Nominiert für die Shortlist der Jury 2018 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2018 - Nachwuchsarbeiten


Studio Chamanga, Research Design Build

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule München, Architektur, Cinya Fürstenberger

01 Außen - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

02 Totale - Studio Chamanga, Research Design Build

© Santiago Oviedo

03 Außen - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

04 Baustelle - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

05 Baustelle - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

06 Baustelle - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

07 Baustelle - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

08 Stützenbündel - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

09 Wandverkleidung - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

10 Fischmaul-Verbindung - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

11 Fischmaul-Verbindung - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

12 Brücke - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

13 Obergeschoss in Nutzung - Studio Chamanga, Research Design Build

© Santiago Oviedo

14 Fassade - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

15 Detail Bambusfassade - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

16 Einweihung - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

17 Detail Tür zur Toilette - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

18 Detail Brüstung - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

19 Detail Knotenpunkt - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

20 Detail Knotenpunkt - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

21 Trepe - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

22 Detail Treppe - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

23 Treppe - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

24 Detail Waschbecken - Studio Chamanga, Research Design Build

© Studio Chamanga

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule München, Architektur, Cinya Fürstenberger

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Ecuador

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Totalunternehmer

Planen und Bauen im Globalen Kontext, Hochschule München

Karlstrasse 6

80333 München

Deutschland

Tel. 089 1265 1931

Totalunternehmer

Portland State University

SW Broadway 1825

97201 Portland OR

Vereinigte Staaten von Amerika

sergiop@pdx.edu

Gutachter

Atarraya Architects, Burbano y Oviedo

Manuel Maria Borrero 17-62

EC170122 Quito, Pichincha

Ecuador

Tel. +593.99.663.6595

lburbano91@gmail.com

Fachplanung: Tragwerksplanung

Hochschule München Prof. Dr. Lars Schiemann

Karlstrasse 6

80333 München

Deutschland

lars.schiemann@hm.edu

Sachverständiger

SRW Plan.Architekten GmbH

Hubertusstr. 4

80639 München

Deutschland

Tel. +49 89 547277-0

architektur@srwplan.de

Verwendete Produkte

Bambuslieferant

Tragwerksbauteile

Guadua Angustifolia

Ecuplastic

Dachdeckungen

Ecopak

Robert Bosch Power Tools

Bau-Maschinen

Divers

rotoblaas

Metall-Schrauben

HSB + HTS

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

213 m²

 

Grundstücksgröße

135 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

47.880 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Nach einem Erbeben fehlte dem infrastrukturell schwachen und von Armut geprägten Küstenort Chamanga in Ecuador ein Ort für Kultur und Gemeinschaft. Die Hochschule München (HM) initiierte in Kooperation mit der Portland State University (PSU) und den lokalen Architekten Atarraya deshalb ein DesignBuild Studio: Dieses Lehr-Praxisformat ermöglicht es, werdenden Architekten und Bauingenieuren ein Gebäude nicht nur gemeinschaftlich zu planen, sondern es auch vor Ort selbst zu bauen.

Heute steht ein Kulturzentrum aus zwei Ziegel-Beton-Kuben und einer luftigen Bambuskonstruktion in Chamanga – realisiert von den Studierenden der HM in nur fünf Wochen Bauzeit. Dabei galt es, den bereits in der 1.Bauphase von den Studierenden der PSU erbauten ersten Ziegel-Beton-Kubus in ein ganzheitliches Gebäudekonzept zu integrieren und den Raumplan in enger Abstimmung mit den Nutzern zu entwickeln.

Es gelang, ein erdbebensicheres, nachhaltiges und mit lokalen Ressourcen errichtetes Haus innerhalb des Kosten- und Zeitrahmens den Nutzern zu übergeben. Durch die Baumaterialien Bambus, Lehm und Holz wurde mit ihren konstruktiven, gestalterischen aber auch bauphysikalischen Eigenschaften ein architektonisch anspruchsvolles Gebäude mit gutem Raumklima und angenehmer Atmosphäre geschaffen. Die Ansprüche an das Gebäude wurden mit den Bauherren in partizipativen Workshops vor Ort mit den Kontaktarchitekten entwickelt und in diskursiven Verfahren als architektonisches Konzept ausgeformt.
 
Die zwei massiven Kuben im Erdgeschoss sind nach außen zu den angrenzenden Gebäuden in der Nachbarschaft geschlossen, werden jedoch von der Vorder- und Rückseite durch eine perforierte Ziegelwand belichtet und belüftet. In diesen Baukörpern befinden sich Übungsräume und das abgeschlossene Tonstudio. Die massive Bauweise und das Tor im Erdgeschoss schützen das Gebäude vor Einbrüchen. Zwischen den beiden Baukörpern liegt ein überdachter zweigeschossige Halle, die als Entré, Bühne und Auditorium genutzt wird. Das Gebäude öffnet sich mit einem großen Falt-Portal zum Straßenraum, der bei großen Veranstaltungen mit einbezogen werden kann.
 
Der Raum ist an seiner Rückseite durch eine Holz-Lehm-Bambuswand geschlossen, die im Obergeschoss mit einer ornamentalen Wand aus geschnittenen Bambusrohren einen licht- und luftdurchlässigen aber regenabweisenden Abschluss bekommt. Den Kontrast zu dem introvertierten Sockel bildet die luftige Bambuskonstruktion mit Pultdach im Obergeschoss. Dies ermöglicht die für das tropische Klima notwendige kontinuierliche Belüftung der nutzungsoffenen Räume. Sie werden durch eine inszenierte Brücke, die über den Bühnenbereich verläuft, verbunden. Der Boden ist hier durch massive Balken und einer Dielendeckung mit Holz aus dem Anbau eines eines lokalen Holz-Kollektivs, unter andere, mit Teak konstruiert.
Die Fassaden sind mit luftdurchlässigen Bambusplatten, der ornamentalen Ringstruktur und Klappläden gestaltet, die an die Tragstruktur aus Holz und Bambus angebracht sind. Das Dach, gedeckt mit Platten aus recycelten Tetra-Paks hat eine Tragstruktur aus Bambusrohren, die als auffallende Stützenbündel in der Halle auf Betonsockel, die gleichzeitig als Sitzbänke dienen, witterungsbedingt aufgeständert sind. Große Dachüberstände schützen die Fassade vor dem tropischen Regen. Der Boden des Erdgeschosses erhielt innerhalb der Kuben einen Zementestrich, in der Halle einen Belag aus lokalen Ziegeln.


Die beiden Geschosse sind mit einer als Sitzbank benutzbaren Treppe verbunden. Besondere Elemente sind die Trenntoiletten, die auf Grund der prekären lokalen Zu- und Abwassersituation für das Gebäude entwickelt wurden. Das Waschbecken wird durch einen Tank mit Wasser gespeist, der das Regenwasser des Daches auffängt.


Der Bauherr, die Organisation „Opción Más“ (eine Option Mehr) bietet seit dem Tag nach der Eröffnung Kurse an. Er ermöglicht in dem Gebäude soziales Leben, nutzt die Räume für Weiterbildung und Kulturarbeit, die Bühne für Veranstaltungen und das Audiostudio für Workshops und Tonaufnahmen. Das Gebäude übertrifft ihre Erwartungen. Täglich stehen Kinder schon vor der Öffnungszeit vor dem Portal und warten, sie verbringen hier ihre Zeit in einem geschützten Raum, den sie sonst in dem Ort nicht finden. Trotz anfänglicher Bedenken haben die Nutzer das ihnen unbekannte Toilettensystem sehr positiv aufgenommen.

Für die Studierenden bedeuteten diese fremde Welt, die neue Baumaterialien und das ungewohnte Klima eine Herausforderung, aber auch neue Begegnungen, Kenntnisse und konkrete Berufserfahrung.
 
 

Beschreibung der Besonderheiten

Die größte Besonderheit dieses Projekts ist der Einsatz von Bambus einem Süßgras. Der hochwertige Baustoff mit dem botanischen Namen "Guadua angustifolia" wächst in Ecuador und ist einfach und günstig verfügbar. Durch seine innenliegenden Hohlräume ist der Baustoff extrem leicht und elastisch und damit erdbebensicherer als andere Baustoffe, deshalb wurde er als Material für die Haupt-Tragkonstruktion, aber auch in anders aufbereiteter Form als Matten, die "caña picada", zum Verkleiden der Fassaden genutzt.
Mit den Vorzügen des Bambus zu bauen und die Nachteile auszugleichen, erzwingt eine besondere Herangehensweise an Planung, Konstruktion und Verarbeitung, die das Projekt vor eine große Herausforderung stellte.

Schlagworte

Bambus, Teakholz, Lehm, Ziegel, erdbebensicher, DesignBuild, Ecuador, Kulturzentrum, nachhaltig

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Strom

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Beleuchtung

99 %

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

4

 

Anzahl Schüler

25

 

Anzahl Kinder

25

 

Anzahl Sitzplätze

60

Das Objekt im Internet

 

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