Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2018: Teilnehmer
Studentenwohnhaus Klaus Bahlsen, Hannover
30167 Hannover, Wilhelm-Busch-Strasse 10
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ACMS Architekten GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ACMS Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Wilhelm-Busch-Strasse 10, 30167 Hannover, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
10.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
18.034 m³
Bruttogrundfläche
4.450 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
7.899.100 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Konzept der Gebäudegliederung sieht eine Dreiteilung der neuen und bestehenden Gebäudemasse vor. Der Ersatzneubau an der Wilhelm-Busch-Straße 10 setzt die bestehende, gründerzeitliche Straßenrandbebauung fort. Das querstehende Bestandsgebäude bildet den Abschluss dieser Gebäudereihung und leitet zur folgenden, lockeren Einzelbebauung über. Der dreigeschossige Anbau auf der Ostseite vermittelt zwischen der Bestandsbebauung und dem Grünraum der rückwärtigen Hoffläche.
Nach nur 14 Monaten Bauzeit konnte das Studentenwohnhaus Klaus Bahlsen pünktlich bezogen werden. Die Wilhelm-Busch-Straße mit ihrer gründerzeitlichen, denkmalgeschützten Bebauung erhält so wieder einen angemessenen Abschluss.
Die verwendete Baukonstruktion mit hohem Vorfertigungsgrad trägt zur Qualitätssicherung und Bauzeitverkürzung bei. Mit im Werk unter geregelten Montagebedingungen fabrizierten Holztafelelementen konnte auf der Baustelle die Fassade in nur einem Monat komplett fertig gestellt werden. Die so sehr schnell realisierte wetterfeste Hülle und die Verwendung von vormontierten Nasszellen für jedes Zimmer in den Neubauten ermöglichten die sehr kurze Bauzeit.
Dabei ist Vorfertigung ohne Einschränkung der Gestaltungsfreiheit möglich. So wurde neben der einleitend beschriebenen besonderen Fassadengestaltung auch mit dem Entwurf auf den Wänden der Nasszellen ein besonderer Akzent gesetzt. Auf deren Innen- und Außenseiten ist der Stadtplan von Hannover gedruckt. Dies erzeugt eine Verbundenheit zur Landeshauptstadt.
An der Schnittstelle zwischen der historischen Straßenrandbebauung der Wilhelm-Busch-Straße und dem 50er Jahre Bestandsgebäude kommt dem Ersatzneubau an der Wilhelm-Busch-Straße 10 eine besondere Bedeutung zu. Dieser übernimmt die Proportion seines gründerzeitlichen Vorgängers und nimmt Höhenbezüge wie Trauf- und Sockelhöhe der benachbarten Bebauung auf. Die steinerne Fassade mit hellem Verblendmauerwerk reflektiert mit den vertikal proportionierten Fenstern und den horizontalen liegenden Stilelementen die historische Bebauung. Die gleichmäßige Ordnung der Fenster und der Verzicht auf eine historisierende Gestaltung vermittelt gleichzeitig zur funktionsorientierten Bebauung aus den 50er Jahren. Der Ersatzneubau fügt sich in seiner Dimension und Geschossigkeit in die historische Gebäudezeile ein und leitet zum Wohnheim der 50er Jahre über.
Die Fassadengestaltung des Bestandsgebäudes verdeutlicht die innere Nutzung als Studentenwohnheim. Die Giebelseiten wurden erhalten und mit einem neuen Verblendmauerwerk aus rotem Ziegel versehen. Das Treppenhaus erhielt eine Fassung aus gleichem Klinker bis in das 4. Obergeschoss und konnte so in seiner Präsenz gestärkt werden. Die Fassade des dreigeschossigen Anbaus auf der Ostseite nimmt die klare Ordnung der Fenster des 50er Jahre Gebäudes auf.
Die Erschließung erfolgt ausschließlich aus den vom Ensemble umschlossenen neuen Freiflächen. Dem Innenhof kommt somit eine gestärkte Rolle als zentraler Verteiler und gemeinschaftliches, räumliches Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität zu. Die Zuwegung über eine neue Rampe ermöglicht die rollstuhlgerechte Erschließung der Erdgeschosse des Bestandsgebäudes und des Hofhauses sowie der dortigen rollstuhlgerechten bzw. barrierefreien Wohnungen.
Beschreibung der Besonderheiten
Das Ensemble ist sowohl mit den Ersatzneubauten als auch mit dem Bestand wesentlich energieeffizienter als ein Referenzgebäude nach gesetzlichem Energiestandard. Die beiden Neubauten erfüllen den Standard KfW- Effizienzhaus 40. Damit liegt der Primärenergieverbrauch bei rund ¼ der Anforderungen nach geltender EnEV 2013. Der Dämmstandard (Transmissionswärmeverluste) ist fast doppelt so gut wie gesetzlich gefordert. Die kompakte Bauform und die optimierte Dimensionierung der Fensterflächen begünstigt dies, so dass Dämmstoffstärken zwischen 18 und 24 cm ausreichen. Ein außenliegender Sonnenschutz ist nicht erforderlich. Die Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ermöglicht Energieeffizienz und die Sicherstellung von dauerhafter Raumluftqualität. Das modernisierte Bestandsgebäude kann mit der neuen Haustechnik, den neuen Fenstern und einem um lediglich 4 cm ergänzten Wärmedämmverbundsystem auf das Niveau eines KfW-Effizienzhauses 100 gebracht werden.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
124
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