Suhrkamp Ensemble
10119 Berlin, Torstraße 44
Mit freundlicher Unterstützung von GROHE
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Torstraße 44, 10119 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
04.2020
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
65.812 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im Berliner Scheunenviertel schufen Bundschuh Architekten ein stadtbildprägendes Mixed-Use-Ensemble, das dort eine einstige Brachfläche belebt und die neue Heimat des Suhrkamp Verlags ist. Die von Kinzo designten Verlagsräume bilden das Herzstück des dreiteiligen Objekts. Zudem befinden sich darin Wohneinheiten, Galerie- und Ladenflächen und ein Restaurant.
STÄDTEBAULICHER HINTERGRUND UND ENTWURF
Als hölzerne Gebäude im 17. Jahrhundert aus Brandschutzgründen vor die Stadtmauern wandern mussten, entstand im heutigen Ortsteil Berlin-Mitte das Scheunenviertel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die städtebauliche Lage dort aber so prekär geworden, dass das gesamte Quartier abgerissen wurde. Neue Impulse, die ein großangelegter Sanierungswettbewerb setzen sollte, verebbten teils wieder, als viele der siegreichen Architekturen Hans Poelzigs während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurden und das heutige Szeneviertel auch zu DDR-Zeiten weitgehend vernachlässigt blieb.
Bebauungskonzepte für eine langjährige Brachfläche
So kam es, dass zwei prominente Grundstücke an der Einmündung der Rosa-Luxemburg-Straße in die Torstraße mehr als ein halbes Jahrhundert brachlagen – bis die IBAU AG, die auch die verbliebenen Poelzig-Gebäude verwaltet, eine städtebauliche Reparatur veranlasste. Den Auftrag erhielten Bundschuh Architekten: 2010 realisierte das Berliner Büro zunächst das Galerie- und Wohnhaus „L40“ und 2019 dann gegenüberliegend das Suhrkamp Ensemble, nachdem die renommierte Verlagsgruppe als weitere Bauherrin hinzugetreten war.
Mixed-Use in drei Akten
Statt einer geschlossenen Blockrandbebauung mit Innenhof, wie sie dem zerstörten Vorbild Poelzigs entsprach, schufen die Architekten ein l-förmiges Ensemble, bestehend aus drei Gebäuden mit schlichten, hellen Sichtbetonfassaden und Verkleidungen aus eloxiertem Aluminium. Im Südwesten öffnet sich das Areal vollständig, so dass sich der unbebaute Teil von dort aus schlüssig in eine Abfolge kleinerer Parks bis zur Volksbühne einreiht. Der nördlich gelegene, lange Schenkel an der Torstraße dient als neues Verlagshaus für Suhrkamp und beherbergt im Erdgeschoss das Restaurant „Remi“. Südöstlich beschließt ein viergeschossiges Wohnhaus mit Galerie den Platz zur Linienstraße hin. Dazwischen vermittelt ein flacher, zweigeschossiger Verbindungsbau mit Ladenflächen.
Unterschiedliche Typologien vereint
„Die Bauaufgabe war eigentlich gar nicht richtig formuliert, weil es hier eine ganze Reihe an Typologien gibt – beispielsweise Arbeiten, Verwaltung und Wohnen“, sagt Roger Bundschuh im Hinblick auf den heutigen Mixed-Use-Charakter des Suhrkamp Ensembles. Vor allem in der Gestaltung des Verlagshauses habe man sich nicht in das enge Korsett bestehender Klassifikationen pressen lassen wollen: „Für die Produktion von Büchern gibt es keine Typologie, und deshalb haben wir zusammen mit Suhrkamp ein maßgeschneidertes Konzept entwickelt, das auf die Bedürfnisse und Arbeitsabläufe des Verlags zugeschnitten ist.“
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