Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Vandersanden
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
06.2009
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Sanierungsbedarf nach 100 Jahren Dienstzeit
Vor etwa 100 Jahren wurde die Staumauer der Talsperre Klingenberg aus Bruchstein errichtet und 1914 in Betrieb genommen. Zum einen, um die Trinkwasserversorgung der Stadt Dresden und großen Teilen des ehemaligen Weißeritzkreises zu gewährleisten, und zum anderen, um dem Hochwasserschutz und der Energieerzeugung zu dienen. Als Dichtung fungierte eine etwa einen Meter breite Betonschicht, die vor der Bruchsteinmauer konstruiert war. Bedingt durch allgemeine Abnutzungserscheinungen und durch das Hochwasser der Wilden Weißeritz im Jahr 2002 kam es zu schwerwiegenden Beschädigungen am Überlauf der Talsperrenmauer sowie an der 150 Meter langen Kaskaden-Hochwasserentlastung. 2005 wurden daher umfangreiche Sanierungsmaßnahmen aufgenommen, die in diesem Jahr weitgehend fertig gestellt werden sollen. Im Mittelpunkt steht die Instandsetzung der Staumauer, für die drei Jahre veranschlagt wurden. Um das Vorhaben zu realisieren, wurde das Wasser der Hauptsperre komplett abgelassen. Solange die Arbeiten andauern, wird die Stadt Dresden unter anderem mit Trinkwasser im Verbund aus der Talsperre Lehnmühle und der 2008 fertig gestellten Vorsperre versorgt. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll der derzeit unter anderem hierfür genutzte, über drei Kilometer lange Stollen als zusätzlicher Hochwasserentlastungsstollen verwendet werden.
Drainageschicht mit speziellen Anforderungen
Um Hochwassern in Zukunft gewappnet zu sein, standen eine sichere Funktion der Talsperre, verbesserte Überwachungseinrichtungen für Extremsituationen sowie die Möglichkeit, frühzeitig mögliche Undichtigkeiten in der Mauer zu detektieren, im Vordergrund. Verlangt wurde nach einer Lösung, die eine zuverlässige Drainage der Staumauer gewährleistet. Bei der Planung der Drainageschicht hinter der Dichtschicht aus Stahlbeton kamen die Klinker aus dem Hause CRH Clay Solutions ins Spiel. Die Bauleitung des verantwortlichen, ausführenden Unternehmens ZÜBLIN, Direktion Mitte, Bereich Sachsen entschied sich nicht zuletzt für die Produkte der CRH, weil sie den speziellen Anforderungen standhalten: Die Planung forderte Klinker, die mindestens 100 Frost-Tau-Wechsel schadensfrei überdauern. Ein Prüfzeugnis weist den verwendeten Klinkern im 2DF-Format, produziert im CRH Werk OBERLAUSITZ, diese Standfestigkeit nach. Zudem stellte die objektbezogene Produktion von Klinkern in der Menge mit einer bestimmten Rillung und einem vorgegebenen Lochanteil für den Ziegel-Produzenten mit Hauptsitz in Steyerberg in Niedersachsen kein Problem dar. Marko Würker, der die Bau- und Projektleitung für die Firma ZÜBLIN an der Talsperre Klingenberg trägt, äußerte sich auch hinsichtlich der Beratung und des Handlings positiv: „Die hilfreichen Tipps bei der Lösungsfindung und die gute technische Beratung im Vorfeld waren ebenfalls ausschlaggebend dafür, dass wir uns zusammen mit dem Lieferanten Raiss Baustoffe aus Chemnitz für die CRH Clay Solutions entschieden haben.“ Service orientierte Kundenbetreuung steht bei dem Unternehmen neben höchster Qualität und hochwertiger Verarbeitung an erster Stelle.
Intelligente Kombination aus Klinker und Stahlbeton
Etwa 180.000 Klinker wurden für die Drainageschicht im CRH Werk produziert, deren optimierte Rillenstruktur in der Oberfläche eine innige Verbindung mit der davor betonierten Dichtschicht ermöglicht. Die Klinker sind somit in eine Konstruktion nach dem neuesten Stand der Technik eingegangen: Die alte Betonvorsatzschale wurde gänzlich entfernt, um den neuen wasserseitigen Maueraufbau, bestehend aus Ausgleichsschicht, Gleitschicht, Dränageschicht und rückverankerter Stahlbetondichtschicht, herzustellen. Aufgeteilt in verschiedene Felder, die etwa alle acht Meter durch vertikale Sammel- und Kontrollschächte unterbrochen sind, besteht die Möglichkeit, frühzeitig Undichtigkeiten zu detektieren: Verbaut wurden die Klinker ohne vermörtelte Lagerfugen, um eine vertikale Durchströmbarkeit sicherzustellen. Nur die Stoßfugen und die Fuge zur dahinter liegenden Gleitschicht wurden vermörtelt. Durch diese Bauweise entsteht eine vertikale Drainageschicht hinter der Dichtschicht aus Stahlbeton, die eine frühzeitige Detektion von Undichtigkeiten im Mauerwerk ermöglicht. Anfallendes Sickerwasser kann im Kontrollgang der Mauer gemessen und Bereichsweise zugeordnet werden. Ferner besteht die Möglichkeit, die Sammel- und Kontrollschächte mit einer Kamera zu befahren, um mögliche Störstellen weiter einzugrenzen.
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