelle oder Schwarzspecht. Auf befestigten Wegen und Stegen werden die Besucher durch das Gebiet geführt, durch einen Sumpf und über Bäche. Ein aus dem Jahre 1998 stammender Holzsteg war im Laufe der Jahre marode geworden und bedurfte der Erneuerung. Die maßgeblichen Anforderungskriterien für den neuen Belag waren die Rutschhemmung sowie die bauaufsichtliche Zulassung. Der für das Naturschutzgebiet verantwortliche Regionalverband Ruhr (RVR) entschied sich bei der Materialauswahl für einen Holzverbundwerkstoff. Verlegt wurden 145 Quadratmeter „Die Beliebte massiv“ in der Farbe Braun aus dem Sortiment des fränkischen Herstellers NATURinFORM.

Seinen Namen gab dem Areal „Die Burg“ eine mittelalterliche Erdburg, deren Wälle heute überwachsen sind. Durch das Gebiet verlaufen der Nierings- und der Silvertbach, die zum großen Teil im Schatten der Bäume liegen und daher kühl und sauerstoffreich sind. Das etwa 143 Hektar große Waldgebiet wurde 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und 2001 entsprechend der FFH-Richtlinie (Flora-, Fauna-Habitat) der Europäischen Union in das europaweite Netz von Schutzgebieten „Natura 2000″ aufgenommen.

Umfassende Erneuerung der Holzbauteile
„Der Zustand des 21 Jahre alten Steges über das Sumpfgebiet inklusive einer kleineren Brücke über den Bach erforderte eine umfassende Erneuerung der Holzbauteile. Zudem gab es in der jüngeren Vergangenheit mehrere Sturmschäden am Steg“, erläutert Christiane von Recklinghausen, die für den RVR und Ruhr Grün im Bereich der Bauwerkserhaltung tätig ist. Die Bauingenieurin koordiniert Bauprojekte und ist mit verschiedenen Vergabe-, Planungs- und Überwachungsaufgaben betraut. Der Regionalverband Ruhr mit Sitz in Essen ist der größte kommunale Waldbesitzer in Deutschland. Der RVR-Eigenbetrieb Ruhr Grün bewirtschaftet Wald-Naherholungsgebiete im Verbandsgebiet und somit auch das Naturschutzgebiet „Die Burg“.
„Die Stege wiesen insbesondere an dem Gehbelag aus Eichenholz sowie den Geländern die meisten Schäden auf“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Harnach vom beauftragten Bochumer Ingenieurbüro für Bautechnik. „Die Längsträger (aus Holz und aus Stahl) sowie die Stahlrahmen wiesen nur geringe Schäden auf. Als Schäden an den Holzbohlen des Gehbelags waren – vorwiegend aufgrund von Feuchteeinwirkungen – Risse, Abspaltungen, Ausbrüche und Fäulnis vorhanden. In einigen Teilbereichen wurde der alte Bohlenbelag bereits durch einen darüber liegenden Bohlenbelag ersetzt. Insbesondere an den Rändern lag Algen- und Moosbefall vor. Die auf der Oberseite der Bohlen eingebrachte Riffelung war vielfach abgenutzt oder zugesetzt. Einige Verbindungsmittel hatten keinen Halt mehr im Holz und einige Bohlen wiesen Verwerfungen auf.“

Wartungsarme Ertüchtigung und Rutschfestigkeit gefordert
„Da der Gehbelag mit seinen verhältnismäßig dünnen Querschnitten ganzjährig der Witterung ausgesetzt ist, ist dieser in der Regel als erstes zu ersetzen. Bei diesem Steg war der Belag neben den erdberührten Holzbauteilen bereits stark verwittert und zum Teil schon ausgebessert, als die Sanierung beschlossen wurde“, so Christiane von Recklinghausen. „Somit suchten wir nach einer Möglichkeit, das Bauwerk mit der Sanierung so zu ertüchtigen, dass es möglichst wartungsarm länger erhalten werden kann, obwohl durch die Lage im Wald und im Sumpfgebiet immer mit hoher Umgebungsfeuchtigkeit zu rechnen ist.“ Auch die Verkehrssicherheit musste in diesem Bereich mit seinem hohen Besucheraufkommen sichergestellt werden. Daher spielte die entsprechende Rutschfestigkeit eine zentrale Rolle bei der Auswahl des geeigneten Materials.

 

Beschreibung der Besonderheiten

Bauaufsichtliche Zulassung als Vergabekriterium
In diesem Zusammenhang erörterten die Verantwortlichen beim Regionalverband Ruhr, gemeinsam mit dem Ingenieurbüro für Bautechnik Harnach, verschiedene Möglichkeiten, mit anderen Materialien als mit Holz zu arbeiten. „Zeitweise wurde auch über ein reines Kunststoffprodukt nachgedacht, da es hier Produkte in der Entwicklung gibt, die aufgrund von im Material eingebauten Stahlstäben einen deutlich größeren Auflagerungsabstand zulassen“, erläutert Rüdiger Harnach. Dadurch wären weniger zusätzliche Mittelträger erforderlich geworden. Von Seiten des RVR wurde aufgrund der Lage der Gehstege im Naturschutzgebiet jedoch darauf bestanden, dass der Gehbelag Holz enthalten müsse.
Aufgrund der hohen Anforderungen an öffentlich zugängliche Bauwerke kamen nur Produkte mit bauaufsichtlicher Zulassung in Frage. „RVR Ruhr Grün sieht sich in Sachen Nachhaltigkeit in einer Vorbild-Funktion, so dass die Entscheidung zugunsten eines Holz-Verbundmaterials ausfiel, wobei die Unterkonstruktion und das Geländer weiterhin in Vollholz ausgeführt wurden“, so Christiane von Recklinghausen.

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