In Glen Innes, Auckland ist das neue Gemeinschafts- und Kunstzentrum Te Oro von Archimedia nicht nur ein Raum für Events. Es ist auch ein Ort, an dem die alte, pazifische Kultur Wertschätzung erfährt und das Erbe, die Interessen und Werte der hauptsächlich aus Maori und Polynesiern bestehenden Bevölkerung an oberster Stelle stehen. Die Bezeichnung „Oro“ steht für Resonanzkammer oder ein tief brummendes Geräusch, historisch assoziiert mit der örtlichen Maori Kultur und ist Teil des Gebäudenamens „Te Oro“. Der Name beschreibt zutreffend die Röhrenform des Gebäudes, wie ein übergroßes Instrument sowie die Aktivitäten, die in ihm stattfinden. Das Team der Designer hatte das Bild einer Baumgruppe im Kopf, wo sich früher Menschen trafen, um ihr Wissen, ihre Kultur und Kreativität auszutauschen. Das markante Dach von Te Oro, ein geometrischer „Baldachin aus Blättern“ bedeckt eine Anzahl von „Baumstümpfen“, so das architektonische Konzept. Die äußeren Säulen in Form von Bäumen sind individuell geschnitzt. Jede symbolisiert eine spezielle kulturelle Gruppe. Die Aufteilung des Innenraumes ist homogen anstatt hierarchisch. So wirkt Te Oro eher wie ein Pavillon mit Innenräumen, der sich im Erdgeschoss nach allen Seiten öffnet. Die drei Dachteile – die „Blätter“ – umschließen zwei Durchgangsbereiche, in die das natürliche Licht herein strömt und bis zum Herzen des Gebäudes vordringt. Das Obergeschoss wurde mit einer Holzverschalung gebaut, die sich zur facettierten, hinterlüfteten Fassade aus ALUCOBOND® ergänzt. „Ich fragte mich, ob wir Te Oro mit Echtholz verkleiden könnten, was natürlich nicht möglich war. Die dreieckigen Flächen sind aus ALUCOBOND® in Holzoptik“, erklärt Architektin Lindsay Mackie. „Jeder, der gegen Ende des Modernismus groß wurde, hat Vorurteile bezüglich der Authentizität der Bekleidung. Es gibt einen raffinierten Begriff, um diese Art des Phänomens zu beschreiben: das Äußere des Gebäudes ist skeumorphisch. Skeumorphische Gebäude sind neu aber imitieren alte, und Skeumorphismus bedeutet alte, vertraute Eigenschaften in moderne Gegenstände umzusetzen.“ Te Oro ist ein Musterbeispiel für ein interkulturelles Hybrid. Maori haben die Schnitzarbeiten am Sockel entworfen. Die Ausführung erfolgte aber mit CNC Fräsern. Deshalb sind die Schnitzereien doch genauso legitim als wären sie von Hand geschnitzt worden. Viele Aspekte von Te Oro verdienen Wertschätzung: die facettierte Fassade, geschnitzte Säulen, ein Tukutuku Panel und die Innenarchitektur.