Architekturobjekt 335 von 1.520

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer


Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt am Main

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Kaiserslautern, Architektur, Sarah Zemelko

Außenperspektive - Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt am Main - Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt am Main

© Sarah Zemelko

Modellfoto - Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt am Main

© Fayuan Wang; Sarah Zemelko

Diplompräsentation - Tanz- und Theaterwerkstatt - Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt am Main

© Dipl.-Ing. Oda Pälmke; Sarah Zemelko

Blick von einem Raum in den anderen - Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt am Main - Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt am Main

© Sarah Zemelko

Blickbezüge - Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt am Main - Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt am Main

© Sarah Zemelko

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Kaiserslautern, Architektur, Sarah Zemelko

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2022

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

mehr als 20 Geschosse

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

68.000 m²

 

Nutzfläche

60.000 m²

 

Wohnfläche

28.000 m²

 

Grundstücksgröße

1.480 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Tanz- und Theaterwerkstatt auf der Untermainanlage im Bankenviertel ist die Antwort auf die Fortschreibung des Hochhausentwicklungsplans und erfüllt die Notwendigkeit der Verdichtung und Belebung der Innenstadt.
Durch die längliche Positionierung neben der Theaterdoppelanlage verbindet das Gebäude die innerstädtische Grünfläche mit dem Untermainkai und verlängert den kulturellen Weg der Museumsstrasse über die gegenüberliegende Uferseite zum jüdischen Museum weiter zur Tanz- und Theaterwerkstatt.
Zusammen mit der Erhöhung des Personal- und Organisationsamtes verdichten sie das Hochhauscluster, rahmen die Wallanlage ein und bilden eine Torsituation aus.
Die Grundform ergibt sich aus der orthogonalen Ausrichtung zum Willy-Brandt-Platz und dem Folgen des Strassenverlaufs. Sie schiebt sich nach vorne und hinten in die Blickachsen der Seitenstrassen und präsentiert sich im Stadtbild.
Das Projekt ist ein Experiment des Extrudierens der erarbeitenden Grundrissform aus dem Stadtgefüge, der Integration des Volumens in den Stadtkörper und der Prägung der städtischen Silhouette.
Zwischen der Tanz- und Theaterwerkstatt und der Theaterdoppelanlage entsteht ein Ort mit und für die Kultur, auf dem man das Leben und die Organisation der Spielstätten durch die öffentliche Anlieferung miterleben kann. Das Innenleben wird im Sinne einer Einladung durch das hohe, offene Foyer nach Aussen auf den Platz transportiert.

Durch die Diversifizierung der Funktionen Tanz, Theater und Kunstausstellung in den ersten neun Geschossen, Kunstateliers, Büroflächen und Werkstätten in den darauffolgenden vier und abschliessend den gemeinschaftlichen Wohnungen und Einzelappartements, gefolgt von den Familienwohnungen und Doppelappartements, wird gegen die Monofunktionalität der gewerblich genutzten Hochhäuser vorgegangen und die Bühne als Magnet in der Innenstadt genutzt. Es wird ein Ort geschaffen, der die Gesellschaft miteinander verbindet und ein Katalysator für das Miteinander ist.
Durch die Vernetzung der Funktionen Freizeit, Arbeiten und Wohnen entsteht ein Gebäude mit hervorragenden soziokulturellen Bedingungen.

Neben den horizontalen Bezügen in den Geschossen verbindet die zusammenhängende vertikale Struktur das Hochhaus zu einer Einheit.
Die Intention des Gebäudes ist das Durchlaufen und Erleben der öffentlichen Ausstellungen und Bühnen.
Die vorzufindenden Blickbeziehungen durch die gesamte Länge des Gebäudes verbinden die Bühne über die Ausstellungsfläche hin zum Tanzsaal und ermögllichen den Gästen, Auszubildenden und Interessierten Einblicke in jedes Geschehen rund um die choreografische Produktion:

Bühne - Ausstellungsfläche, Ausstellungsfläche - Tanzsaal,
Tanzsaal - Foyer, Foyer - Ausstellungsfläche,
Ausstellungsfläche - Bühne
Tanz- und Theaterwerkstatt - Stadt
Im Hochhaus begegnen sich Stadt und Kunst in Symbiose durch die Architektur

Die Bespielung der Bühnen des Theaters und des Tanzes durch Abendveranstaltungen, aber auch durch Zusammenarbeit mit Schulen und Kursen, um die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des Theaters und des Tanzes zu sichern, führt zu einer durchgehenden Nutzung. Die Offenheit, Einsehbarkeit und die Lichtdurchflutung der Bühnen erzeugen das Gefühl von Freiheit und Lebenslust, wenn man inmitten der Dächer der Stadt spielt und tanzt.
Die Stadtsilhouette und die Lichtverhältnisse werden als Bühnenbild genutzt und in das Spiel auf den verschiedenen Bühnenformen integriert.
Es geht um die Kunst des Zuschauens und Gestaltens, des Voneinander Lernens und um Kreativität auf der Bühne und in den Kunstateliers. Die Auszubildenden lernen durch Beobachtung und Nachahmung.
Zwischen den Bühnen erstreckt sich die Kunstausstellung und das Schaudepot, in der Bestände und Sammlungen der Museen Frankfurts ausgestellt werden, die sonst aus Platzgründen im Keller verwahrt werden. Ebenso werden Ausstellungsgegenstände, Requisiten oder Kostüme der Aufführungen ausgestellt, die in den darüberliegenden Werkstätten produziert werden. Diese sind eine Anlaufstelle für alle kulturellen EInrichtungen Frankfurts für Kostümproduktion, Änderungsschneiderei, Dekorations- und Bühnenbau, Vermietung und Aufwertung von Requisiten und deren fachgerechte Lagerung.
In den Büroräumen sitzt die Geschäftsleitung, die Produktionsbetreuung und die Leitung der Logistik, die die Annahme, Lagerung und Verlagerung der Requisiten koordiniert.
In den Kunstateliers werden kleinere Requisiten hergestellt und Malkurse angeboten.
Die Forderung nach immer mehr innerstädtischen Wohnraums wird durch die Aneinanderreihung der Wohnungen als Gartenstädte der Höhe an der durchgehenden Achse im Sinne der rue intérieure erfüllt, die in einem gemeinschaftlich genutzten Raum an der Spitze des Gebäudes enden.
Die Tanz- und Theaterwerkstatt verdichtet und komplettiert das Hochhauscluster im Bankenviertel im städtebaulichen Verständnis durch seine Position und Form sowie im funktionalen Sinne durch die Belebung der Erdgeschosszone.
In der Tanz- und Theaterwerkstatt zeigen sich Themen, welche die Abstraktion der Vorhangfassade zugunsten einer direkten Lesart der primären Konstruktion zurücknehmen. Der Ausdruck, der Maßstab und die architektonischen Details werden dadurch vergröbert und die Tektonik direkter. 

Zum Darstellungsstil möchte ich ein Zitat nennen, wie David Hockneys Gemälde selber beschrieben wurden, die wiederum meine Pläne inspiriert haben und schlussendlich meine ganze Arbeit beschreiben:
“Oberflächlichkeit durch das Vermögen zur Abstraktion, Unbekümmertheit durch Souveränität und Megalomanie durch den Wunsch, kleinste Details wie auch das große Ganze im Blick zu haben.” 
 

Schlagworte

Hochhaus, Stahlskelettbau, Frankfurt am Main, Cor-Ten-Stahl, Tanz, Theater, Kultur

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Sonstige Heizenergie

 

Sekundärenergie

Sonstige Heizenergie

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