Architekturobjekt 353 von 13.836
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024


Studico – Sanierung/Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Studierendenwohnheim

64293 Darmstadt, Steubenplatz 11

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: planquadrat Elfers Geskes Krämer GmbH Architektur und Stadtplanung

Ansicht von Südwesten - Studico – Sanierung/Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Studierendenwohnheim

© Kirsten Bucher

Bestandsgebäude - Studico – Sanierung/Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Studierendenwohnheim

© planquadrat Elfers Geskes Krämer

Ansicht von Südwesten - Studico – Sanierung/Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Studierendenwohnheim

© Kirsten Bucher photographer

Fassadendetail - Ansicht von Süden - Studico – Sanierung/Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Studierendenwohnheim

© Stefan Streit

Helle Erschließungsflure - Studico – Sanierung/Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Studierendenwohnheim

© Stefan Streit

Studierendenappartement - Studico – Sanierung/Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Studierendenwohnheim

© Stefan Streit

Denkmalgeschützter Arkadengang - Studico – Sanierung/Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Studierendenwohnheim

© Stefan Streit

Begrünter Innenhof - Studico – Sanierung/Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in ein Studierendenwohnheim

© Stefan Streit

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: planquadrat Elfers Geskes Krämer GmbH Architektur und Stadtplanung

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Steubenplatz 11, 64293 Darmstadt, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

03.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

planquadrat Elfers Geskes Krämer GmbH

Platz der Deutschen Einheit 21

64293 Darmstadt

Deutschland

Tel. +49-6151-81969-0

pr@planquadrat.com

Fachplanung: Tragwerksplanung

Kehder Jakoby

Ahastr. 5

64285 Darmstadt

Deutschland

Tel. +49 6151 94470

info@kehder-jakoby.de

Fachplanung: Brandschutz

BPK Brandschutz Planung Klingsch GmbH

Liebigstr. 20

60323 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 7171360

office-ffm@bpk-mail.de

Energieberatung

GEA Gesellschaft für Energieeffizienz und Architektur mbH

Scariastr. 14

01277 Dresden

Deutschland

Tel. +49 351 8298801

Bauherr

Krieger + Schramm GmbH & Co. KG Unternehmensgruppe

Neue Straße 12

37351 Dingelstädt

Deutschland

Tel. 036075 388-0

info@krieger-schramm.de

Verwendete Produkte

KWB Deutschland - Kraft und Wärme aus Biomasse

Pelletsheizkessel

MOGAT-Werke

Dachabdichtungssysteme

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

12.975 m³

 

Bruttogrundfläche

4.854 m²

 

Nutzfläche

2.158 m²

 

Verkehrsfläche

639 m²

 

Grundstücksgröße

881 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

7.500.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Studierendenwohnheim Studico liegt im Darmstädter Sanierungsgebiet Mollerstadt. Das Wohnen und Arbeiten verliert in diesem Stadtteil aufgrund veralteter Standards und mangelnder Instandhaltung an Attraktivität. Der Umbau des nüchtertnen Verwaltungsbaus aus den 1950er-Jahren zu einem hochwertigen Studierendenwohnheim mit einer kleinen Büroeinheit trägt maßgeblich zur Bewältigung dieser Probleme bei und setzt einen Impuls zur Entwicklung des gesamten Quartiers.

Das Bestandgebäude wurde durch eine veränderte Aufteilung der Innenwände der neuen Wohnnutzung angepasst und 92 helle, barrierefrei zugängliche Studierenden-Appartements mit Größen zwischen 18 und 55 Quadratmetern geschaffen. Die einzelnen Wohneinheiten werden durch Balkone und bodentiefe Fenster aufgewertet. Zusätzlich zu den Wohnungen entstanden im Erdgeschoss ein Foyer und Gemeinschaftsflächen sowie eine kleine Büroeinheit. Grundsätzlich wurde bei der Umnutzung der Bestand so weit wie möglich erhalten und vorhandene Gebäudesubstanz ("graue Energie") sinnvoll weitergenutzt. Das Gebäude wurde im KfW-Effizienzhaus 70-Standard saniert und verfügt über eine moderne Pellet-Heizung.

Im Zuge der Sanierung wurde durch eine Aufstockung die Ausnutzung des Gebäudes erhöht und mehr Wohnraum im innerstädtischen Kontext geschaffen. Gleichzeitig konnte der zuvor komplett versiegelte Innenhof zu einer grünen Freifläche verwandelt werden. Die monotone Lochfassade des Bestandgebäudes wurde durch großzügige, vertikale Fensterbänder neu gegliedert und farblich akzentuiert. Als weitere Veränderung wurde der Haupteingang in den Arkadengang verlegt. Der Arkadengang steht als Teil einer städtebaulichen Gesamtanlage unter Denkmalschutz und wurde grundlegend saniert. So konnte der bislang unattraktive öffentliche Raum aufgewertet und die innere Erschließung des Gebäudes erheblich verbessert werden.

Dem Mobilitätskonzept entsprechend wurden die Parkplätze im Innenhof durch lediglich drei Carsharing-Parkplätze ersetzt, sodass keine weiteren Stellplätze für das Studentenwohnheim erforderlich waren und zugleich PKW im innerstädtischen Bereich reduziert werden konnten. Den Studierenden stehen stattdessen ein großer Fahrradkeller und eine E-Bike-Ladestation zur Verfügung.

Beschreibung der Besonderheiten

Für ein lange Zeit leerstehendes, innerstädtisches Gebäude wurde nach einer passenden Nutzung gesucht, die zugleich das Quartier belebt, Aspekte der kurzen Wege berücksichtigt und graue Energie sinnvoll weiternutzt. Im hochschulnahen Kontext erwies sich studentisches Wohnen als besonders geeignet. Durch eine Aufstockung sollte zudem die Ausnutzung des Gebäudes erhöht werden.

Das Studico wurde von Anfang an in enger Zusammenarbeit mit der Bauaufsicht, dem Stadtplanungsamt und der unteren Denkmalbehörde entwickelt, um den Anforderungen des Sanierungsgebiets Mollerstadt und des Denkmalschutzes am ehemaligen Darmstädter Bahnhof gerecht zu werden. Während der Planungsphase gab es zudem einen konstruktiven und partnerschaftlichen Austausch mit Behörden, Fachplanern und Auftraggeber, um die Gegebenheiten des Bestandsgebäudes bezüglich Brandschutz, Fluchtwege, Abstandsflächen, Schallschutz, Mobilitätskonzepte, Begrünungsmaßnahmen und Gestaltung qualitativ umzusetzen. Im Rahmen der Förderprogramme für Sanierungs- und Begrünungsmaßnahmen gab es weitere enge Absprachen mit dem Sanierungsmanagement Stadtentwicklung NH ProjektStadt und den zuständigen Behörden.

Der Erhalt des Gebäudebestands sorgte für vereinfachte baurechtliche Vorgaben, da keine weiteren Stellplätze, beispielweise in einer neu zu errichtenden Tiefgarage, nachgewiesen werden mussten – ein Problem, an dem zuvor etliche Projektentwickler gescheitert waren. Neben dem Ziel, die vorhandene Bausubstanz (Graue Energie) zum größten Teil weiter zu nutzen, war dieser Aspekt wesentlich für den Gebäudeerhalt. Das Studico wertet das städtische Umfeld auf und ist eine Initialzündung für das gesamte Quartier.

 

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Ressourcenverwendung und Weiternutzung "Grauer Energie"
Bei der Umnutzung des ehemaligen Bürogebäudes zu einem Studierendenwohnheim wurde der Bestand so weit wie möglich erhalten und vorhandene Gebäudesubstanz sinnvoll weiterverwendet. Somit konnte die im Gebäude gebundene graue Energie weitergenutzt werden. Darüber hinaus wurde durch Aufstockung die Ausnutzung des Gebäudes erhöht. Damit konnte der Flächenverbrauch und die Versiegelung innerstädtischer Flächen reduziert werden. Das Studico leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Flächeneffizienz in der Stadt.

Klimaschutz und Begrünung
Die ehemals vollständig versiegelte Innenhoffläche wurde größtenteils entsiegelt, begrünt und bepflanzt. Die Dachflächen bekommen eine extensive Begrünung und die Hoffassade wurde mittels Rankpflanzen begrünt. Das anfallende Regenwasser kann auf den entsiegelten und begrünten Innenhofflächen versickern. Diese Maßnahmen tragen im innerstädtischen Kontext zu einem besseren Mikroklima bei. Vor diesem Hintergrund wurde das Studico mit einer Plakette im Rahmen der Städtebauförderung ausgezeichnet. Sie würdigt die beispielhafte Gebäudemodernisierung mit Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz sowie die Grundstücksbegrünung.

Nachhaltiges Mobilitätskonzept
Die bestehende Garage im Innenhof wurde durch Carsharing-Parkplätze ersetzt, sodass keine weiteren Stellplätze für das Studierendenwohnheim erforderlich sind und zugleich PKWs im innerstädtischen Bereich reduziert werden. Die Carsharing-Stellplätze können in Zukunft auch von Elektroautos genutzt werden, da die technische Vorrichtung für eine nachträgliche Ladestation bei der Planung mitberücksichtigt wurde. Darüber hinaus steht den Bewohnerinnen und Bewohnern ein großer Fahrradkeller zu Verfügung. Die zentrale Lage garantiert zudem eine sehr gute Anbindung an die Bus- und Bahnlinie des ÖPNVs. Dieses moderne, klimaschonende Mobilitätskonzept sorgt für weit unterdurchschnittliche Verkehrsbelastung in der Innenstadt Darmstadts.

Einsatz ökologischer Baumaterialen und moderner Energieerzeuger 
Durch ein effektives Energiekonzept können Kosten eingespart werden:  Das ehemals energetisch überholte Gebäude wurde im ersten Schritt durch eine hochwertige Dämmung der Fassade und neue Fenster aufgewertet, sodass Energie eingespart werden kann. Zusätzlich ist die maschinelle Lüftungsanlage zur Be- und Entlüftung der Wohneinheiten mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet.  Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels einer nachhaltigen Pellet-Heizanlage mit entsprechender Bevorratung in Kombination mit einem Spitzenlastkessel im Untergeschoss. Das gewählte Heizsystem mit Holz als nachwachsendem Rohstoff besitzt eine vergleichsweise hohe Energieeffizienz bei niedrigen Heizkosten, ist ökologisch unbedenklich und garantiert zudem Energiesicherheit. Die großen Fensterflächen mit transparenten Brüstungen sorgen für eine ideale Belichtung der Räume und gleichzeitig für höhere Solarenergiegewinne ohne weiteren technischen Aufwand. Zudem ermöglichen die großen Fensterflächen eine gute Tageslichtausnutzung und reduzieren damit den Energieverbrauch für künstliches Licht. Beim gesamten Projekt wurde auf den Einsatz solider und langlebiger Materialen geachtet.

Auszeichnungen

Gewinner des polis Award 2023 in der Kategorie "Intelligente Nachverdichtung"

Auszeichnung beim 3. Hessischen Preis für Innovation und Gemeinsinn

Plakette der Stadt Darmstadt zum Begrünungs-, Energie- und Mobilitätskonzept

Klimapreis für nachhaltiges Bauen in Darmstadt 2023

Schlagworte

Sanierung, Umnutzung, Graue Energie, Studierendenwohnheim, Darmstadt, Denkmalschutz, Baurecht, Leerstand, Aufstockung, Mobilitätskonzept, Nachhaltigkeit, Bauen im Bestand

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 70

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Holz

 

Sekundärenergie

Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

31,90 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

92

Das Objekt im Internet

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