Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2018: Teilnehmer


Strohballenhaus in der Uckermarck

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Spreeplan Projekt UG

Strohballenhaus in der Uckermark - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Abgerundete Kanten - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Strohballenhaus in der Uckermark - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Strohballendämmung und Holzständerbau - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Stampflehmwand als Klimablock - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Lehmgrundputz auf Wandmodul - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Selbsttragende Trennwand von Ekopanely - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Lehmofen mit FireBox - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Erhaltener Natursteinkeller - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Strohbau Dachmodule - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Moduleinbau Dach - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Balkenschuhe für Dachmodule - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Dachmodul eingehängt - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Dachmodul Anschlussdetail - Strohballenhaus in der Uckermarck

© Dag Schaffarczyk

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Spreeplan Projekt UG

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

17291 Nordwestuckermark, OT Warbende, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

04.2017

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Spreeplan Projekt UG

Reichsstr. 108

14052 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 30204356

post@spreeplan.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

HÜLS Ingenieure

Trebbiner Straße 10

15831 Blankenfelde-Mahlow

Deutschland

Tel. +493379-3105744

email@huels-ingenieure.de

Fachhandel

istraw - Technisches Vertriebsbüro Burgstaller

Am Reitfeld 20

83417 Kirchanschöring

Deutschland

Tel. +49 86853379024

info@istraw.de

Bauleistung: Tischler

Bautischlerei Willy Richter

Hauptstraße 171

01561 Ebersbach

Deutschland

Tel. 0352082846

info@fenster-richter.de

Fachplanung: Anlagenbau

Ingenieurbüro Schiller

Rosa-Luxemburg-Str. 28a

14806 Bad Belzig

Deutschland

Tel. +49 33841 62060

ingenieure@andreas-schiller.com

Verwendete Produkte

CLAGE

Durchlauf-Wassererhitzer

conluto®

Lehm-Putze

conluto®

Stampflehmwand

Conluto Stampflehm

istraw - straw based building materials Technisches Vertriebsbüro Burgstaller

Trockenbauplatten

Strohbauplatten

KREIDEZEIT Naturfarben

Farbbeschichtung

Sumpfkalkfarbe

Lofec GmbH

Flächenheizung

Tulisydän GmbH

Holzvergaserofen

FireBox

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

772 m³

 

Bruttogrundfläche

322 m²

 

Nutzfläche

190 m²

 

Verkehrsfläche

15 m²

 

Wohnfläche

140 m²

 

Grundstücksgröße

2.230 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

240.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Stroh, Holz, Lehm und Kalk - Was die Natur uns gibt

  • Wiederverwendung
  • Flexible Grundrissgestaltung
  • Langlebige, ganzheitliche, gesundheitliche, ökologische, natürliche Betrachtung

In der Norduckermärkischen Seenlandschaft, an der Grenze zu Mecklenburg Vorpommern, steht ein Strohhaus. Es wirkt leicht und liegt wie ein abgerundeter Stein im hügeligen Flachland, den die zurückweichenden Eismassen hinterließen. Auffälligstes Merkmal: die ökologische Qualität.

Das Objekt
Ein Mehrfamilienhaus für zwei Wohneinheiten auf ca. 140 m² Wohnfläche in der Uckermark.

Die Bauaufgabe
Abriss des Bestandsgebäudes und Neubau eines Zweifamilienhauses mit ökologischem Anspruch, unter Einbeziehung des über hundert Jahre alten Natursteinkellers.

Der Entwurf      
Der Entwurf zeigt, dass ökologische Qualität und die daran gestellten Anforderungen problemlos umsetzbar sind. Die Stufenform des Hauses und die abgerundete Hülle fügen sich in das Landschaftsbild ein. Die Grundrissgestaltung bietet den Bewohnern ein Höchstmaß an Flexibilität und Transparenz. Die offene Gestaltung lädt zur Kommunikation ein, die klare Raumstruktur erzeugt Freiraum.

Die Materialien
Das Gebäude wurde in Holzständerbauweise gebaut. Hervorzuheben ist die Dämmung mit Strohballen. Diese sind regional verfügbar und klimaneutral. Trockenbauplatten aus gepresstem Stroh trennen die Innenräume, eine Stampflehmwand fungiert als Wohnungstrennwand und klimasteuerndes Element. Allgemein erzeugen Lehm- und Kalkputz eine angenehme Atmosphäre, da sie die Raumluftfeuchte regulieren und Schadstoffe absorbieren. Der historische Natursteinkeller wurde erhalten und als Fundamentteil in den Neubau des Hauses eingebunden.

Energetische Betrachtung
Das Gebäude wird über einen emissionsarmen Lehmofen beheizt, der eine nahezu rückstandsfreie Verbrennung ermöglicht. Mithilfe einer Holzvergasertechnik wird die Verbrennungstemperatur und somit der Wirkungsgrad gegenüber einem herkömmlichen Ofen fast verdreifacht. Ein ergänzendes Flächenheizsystem kann unterstützend Strahlungswärme in den Wandbereichen erzeugen. Die Gebäudehülle entspricht dem Passivhausstandard.

Was war uns wichtig. Was ist unsere Philosophie.
Ziel war es, einen konsequent ökologischen Neubau außerhalb der allgemeinen Öko- und Energiestandards zu verwirklichen. Durch die Planung konnte ein langlebig angelegtes und ressourceneffizientes Gebäude errichtet werden, welches baubiologisch, als auch energetisch bestmöglich gestaltet ist.

Beschreibung der Besonderheiten

Ökologische Qualität
Da fast ausschließlich Naturbaustoffe verwendet wurden, ist das Gebäude, bis auf ganz wenige Ausnahmen kompostierbar.

Stampflehmwand
Dieses wohnungstrennende Element erfüllt sämtliche erforderlichen Wohnungstrennwandqualitäten (Schalldämmung, Brandschutz, Wärmedämmung) erfüllt, wurden hier in monolithischer Bauweise unter Verwendung einer der ältesten Lehmbautechniken umgesetzt.

Dezentrale Warmwassererzeugung
Diese ermöglicht eine Einsparung von rund 90 Prozent der Warmwasserleitung und ein vollständiges Einsparen der Zirkulationsleitung. Maximales Erhitzen auf Gebrauchstemperatur findet direkt vor der Abnahmestelle statt. Die Mindestemperatur von 60 °C der Ligionellenverordnung entfällt.

Wiederverwendung Natursteinkeller
Dieser wurde als Fundamentteil wiederverwendet


 

Kollaboration
(Zusammenarbeit im Team)

Rahmenbedingungen
In Deutschland gibt es eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Außenwände mit Baustroh, welche unterschiedliche Rastermaße für die Holzständerkonstuktion festlegt.

Die Verfügbarkeit von Baustrohballen ist ernte- und witterungsabhängig und muss ebenfalls im Planungsprozess berücksichtigt werden.

Statische Vorgaben definieren Querschnitt und Rastermaß der Holzstützen.

All diese planerischen Bedingungen müssen so zusammengeführt werden, dass ein maximal möglicher Vorfertigung Grad von Wand und Deckensmodulen in einer extra angemieteten Scheune realisiert werden kann.


Planungsprozess
Somit war eine wichtige Voraussetzung des Planungsprozesses, bereits in der Entwicklungsphase mit einem BIM gestützten 3-D Modell all diese Kriterien zusammenzuführen.

In permanentem Austausch mit Statiker, Baustrohhersteller, Strohballenbauer, Zimmermann und Bauherrschaft konnte so der Vorentwurf entstehen.

Die Statik konnte anhand der Datengrundlage auch im 3-D Modell erstellt werden, definierte die Vorfertigung Module für den Zimmermann und Strohballenbauer und lieferte das Datenmaterial für den Abbund mit CNC Fräsen.

Materialdefinition und Planung der technischen Infrastruktur des Gebäudes, welche maximal reduziert ausgeführt wurde konnte somit auch von Anfang an mitgeführt werden.

Ausführung
Die erforderlichen Daten für den Abbund konnten unproblematisch übergeben und eingelesen werden, sodass der gesamte Abbund als vorgefertigter Bausatz in die eigens für die Vorfertigung gemietete Scheune geliefert werden konnte.

Dasselbe galt für Massenermittlung und Einkauf von Strohballen, Lehm und Kalk um eine kosteneffiziente Vorfertigung sicherzustellen.

Digitalisierungsgrad, BIMObject-Modell, Visualisierung

Der gesamte Planungsprozess wurde von Anbeginn als BIM gestütztes 3-D Modell erstellt.
Sämtliche Fachingenieure (Statik, Haustechnik, Elektro, Bauphysik) wurden von Anfang an integriert. Vor dem Hintergrund dass es im gesamten Gebäude weder eine Heizung noch eine zentrale Trinkwarmwasserversorgung gibt, sind auch die haustechnischen Planungsprozesse sehr unkonventionell und benötigen eine permanente direkte Abstimmung. Dies konnte durch das BIM Modell sichergestellt werden.
Die Integration eines Holzvergaserlehmgrundofens und die Sicherstellung der erforderlichen Klimatisierung durch eine massive Stampflehmwand und elektrische Flächenheizelemente im Lehmputz, konnte nur durch umfangreiche digitale Simulationen erreicht werden.
 

Schlagworte

Strohballen, Stroh, nachhhaltig, Nachhaltigkeit, heinze, Haus, Wohnhaus, Mehrfamilienhaus, Holz, Neubau, Flexibilität, flexible Grundrissgestaltung, Abriss, ökologisches Bauen, ökologisch, gesundes Bauen, innovativ, Lehm, Stampflehmwand, Holzbau, Holzständerwerk, Holzständerbau, emmisionsarmer Ofen, FireBox, The FireBox, wohnungstrennend, Flächenheizsystem, Strahlungswärme, baubiologisch, ökologische Qualität, Strohpaneel, Trockenbauwand, nachhaltiges Bauen, Kalk, Lehmputz, Kalkputz, gesundes Wohnraumklima, Schadstoffapsorbtion, Schadstoffabsorption, Baubiologie

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Holz

 

Sekundärenergie

Holz

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

50,50 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

34,20 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

8,70 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

68 %

 

Warmwasser

15 %

 

Beleuchtung

17 %

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

2

Das Objekt im Internet

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