Architekturobjekt 126 von 133

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer


Technologiezentrum Holz - Gewerbeschule G-Sechs

22081 Hamburg, Richardstraße 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dipl.-Ing. Kaj Müller Architekt BDA

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dipl.-Ing. Kaj Müller Architekt BDA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Richardstraße 1, 22081 Hamburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

03.2011

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Dipl.-Ing. Kaj Müller Architekt BDA

Mühlenkamp 31

22303 Hamburg

Deutschland

Tel. +49 40 2805775-0

architekt.kaj.mueller@t-online.de

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

24.015 m³

 

Bruttogrundfläche

5.133 m²

 

Nutzfläche

3.859 m²

 

Verkehrsfläche

905 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

2.259.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

7.313.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Im Vorfeld des Bauvorhabens "Technologiezentrum Holz" wurde eine Standortuntersuchung auf dem Schulgelände mit mehreren Varianten durchgeführt. Im Sinne einer Nachverdichtung wurde die Lösung der Aufstockung eines eingeschossigen Werkstattgebäudes aus dem Jahre 1958 ausgewählt. Dort anstehender, dringender Sanierungsbedarf konnte gleich durch die Neubaumaßnahme eingespart werden.

Die Aufstockung um weitere zwei Geschosse geschieht völlig autark und stellt sich wie ein Tisch über den Bestand. Das wird in der Gestaltung durch die gewählten Materialien und durch das vor den Bestand vorgelagerte Tragwerk dargestellt. Bestehende Wandflächen, die im Erdgeschoss zwischen den Stützen der Aufstockung sichtbar verbleiben, sind mit einer zusätzlichen Dämmung auf einen energetisch aktuellen Stand gebracht. Die Farbgebung dieser Flächen orientiert sich am ursprünglichen, roten Ziegelmauerwerk.

Der Maschinenraum im Erdgeschoss, als Kernstück des Gebäudes, ist an einem gut einsehbaren und attraktiven Ort als "gläserne Werkstatt" direkt zum Schulhof platziert. Die aufgestockten Geschosse öffnen sich ebenfalls in einer U-förmigen Anlage zum zentralen Punkt der Schule.

Der Bereich der Aufstockung wird gebildet durch zwei 2-hüftige, parallel angeordnete Flügel mit Lernfeld- und Bankräumen. Verbunden sind diese Flügel durch einen Gang, der sich zum Gründach des Innenhofs öffnet. Auf der Rückseite des Verbindungsganges befindet sich der zentrale Technikbereich, in dem insbesondere die abgesaugten Späne der Holzwerkstatt zu Pellets verpresst werden. Der Technikbereich stellt sich als offene Stahlkonstruktion dar, in dem ebenfalls der zweite Rettungsweg verläuft. Die Seitenflügel und der Verbindungsteil mit dem rückseitigen Technikbereich bilden durch nach innen geneigte Dachflächen und einheitlichen Traufhöhen einen ruhigen Innenhof.

Die Fassadenflächen sind durch großzügige Fensterflächen gekennzeichnet. Sie sind gebildet durch die Reihung eines Einzelfensters, das aus bodentiefen, seitlichen Festverglasungen sowie einem Mittelteil aus Brüstung und zwei Dreh-Kippflügeln gebildet wird. Die Einzelfenster sind mit Paneelen zu Bändern aneinandergereiht. Die restliche Fläche ist durch eine hinterlüftete Zinkblechfassade in den Aussenbereichen und einer hinterlüfteten Dreischicht-Holzplatte im Bereich des Innenhofes gebildet. Diese Unterscheidung spiegelt das prinzipielle Konzept der unterschiedlichen Behandlung der Fassadenflächen wider. So sind die nach außen gelegenen Fassaden metallisch-glänzend mit dunkelblauen Fensterrahmen und der Innenhof warmtonig mit gelb-orangen Fenstern gehalten. Dieses Prinzip von innen und außen setzt sich im Gebäude mit der Farbwahl der Türoberflächen fort.

Die Lernfeldräume und Bankräume sind gekennzeichnet durch die natürlichen Oberflächen des Stabparketts aus Eichenholz und die der nur leicht deckend lasierten Hemlockhölzer der Holz-Aluminiumfenster. In den Räumen bildet jeweils eine stark farbige Einzelwand einen kraftvollen Akzent. Für eine gute Übersichtlichkeit im Gebäude sorgt die konsequente Verwendung von Lichtausschnitten in Türen, eine geradlinige Flurgestaltung und der Einsatz des natürlichen Lichtes.

Grundsätzlich wird das Gebäude als Teil einer Schule für Handwerksberufe durch die Verwendung handwerklicher Konstruktionen geprägt. Das ist sichtbar bei der Zinkblechfassade, die bewusst die Perfektion des industriell gefertigten Produktes vermeidet, oder in den tischlermäßigen Konstruktionen der Holz-Aluminiumfenster. Eine Schule für Handwerker von Handwerkern.

Beschreibung der Besonderheiten

  • Aufbau der modernsten Tischlerwerkstatt Deutschlands mit sehr komplexen, technischen Anforderungen an Gebäudesbestand und Neubauteil.
  • Aufstockung eines bestehenden, eingeschossigen Werkstattbebäudes von 1958 mit zwei neuen Vollgeschossen.
  • Tiefgründung durch den Bestand hindurch, alte Ruine aus dem 2. Weltkrieg unterhalb des Bestandes von 1958.
  • Aufbau einer Fotovoltaik-Anlage auf dem Neubaudach.

Auszeichnungen

Zertifizierungsvorgang zur Auszeichung "Nachhaltiges Bauen" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung läuft derzeit

Schlagworte

Berufsschule, Aufstockung, Tischlerwerkstatt, Lernfeldräume, Zinkfassade, Fotovoltaik, Holzfassade, Tiefgründung, Gründach

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

9,95 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

13,93 kWh/(m²a)

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